IT-Sicherheitsstrategie: Die Sicherheit in der Spitze stärken

Illustration: Absmeier freepik

Ein Kommentar von Elias Noll, Sales-Manager bei Zerto

Um die Sicherheit ihrer IT zu gewährleisten, haben Unternehmen heutzutage meist Dutzende von Sicherheitslösungen aller Art im Einsatz. Doch trotz all dieser Lösungen und höchster Anstrengung gibt es keine hundertprozentige Sicherheit im Rechenzentrum. Um Ausfallsicherheit und Sicherheit gegen Datenverlust zu garantieren, setzen viele Organisationen auf das altbewährte Backup. Dies ist für die Datensicherung in der Breite auch sinnvoll. Für Business Continuity und Disaster Recovery, speziell für die kritischsten Daten und Workloads, sind Backups hingegen ungeeignet. Um die Verfügbarkeit ihrer kritischen Applikationen zu garantieren, benötigen Unternehmen modernere Lösungen, die schnelle Wiederherstellbarkeit garantieren können.

 

Backups sind für weniger wichtige Daten vollkommen ausreichend

Backups sind für die Datensicherung allgemein die Standardlösung, doch hat sich die Technologie im Kern seit 25 Jahren nicht weiterentwickelt. Sie garantiert aber, dass Unternehmen mit einer 3-2-1-Backup-Strategie so gut wie alle Daten früher oder später wiederherstellen können. Für weniger wichtigere Daten ist das auch vollkommen ausreichend. Backups haben jedoch die Schwäche, dass sie nur einzelne Server absichern, jedoch keine kompletten Applikationen. Nach einer Wiederherstellung der Daten von einem Backup müssen die Applikationen erst wieder manuell aus ihren einzelnen Bestandteilen zusammengesetzt werden. Das kostet Zeit und ist für tage- bis wochenlange Wiederherstellungszeiten verantwortlich. In der heutigen Zeit wird de facto komplette Verfügbarkeit rund um die Uhr vorausgesetzt. Weshalb IT-Dienste nicht funktionieren, ist Kunden, Kollegen oder er Chefetage egal. Da Backups allein für die schnelle Wiederherstellung nicht ausreichen, haben Unternehmen eine klaffende Sicherheitslücke in ihrer Abwehrreihe. Wenig überraschend gehen deshalb immer mehr Unternehmen dazu über, DR-Lösungen zur schnelleren Wiederherstellung ihrer wichtigsten Daten und Workloads einzusetzen, um diese Lücke zu schließen. Dies ist strategisch auch sinnvoll, da man dadurch nicht alle Daten und Workloads mit der gleichen Bedeutung absichert, sondern die wichtigsten analog mit der bestmöglichen Lösung schützt.

 

CDP – bestmöglicher Schutz für die unternehmenskritischen Applikationen

Aktuell ist CDP (Continuous Data Protection, kontinuierliche Datensicherung) die effektivste Recovery-Lösung. Mit CDP werden alle Datenänderungen bereits beim Schreiben in einem Journal erfasst. CDP ermöglicht es so, in Sekundenschnelle und ohne nennenswerten Datenverlust zu dem Status zurückzukehren, der nur wenige Sekunden vor einem Angriff oder einer sonstigen Störung bestand.

 

Fazit: Sicherheit in der Spitze stärken

Die meisten Organisationen haben längst erkannt, dass es keinen hundertprozentigen Schutz gegen Ausfälle gibt und Präventiv-Maßnahmen allein nicht ausreichen. Gleichzeitig muss das Worst-Case-Szenario durchgespielt werden. Denn herkömmliche Backups mögen für weniger relevante Daten in der Breite vollkommen ausreichend sein. In der Spitze benötigen kritische Daten und Applikationen hingegen einen effektiveren Schutz für eine bessere Wiederherstellung. Moderne Lösungen aufbauend auf kontinuierlichem Backup ermöglichen eine sekundenschnelle Wiederherstellung von Workloads und Anwendungen ohne nennenswerten Datenverlust. Das verbessert die Sicherheit gezielt dort, wo sie am nötigsten ist – in der Spitze!

 

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Welche Vorteile bietet Continuous Data Protection?

 

Continuous Data Protection (CDP) ist eine Technologie, die es ermöglicht, Daten kontinuierlich zu sichern, ohne auf feste Backup-Zeitfenster angewiesen zu sein. CDP erfasst jede Änderung an den Daten und speichert sie in einem zentralen Repository, das als Journal bezeichnet wird. Dadurch kann im Falle eines Datenverlusts oder einer Beschädigung eine Wiederherstellung auf einen beliebigen Zeitpunkt erfolgen, der als Recovery Point Objective (RPO) bezeichnet wird.

 

CDP bietet mehrere Vorteile für Unternehmen, die ihre Daten schützen und verfügbar halten wollen. Einige davon sind:

 

  • Reduzierung des Risikos von Datenverlust: Da CDP jede Änderung an den Daten erfasst, kann im Falle eines Ausfalls oder einer Katastrophe eine Wiederherstellung auf einen sehr aktuellen Zeitpunkt erfolgen, der nahe an dem liegt, an dem der Vorfall eingetreten ist. Dies minimiert den Datenverlust und die Auswirkungen auf das Geschäft.
  • Verbesserung der Recovery Time Objective (RTO): Da CDP keine festen Backup-Zeitfenster erfordert, kann eine Wiederherstellung schneller erfolgen, da keine Zeit für die Suche nach dem richtigen Backup-Medium oder -Band benötigt wird. Außerdem kann CDP granulare Wiederherstellungen auf Datei- oder Objektebene ermöglichen, was die RTO weiter verkürzt.
  • Vereinfachung des Backup-Managements: Da CDP keine manuellen Eingriffe oder komplexe Backup-Pläne erfordert, kann das Backup-Management vereinfacht und automatisiert werden. Dies spart Zeit und Ressourcen für die IT-Abteilung und reduziert menschliche Fehler.
  • Optimierung des Speicherplatzes: Da CDP nur die geänderten Datenblöcke speichert, anstatt vollständige Kopien der Daten zu erstellen, kann der Speicherplatz optimiert und Kosten gespart werden. Außerdem kann CDP Deduplizierung und Komprimierung anwenden, um den Speicherbedarf weiter zu reduzieren.

 

CDP ist eine leistungsstarke und effiziente Technologie, die Unternehmen dabei helfen kann, ihre Daten zu schützen und ihre Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Arten von CDP-Lösungen, die je nach den Anforderungen und dem Budget des Unternehmens ausgewählt werden können. Einige Beispiele sind:

 

  • Blockbasiertes CDP: Diese Art von CDP erfasst jede Änderung an den Datenblöcken auf der Festplatte und speichert sie in einem Journal. Dies ermöglicht eine sehr genaue Wiederherstellung auf Blockebene, erfordert aber mehr Speicherplatz und Bandbreite.
  • Dateibasiertes CDP: Diese Art von CDP erfasst jede Änderung an den Dateien oder Objekten auf dem Dateisystem und speichert sie in einem Journal. Dies ermöglicht eine granulare Wiederherstellung auf Datei- oder Objektebene, erfordert aber mehr Rechenleistung und kann nicht mit allen Anwendungen kompatibel sein.
  • Hybrides CDP: Diese Art von CDP kombiniert die Vorteile von blockbasiertem und dateibasiertem CDP und bietet eine flexible Wiederherstellungsoption. Dies erfordert jedoch eine komplexere Konfiguration und Integration.

 

Um von den Vorteilen von CDP zu profitieren, sollten Unternehmen einige Best Practices befolgen, wie zum Beispiel:

 

  • Die Auswahl der richtigen CDP-Lösung für ihre Anforderungen und ihr Budget
  • Die Definition der RPOs und RTOs für ihre kritischen Daten und Anwendungen
  • Die Überprüfung der Kompatibilität von CDP mit ihren vorhandenen Systemen und Anwendungen
  • Die Durchführung regelmäßiger Tests und Überprüfungen der CDP-Funktionen und -Leistungen
  • Die Sicherstellung einer ausreichenden Sicherheit und Verschlüsselung für ihre gesicherten Daten

 

CDP ist eine moderne und innovative Technologie, die Unternehmen dabei helfen kann, ihre Daten zu sichern und ihre Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Durch die kontinuierliche Erfassung jeder Änderung an den Daten kann CDP eine schnelle und genaue Wiederherstellung im Falle eines Datenverlusts oder einer Beschädigung ermöglichen. CDP bietet mehrere Vorteile, wie die Reduzierung des Risikos von Datenverlust, die Verbesserung der RTO, die Vereinfachung des Backup-Managements und die Optimierung des Speicherplatzes. Um von diesen Vorteilen zu profitieren, sollten Unternehmen die richtige CDP-Lösung für ihre Anforderungen und ihr Budget auswählen und einige Best Practices befolgen.

 

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Die Sicherheit in der Spitze stärken – eine andere Betrachtung

 

Die IT-Sicherheit ist eine zentrale Herausforderung für Unternehmen und Organisationen in der digitalen Welt. Dabei reicht es nicht aus, nur die technischen Aspekte zu berücksichtigen, sondern auch die organisatorischen und kulturellen Faktoren. Denn die IT-Sicherheit ist nicht nur eine Aufgabe der IT-Abteilung, sondern eine Verantwortung der gesamten Führungsebene.

 

Eine effektive IT-Sicherheitsstrategie muss daher von der Spitze ausgehen und von allen Beteiligten getragen werden. Das bedeutet, dass die Geschäftsleitung und die Fachbereichsleiter sich aktiv für die IT-Sicherheit einsetzen und diese als strategischen Erfolgsfaktor verstehen. Sie müssen die Risiken und Bedrohungen kennen, die Ziele und Prioritäten festlegen, die Ressourcen und Budgets bereitstellen und die Umsetzung und Kontrolle überwachen.

 

Die IT-Sicherheit muss zudem in die Unternehmenskultur integriert werden, sodass alle Mitarbeiter ein Bewusstsein für die Bedeutung und die Anforderungen der IT-Sicherheit entwickeln. Dazu gehört auch, dass sie regelmäßig geschult und sensibilisiert werden, dass sie klare Richtlinien und Vorgaben erhalten, dass sie bei Fragen und Problemen unterstützt werden und dass sie bei Verstößen oder Vorfällen angemessen reagieren.

 

Die IT-Sicherheit ist somit eine gemeinsame Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Sicherheit in der Spitze zu stärken ist daher ein wichtiger Schritt, um die IT-Sicherheit im gesamten Unternehmen zu verbessern und zu gewährleisten.