IT-Kosten einsparen, mit vorhandenen Monitoring-Lösungen – 5 Maßnahmen für eine bessere Kosteneffizienz

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage sind viele IT-Abteilungen gezwungen, ihre Kosten zu senken. Häufig setzen sie bei den Ausgaben an, was Performance- und Leistungseinbußen nach sich ziehen kann. Doch es gibt Alternativen: Beobachtungs- und Überwachungslösungen, die im Betrieb bereits im Einsatz sind, können helfen, die Effizienz zu steigern sowie Kosten zu senken und im Blick zu behalten.

Die nachfolgend beschriebenen fünf Maßnahmen zeigen bessere Möglichkeiten im Vergleich zu reinen Kosteneinsparungen.

1. Kostenbewusste Kultur im Unternehmen aufbauen

Die Voraussetzung für eine kostenbewusste Unternehmenskultur ist es, auch außerhalb der Security-Abteilung ein Bewusstsein für IT-Ausgaben zu schaffen. Im Optimalfall beziehen die Technikteams die entsprechenden Kostenkennzahlen bereits in ihre täglichen Arbeitsabläufe mit ein. Um das zu realisieren, benötigen sie einen transparenten und detailgenauen Überblick über die Kosten für die Infrastruktur und die Anwendungen, die sie nutzen. Dies ist mit einer umfassenden Monitoring-Lösung möglich, die Ausgaben für Anwendungen, Ressourcen und Infrastruktur miteinander in Beziehung setzt.

Die Technikverantwortlichen würden davon in einer weiteren Hinsicht profitieren: Sie nutzen in der Regel ein Showback-Kostenmodell, bei dem ein Übersichtsdokument aktuelle IT-Ausgaben zusammenfasst. Eine umfassende Monitoring-Lösung würde es ihnen dagegen erlauben, zu einem Chargeback-Modell überzugehen. Das gilt als effektiver, um Kosten zu senken. Denn hier werden die Abteilungen nicht nur darüber informiert, wie sie bestimmte IT-Lösungen nutzen, sondern auch verpflichtet, für diese Nutzung aufzukommen. Das erzeugt direkt in der eigenen Abteilung Kostentransparenz – und die Teams fühlen sich automatisch stärker angehalten, die eigenen Ressourcen effizient einzusetzen.

2. Vorhandene IT-Tools auf das notwendige Maß reduzieren

Es gibt ein besonders wirkungsvolles Mittel, um die Kosteneffizienz zu verbessern: dem Tool-Wildwuchs in den Teams ein Ende setzen. Über die Abteilungen hinweg werden oft verschiedene IT-Lösungen etwa für Application-Performance- oder Real-User-Monitoring verwendet. Die resultierende Tool-Ansammlung ist teuer und schwer zu verwalten. Schließlich verursacht jedes Tool separate Kosten für Wartung, Lizenzierung oder Hosting. Gleichzeitig werden spezialisierte Vollzeitkräfte benötigt für die Bereitstellung und Verwaltung. Das sorgt für hohe Personalkosten und birgt die Gefahr, dass isolierte Monitoring-Teams entstehen. 

Besonders betroffen sind größere Unternehmen, die für verschiedene Länder oder Produktgruppen unterschiedliche Beobachtungs- und Überwachungslösungen einsetzen. Gerade in diesen Fällen ist es sinnvoll, eine einzige, einheitliche Monitoring-Plattform einzuführen, um die Gesamtkosten zu senken. So lassen sich viele Einzel-Tools außer Betrieb nehmen und Ausgaben für Lizenzen, Wartung und Personal auf andere Bereiche umverteilen.

3. Ausgaben für die Cloud-Infrastruktur kontrollieren

Unternehmen wechseln oft in die Cloud, weil sie gut skalierbar ist. Zudem können sie so auf zunehmende Benutzeraktivitäten zügig und ohne Performance-Einbußen reagieren. Das lässt jedoch gleichzeitig die Cloud-Ausgaben in die Höhe schnellen. Analysiert dann jedes Technikteam nur die Ausgaben für seine eigenen Ressourcen, erfassen Betriebe oft das wahre Ausmaß dieser Kosten nicht rechtzeitig. Mit einem umfassenden Monitoring, das Infrastruktur-, Service- und Anwendungs-ausgaben im Zusammenhang erfasst, ist das deutlich weniger wahrscheinlich.

Unternehmen profitieren außerdem davon, regelmäßig den effizienten Betrieb ihrer Infrastruktur und ihrer Metriken zu prüfen. Sie können die Effizienz steigern, wenn sie etwa häufig genutzte Ressourcen optimieren oder ungenutzte komplett entfernen. 

4. Ressourcenverbrauch von Anwendungen optimieren

Viele Unternehmen haben die Architektur ihrer Anwendungen modernisiert: Sie sind zu sogenannten Micro-service-Architekturen mit einer großen Anzahl von einzelnen Diensten übergegangen. Das hat die Komplexität und die gegenseitigen Abhängigkeiten im gesamten Technologie-Stack erhöht. So lässt sich nur schwer erkennen, wo die größten Optimierungsmöglichkeiten bestehen und wie sie genutzt werden können. 

Hier kann kontinuierliches Code-Profiling helfen. Es verursacht kaum Aufwand, gibt aber Aufschluss darüber, wie sich jede Codezeile in der Produktion verhält. So werden auch Leistungsrückschritte erkennbar, ohne ein Problem zeitaufwendig reproduzieren zu müssen. Die Überwachung des Codeverhaltens in der Produktion ermöglicht es den Teams außerdem, die CPU- und Speichernutzung zu optimieren und so Kosten zu sparen.

5. Kosten für die Datenspeicherung senken

In allen Branchen müssen Unternehmen mehr Daten denn je erfassen und speichern, etwa um Kundenerfahrungen zu personalisieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch der Schutz vor Cyberangriffen benötigt viel Speicherkapazität: Backups für Anwendungsdaten sind notwendig, um im Ernstfall auf sie zurückgreifen zu können. Dadurch sind die Kosten für die Datenspeicherung für viele Unternehmen kaum zu stemmen. Einige Technikverantwortliche sehen sich zu einer Entscheidung gezwungen: Sie versuchen entweder, die Kosten effizient zu managen – oder die gespeicherte Datenmenge angemessen zu verwalten.

Um dieses Dilemma zu umgehen, sollten die Verantwortlichen über zwei Punkte nachdenken: Wo sind die Daten gespeichert, verwenden sie wirklich die kostengünstigste Speicheroption? Und wie sind sie gespeichert? Für Daten, auf die kein sofortiger Zugriff nötig ist, sollten sie etwa kostengünstigere Anbieteroptionen prüfen.

 

Fazit. Der Einsatz einer umfassenden Monitoring-Lösung begünstigt nicht nur ein Kostenbewusstsein innerhalb der Unternehmenskultur, sondern erlaubt es, Kosten für IT-Tools und Cloud zu reduzieren. Kontinuierliches Code-Profiling und die Prüfung kostengünstiger Speicheroptionen senken die Ausgaben weiter.

 


Stefan Marx,
Director Platform Strategy
bei Datadog
https://www.datadoghq.com/

 

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