KI ist mehr als Hype: Warum Unternehmen den Aufsprung auf den KI-Zug nicht verpassen sollten

Illustration Absmeier foto freepik

OpenAI hat schon mit der Veröffentlichung von ChatGPT vor gut einem Jahr einen wahren KI-Hype ausgelöst. Aber erst kürzlich hat das Unternehmen bei seiner ersten Entwicklerkonferenz das wahre Potenzial seiner Technologie aufgezeigt: Ein GPT-Ökosystem, dessen Anwendungen miteinander verknüpft sind und aufeinander aufbauen. Künstliche Intelligenz wird unser Leben mindestens so stark verändern wie das Internet, ist Maximilian Modl, CEO bei Brevo Deutschland, überzeugt. Unternehmen sollten sich diese Chance nicht entgehen lassen, damit sie auch in Zukunft erfolgreich bleiben.

Jedes Jahr tauchen neue Technologien auf, die urplötzlich in aller Munde sind und vermeintlich das Potenzial haben, die Welt grundlegend zu verändern. Krypto, Blockchains oder das Metaverse sind nur einige Beispiele der jüngsten Vergangenheit. Aber konkrete Ergebnisse lassen weiter auf sich warten. Und auch mit Blick auf KI gibt es einige Kritiker, die den aktuellen Buzz übertrieben finden.

Aber – bei allen Fehlern und Halluzinationen, die natürlich nicht wegzudiskutieren sind – beeindrucken die Fähigkeiten von ChatGPT und anderen KI-Tools doch. Und das, obwohl wir noch ganz am Anfang dieser KI-Revolution stehen. Wir können uns wahrscheinlich noch nicht einmal vorstellen, in welchem Maße wir uns in fünf oder zehn Jahren auf KI verlassen werden. Und zwar in (nahezu) allen Lebens- und natürlich auch Arbeitsbereichen.

Es ist kein Wunder, dass Unternehmen wie Microsoft und Google KI-Funktionen sehr schnell in ihre Arbeitssoftware integriert haben. Nicht nur profitieren potenziell Milliarden Nutzer weltweit davon, es gibt auch bei der Arbeit viele Aufgaben und Abläufe, die dank KI deutlich effizienter und effektiver erledigt werden können. Im Marketing ist beispielsweise Hyperpersonalisierung schon lange ein Buzzword – und jedes Jahr wird ihr aufs Neue der endgültige Durchbruch vorhergesagt, der dann aber immer und immer wieder ausbleibt. Das Problem ist ein ganz einfaches: Hyperpersonalisierung ist mit extrem hohem manuellem Aufwand verbunden, der im Grunde von Marketing-Abteilungen ressourcentechnisch gar nicht zu leisten ist.

 

Ohne solide Datengrundlage bleibt die KI ein Wunschtraum.

Natürlich verfügen Unternehmen in der Regel schon über die Daten, mit denen sie ihre Kunden theoretisch auf persönlicher Ebene basierend auf ihren Interessen, Bedürfnissen, besonderen Vorkommnissen wie Geburtstagen und getätigten – oder auch nicht getätigten – Käufe ansprechen können. Aber das wird zu komplex. Man müsste unendlich viele Kampagnenszenarien und Workflows definieren, um jede Kundin, jeden Kunden individuell abzudecken. Diese Ressourcen haben Marketing-Abteilungen nicht und irgendwann verliert man auch einfach den Überblick. An dieser Stelle kann aber KI ansetzen – vorausgesetzt die Unternehmen sind bereit sich auf die Datenwelt einzulassen. KI funktioniert am besten, wenn sie mit scharfen und konsolidierten Daten arbeitet. Dann kann sie vorhandene Datenmengen analysieren, Mustern und Zielgruppen auf granularer Ebene erkennen und entsprechende Szenarien für die Kundenansprache definieren. Der Mensch muss das Ganze dann nur noch auf der Metaebene überblicken und steuern. Allerdings kämpfen derzeit viele Unternehmen damit, solche Daten effektiv zu sammeln und zu organisieren. KI hat zwar das Potenzial, die Branche zu revolutionieren, setzt aber voraus, dass Unternehmen sich die Mühe machen und in die effektive Verwaltung ihrer Daten investieren. Ohne eine solide Datengrundlage bleibt die KI eher ein Wunschtraum als eine praktische Realität.

Die Chancen, die sich Unternehmen bieten, sind riesig.

Was nicht heißt, dass sie jetzt auf Biegen und Brechen KI in alle Unternehmensabteilungen integrieren müssen. Aber so langsam sind eine Annäherung und ein kritischer Blick auf die eigene Organisation notwendig. Dadurch lassen sich die Bereiche identifizieren, in denen KI-Funktionen tatsächlich Sinn ergeben und einen Mehrwert bringen. Denn sie können davon ausgehen, dass ihre Wettbewerber derzeit genau das tun. Dabei geht es nicht darum, als erster irgendwelche KI-Tools zu implementieren. Sondern darum, zeitnah zu evaluieren, wie die betriebliche Effizienz und Umsätze gesteigert und Kosten gesenkt werden können.

Dabei helfen schon kleine Schritte: Bei Brevo gibt es beispielsweise einen KI-Assistenten, mit dem man prägnante, spannende Betreffzeilen generieren kann oder auch das Tool »Versandzeitoptimierung«, womit die beste Versandzeit für jeden Empfänger individuell berechnet und für die beste Öffnungsrate optimiert wird. Für uns ist das erst der Anfang dessen, was wir mit KI in unseren Produkten planen – hilft aber Mitarbeiter, sich langsam an den Umgang damit zu gewöhnen und den praktischen Nutzen zu erfahren. Umso leichter wird es dann, wenn sie größere Aufgaben mithilfe von KI bewältigen wollen oder sollen. Wir planen schon bald, KI auch in der kompletten Newsletter-Erstellung oder in Workflows zu integrieren. Wer sich da schon ein bisschen auskennt, ist natürlich im Vorteil. Daher dürfen Unternehmen sich dem KI-Wettbewerb nicht verschließen. Tun sie es doch, werden sie eher früher als später den Anschluss an ihre Konkurrenz verlieren.