Jeder zweite Mitarbeitende umgeht Security-Lösungen des eigenen Unternehmens

Illustration: Absmeier, Pixabay

  • Jeder zweite Mitarbeitende (54 %) in Deutschland kritisiert Sicherheitslösungen des Unternehmens als kompliziert und zeitraubend.
  • Mehr als die Hälfte (55 %) umgehen auch wöchentlich die Security-Maßnahmen.
  • Nur 47 % nutzen Multifaktor-Authentifizierung als Schutzfunktion, immerhin 61 % VPN.

 

Mehr als die Hälfte (54%) aller Mitarbeitenden in Deutschland finden die Nutzung der IT-Security-Systeme zu kompliziert und zeitraubend. Das zeigt eine aktuelle Befragung von Cisco unter mehr als 1.000 Angestellten in Deutschland. Weil viele IT-Sicherheitslösungen als zu umständlich angesehen werden, umgehen 55 Prozent der Mitarbeitenden die Sicherheitsmaßnahmen ihres Unternehmens mindestens einmal pro Woche, um ihre Aufgaben zügiger zu erledigen. 17 Prozent tun dies sogar täglich.

Wieviel Zeit durch die Security-Lösungen verloren geht, zeigt die Studie ebenfalls. So brauchen 42 Prozent der Mitarbeitenden jeden Tag mindestens 10 Minuten, um die Anforderungen der Datensicherheit zu erfüllen, 9 Prozent sogar mehr als 30 Minuten. Durchschnittlich verbringt jeder Beschäftigte in Deutschland rund 13,5 Minuten täglich mit Cybersecurity-Maßnahmen.

»IT-Sicherheit ist gerade in diesen bewegten Zeiten extrem wichtig«, erklärt Michael von der Horst, Managing Director Cybersecurity bei Cisco Deutschland. »Die notwendigen Maßnahmen sollten möglichst intuitiv für die Beschäftigten nutzbar sein, damit sie nicht umgangen werden. Daher empfehlen wir immer den Einsatz von Multifaktor-Authentifizierung – allerdings als Element einer Zero-Trust-Strategie und integriert mit der Überprüfung der Geräteintegrität. Gerade hier haben wir in Deutschland noch Luft nach oben.«

So zeigt die Cisco-Studie auch, dass nur 47 Prozent der Mitarbeitenden über Multifaktor-Authentifizierung auf Unternehmensressourcen zugreifen. Lediglich 61 Prozent nutzen VPN-Leitungen. Dabei verbringen 90 Prozent der Befragten fünf bis zehn Stunden pro Tag vor dem Bildschirm – beruflich und privat, auch mit firmeneigenen Geräten. Daher müssen die bereits eingesetzten Schutzmaßnahmen weiter verbessert und ausgebaut werden.

 

Vertrauen ist wichtig

Neben dem möglichen Zeitverlust dürfen Unternehmen einen weiteren Faktor nicht vernachlässigen: das Vertrauen. So fühlen sich 71 Prozent der Befragten bei der Nutzung von Passwörtern wohl. Bei der Authentifizierung per Fingerabdruck sind es noch 61 Prozent, beim Gesichtsscan nur 46 Prozent. Hier überlagert sich das Vertrauen in die technische Sicherheit mit möglichen Bedenken hinsichtlich Datenschutz.

Dabei spielt auch das Vertrauen in den eigenen Arbeitgeber eine große Rolle. Gemäß der Studie misstrauen 38 Prozent ihrem Unternehmen in puncto Datenschutz und -sicherheit. 28 Prozent sind der Meinung, dass ihr Arbeitgeber das Thema Cybersecurity nicht ernst genug nimmt.

Die Befragung zeigt, dass IT-Sicherheit nicht nur auf der technologischen Seite ein erstklassiges Setup braucht – Nutzerfreundlichkeit und Vertrauen in das Unternehmen sind genauso wichtig.