- Psychometrische Daten zeigen, dass deutsche Manager mehr Durchsetzungsvermögen haben und eher den Wettbewerb suchen als andere Fachkräfte.
- Fachkräfte sind hingegen 40 Prozent kreativer als Führungskräfte.
- Im internationalen Vergleich zeichnen sich deutsche Manager vor allem durch eine gute Weitsicht und Vorausplanung aus.
Viele Fachkräfte haben das Ziel, eine Manager-Position zu erreichen. Doch nicht allen gelingt der Sprung in eine Führungsrolle. Das kalifornische Technologie-Start-up Good&Co, eine Tochter der Online-Jobplattform StepStone, hat jetzt herausgefunden, was Manager in Deutschland von anderen Mitarbeitern unterscheidet. Im Vergleich zu ihren Kollegen haben deutsche Manager mehr Durchsetzungsvermögen (+16 Prozent) und setzen sich lieber dem Wettbewerb aus (+21 Prozent). Das hilft ihnen, überhaupt erst eine Führungsposition zu erreichen und ein Team auch in schwierigen Situationen motivieren zu können. Ein größeres Selbstbewusstsein (+27 Prozent) sorgt zudem dafür, dass Führungskräfte auch mit Rückschlägen gut umgehen können. Mit der Fähigkeit, andere zu überzeugen (+16 Prozent), schaffen sie es, ihren Verantwortungsbereich erfolgreich zu leiten und Steine aus dem eigenen Karrierepfad zu räumen. Das zeigen Ergebnisse einer neuen Good&Co Studie, für die 20.000 psychometrische Profile deutscher Fach- und Führungskräfte ausgewertet wurden [1].
Manager schneiden bei Kreativität schlecht ab
Bei den meisten Persönlichkeitsmerkmalen punkten Manager gegenüber Fachkräften ohne Führungsverantwortung besser. Mit Blick auf Kreativität zeigt sich jedoch ein anderes Bild – die Mitarbeiter sind deutlich kreativer als ihre Manager (+40 Prozent). Das spricht dafür, dass ideenreiche Menschen es schwerer haben, eine Führungsposition einzunehmen – oder diese gar nicht anstreben. Bei weniger kreativen Menschen scheint der Drang an die Spitze ausgeprägter zu sein. »Ein Manager muss daher in der Lage sein, die Kreativität der Mitarbeiter zuzulassen und in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Nur dann arbeiten Teams effizient zusammen«, erklärt Samar Birwadker, Gründer und CEO von Good&Co. »Das Manager-Gen liegt vor allem darin, Aufgaben zielstrebig anzugehen und das Ziel auch in schwierigen Lagen nicht aus den Augen zu verlieren.«
Britische Manager scheuen keine Herausforderungen
Im Vergleich zu Managern aus anderen Ländern haben deutsche Führungskräfte weniger Mut, neue Wege zu gehen. Ihre Kollegen aus Großbritannien (GB) und den USA liegen hier mit einem Plus von 34 beziehungsweise 32 Prozent deutlich vorn. Bei der Bereitschaft, Herausforderungen anzunehmen, stehen Manager des vereinigten Königreichs klar an der Spitze (+18 Prozent vor deutschen Führungskräften). Der derzeitige Erfolg der deutschen Wirtschaft und des Managements scheint in anderen Bereichen begründet zu sein: Während Führungskräfte aus den USA und GB nur wenig taktisch agieren, erzielen deutsche Manager in dieser Disziplin einen Spitzenwert (+ 34 Prozent). Zudem zeigt die Good&Co-Analyse, dass alle Manager und Fachkräfte in Deutschland die Arbeit im Team höher bewerten. »Die Kombination aus Zielstrebigkeit und Teamorientierung spricht dafür, dass deutsche Manager den Erfolg ihrer Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Sie nutzen ihre Weitsicht, um ihren Mitarbeitern den Weg zu ebnen«, sagt Birwadker.
[1] Auf Basis von unterschiedlichen Quizzes rund um die Themen Karriere und Persönlichkeit erstellt die Good&Co-App Stärkenprofile, die zum Beispiel mit den Ergebnissen von Kollegen verglichen werden können. Good&Co hat im Juni 2017 mehr als 20.000 Datensätze von Fach- und Führungskräften in Deutschland ausgewertet und mit Profilen aus Großbritannien und den USA verglichen. Die Ergebnisse sind Werte auf einer offenen Skala, deren Verhältnisse zueinander in Prozentwerten angegeben sind.
Good&Co ist ein spielerisches, psychometrisches Tool, das Berufstätigen dabei hilft, ihre Stärken zu entdecken und ihren passenden Platz in der Arbeitswelt zu finden. Mit Good&Co können sie bestimmen, wie gut sie zu Kollegen, Teams oder ganzen Unternehmen passen.
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