Kollaborationsplattform als digitale Firmenzentrale – Was Unternehmen von DevOps-Teams lernen können

Die Pandemie hat das digitale Arbeiten um Jahre vorangetrieben. Unternehmen haben die Umstellung auf eine hybride Arbeitsweise in kürzester Zeit erfolgreich gemeistert. Vollkommen überraschend ist das nicht: Schon vor Corona haben manche Abteilungen zeit- und ortsunabhängig zusammengearbeitet – allen voran die DevOps-Teams.

Wenn die aktuelle Krise eines gezeigt hat, dann, dass deutsche Unternehmen viel anpassungsfähiger sind als oft angenommen. Trotz einer tief verankerten Präsenzkultur haben Unternehmen im ganzen Land zwischenzeitlich flächendeckend auf Homeoffice umgestellt. Und eine komplette Rückkehr ins Büro ist auch langfristig nicht sehr wahrscheinlich. Eine Studie von Slack in Zusammenarbeit mit Kantar zeigt: 73 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer möchten nicht wieder fünf Tage die Woche ins Büro zurück [1].

Ein Grund für die schnelle Anpassungsfähigkeit der Unternehmen und Angestellten: Einige Abteilungen in Unternehmen hatten ihre Arbeitsweise bereits vor der Pandemie umgestellt. DevOps-Teams arbeiten bereits seit Jahren so zusammen, dass Ort oder Zeit keine Rolle mehr spielen, und sie dadurch produktiver, flexibler und transparenter sind. Von diesen Teams können Unternehmen im Gesamten noch einiges lernen.

Die richtige Zusammenarbeit ist entscheidend. Um in einem Team effizient zusammenzuarbeiten, zählen nicht nur die Leistungen einzelner Personen. Vielmehr muss die Kollaboration untereinander so effizient wie möglich sein und müssen Informationssilos – die zum Beispiel durch die Nutzung von E-Mail entstehen – müssen konsequent aufgebrochen werden. DevOps-Teams haben das frühzeitig verstanden und verfolgen seit Jahren eine entsprechende Arbeitsweise. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg sind Channel-basierte Kollaborationsplattformen, die eine digitale Firmenzentrale für die Zusammenarbeit aller Teammitglieder schaffen. Dieses fungiert als Wissensspeicher und sorgt für maximale Transparenz – unabhängig von Arbeitsort, -zeit oder Projekt.

Erhöhte Produktivität durch eine offene Arbeitskultur. Diese Transparenz ist besonders wichtig, wenn die Mehrheit des Teams komplett im Homeoffice oder im Wechsel zwischen Büro und den heimischen vier Wänden arbeitet. Während das Konzept einer verteilten Belegschaft für einige Abteilungen neu sein mag, sind DevOps-Teams damit sehr vertraut und fördern aktiv eine Kultur der Transparenz, um sicherzustellen, dass sich jeder abgeholt fühlt und über die wichtigen Dinge informiert ist. Das hat einen großen Einfluss auf die Produktivität und die Projektabwicklung. Je schneller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die benötigten Informationen zugreifen oder wichtige Updates mit ihren Teams teilen können, desto schneller können Projekte abgeschlossen werden.

Eine offene und integrative Kultur – in der sich jeder als Teil der Mission fühlt – braucht Tools, die Transparenz in der Zusammenarbeit fördern. Kollaborationsplattformen stellen sicher, dass alle Beteiligten jederzeit Zugriff auf relevante Unterlagen haben und gleichzeitig Ablenkungen minimieren können. So muss Offenheit nicht zu einer Informationsflut führen und schafft stattdessen ein Gefühl echter Teamzugehörigkeit. Eine offene und transparente Kultur sorgt zudem für ein angenehmeres Arbeitsklima: Wenn allen Mitarbeitenden stets ein vollumfänglicher Einblick in relevante Vorgänge ermöglicht wird, entsteht eine Dynamik, die einen positiven Einfluss auf die Motivation und dadurch auch auf die Produktivität hat. 

Eine gemeinsame Quelle des Wissens. Damit alle auf demselben Stand sind, ist es wichtig, einen Ort zu haben, an dem Best Practices erfasst und für alle zugänglich gemacht werden. Bei herkömmlichen Kommunikationsmitteln wie etwa E-Mail bleiben die Informationen in Silos eingeschlossen. Wenn jemand nicht von Anfang an dabei ist, kann er später nur schwer auf die Informationen zugreifen – und selbst wenn, muss er oft viel Zeit aufwenden, um alles selbst zusammenzustellen. Erfolgreiche DevOps-Teams wissen, dass dies kontraproduktiv ist. 

Die Zeit, die jemand mit dem Suchen von Informationen verbringt, hätte er für sinnvollere Aufgaben wie dem Schreiben von Codes oder der Beseitigung von Fehlern nutzen können. Aus diesem Grund nutzen DevOps-Teams ihre Messaging-Apps häufig als zentralen Knotenpunkt, der als Wissensspeicher für alle Teammitglieder dient. Durch die Einrichtung individueller Channels für verschiedene Teams, Projekte oder Interessensgebiete können sowohl neue als auch bestehende Mitarbeiter schnell die benötigten Informationen finden, sodass sie mehr Zeit für die Dinge haben, die für sie und ihr Team wirklich wichtig sind.

Agilität als Wettbewerbsvorteil. Die vergangenen zwei Jahre haben den Unternehmen gezeigt, dass Agilität ein echter Wettbewerbsvorteil sein kann. Diejenigen Unternehmen, die in der Lage waren, sich schnell an die veränderten Bedingungen anzupassen, haben viel besser abgeschnitten als diejenigen, die sich an den Status quo klammern. Agil, flexibel und anpassungsfähig zu sein, ist Teil der DNA vieler DevOps-Teams. Projekte folgen nur selten einem klaren Weg – geschweige denn dem, der zu Beginn festgelegt wurde. Es gibt Unbekannte, unerwartete Herausforderungen und Sackgassen, die sich im Laufe eines Projekts ergeben und von DevOps-Teams verlangen, ihren Ansatz zu überdenken. Ein solches Maß an Agilität und Widerstandsfähigkeit brauchen moderne Unternehmen, um sich an eine Welt anzupassen, die stets im Wandel ist.

Auch wenn DevOps-Teams vielleicht nicht alle Antworten auf die Herausforderungen haben, mit denen Unternehmen in diesen unsicheren Zeiten konfrontiert sind, können Organisationen viel von ihnen lernen. Zusammenarbeit, Transparenz, Inklusivität und Agilität sind die Säulen, auf denen erfolgreiche DevOps-Teams aufgebaut sind. Das Fundament dieser Säulen ist ein zentraler Knotenpunkt – in Form einer digitalen Firmenzentrale, die die richtigen Leute mit den richtigen Informationen und Apps verbindet. Es kann einige Zeit dauern, bis sich dieser Ansatz im ganzen Unternehmen durchsetzt. Setzen Unternehmen auf die Philosophie und Tools von DevOps-Teams, ist das aber ein sehr guter Anfang, um die Chancen der neuen Arbeitswelt zu ergreifen.

 


Bear Douglas,
Senior Director Developer Relations
bei Slack

 

[1] https://slack.com/intl/de-de/resources/using-slack/studie-digital-work-index

 

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