noris network baut und betreibt Rechenzentrum für FI-TS – Sicherheit auf höchstem Niveau

Als IT-Partner von Landesbanken und Finanzwirtschaft stellt die Finanz Informatik Technologie Service GmbH & Co. KG (FI-TS) besonders hohe Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit. Für die notwendige Modernisierung eines Rechenzentrums fand FI-TS zunächst keinen geeigneten Standort und dann eine interessante Lösung: Im Rahmen des Projekts »RZ-Move« baute die Nürnberger noris network ein komplett neues ­Hochsicherheitsrechenzentrum. Seit Anfang 2021 wird die gut 1.600 m2 große IT-Fläche schrittweise in Betrieb genommen.

Die Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) ist als Tochter der Finanz Informatik (FI) Teil der Sparkassen-Finanzgruppe und bietet IT-Dienstleistungen für private und öffentliche Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister. Das Kundenspektrum reicht von Landesbanken (LBBW, BayernLB, Helaba, Nord/LB etc.) und Sparkassen bis hin zur Versicherungskammer Bayern, Bausparkassen und privaten Instituten. Die Infrastruktur für seine Dienstleistungen betreibt das Unternehmen in verschiedenen Rechenzentren in Deutschland. Darunter zwei in Nürnberg.

»Unsere bestehenden Rechenzentren in Nürnberg hatten wir bei Gründung übernommen. Im Projekt RZ-Move sollte diese Kombination jetzt umfangreich modernisiert werden. Um diese Ziele erreichen zu können, suchten wir für eines der Rechenzentren einen neuen Standort«, erläutert Volker Lausch, zuständig für Unternehmensentwicklung bei FI-TS und von Beginn an vertraut mit dem Projekt. Diese Standortsuche aber gestaltete sich anspruchsvoll. So begrenzten technische Themen wie die maximale Verbindungslänge für die angestrebte Spiegelung der Systeme zwischen beiden Nürnberger Rechenzentren den Radius der Suche. Gleichzeitig sollte das neue Rechenzentrum höchste Sicherheitsstandards nach Trusted Site Infrastructure Level 4 und EN 50600 erfüllen, die hohe Anforderungen an den Standort und dessen Umgebung stellen. So mussten Mindestabstände zum anderen Rechenzentrum eingehalten werden und auch Themen wie Einflugschneisen des Nürnberger Flughafens oder große Bahnanlagen ließen einige Standortideen platzen. Hinzu kam, dass FI-TS aus geschäftsstrategischen Gründen selbst keine Immobilien besitzen will.

FI-TS ist »wesentlicher Auslagerungspartner« seiner Kunden und schon von daher war es zwingend erforderlich, dass die Kunden in den Ausschreibungs- und Auswahlprozess eingebunden wurden. Auf der Angebotsseite stach ein Anbieter schnell hervor: Der Nürnberger IT-Dienstleister noris network bot an, ein völlig neues Rechenzentrum nach Kundenvorgaben zu bauen – direkt neben seinem bestehenden Rechenzentrum in Nürnberg und damit konform zu den Standortanforderungen der Sicherheitsstandards. Was auch auffiel: Schon in den ersten Gesprächen gingen die Ansprechpartner aus dem noris network Management auf technische und regulatorische Details ein. »Ich hatte bei noris network vom ersten Gespräch an ein gutes Gefühl«, erinnert sich Volker Lausch. »Dieses Gefühl wurde durch Fakten untermauert und hat sich in der Zusammenarbeit bestätigt.«

IT-Spezialisten als Bauherren. Nach Absprache mit seinen Kunden entschied sich FI-TS im Januar 2019, noris network mit dem Bau eines Rechenzentrums zu beauftragen. Ausschlaggebend bei der Vergabe war der gute Standort und die große Erfahrung, die noris network mit Planung, Bau und Betrieb von hochverfügbaren, energieeffizienten Rechenzentren hat. So begannen die Arbeiten auf einer Fläche, den der Betreiber von Hochsicherheitsrechenzentren in Nürnberg, München und Hof direkt neben seinem Firmensitz im Süden Nürnbergs zur Verfügung stellen konnte. Als technische Vorlage für den Neubau diente das Rechenzentrum München Ost. Das schon im Bau angelegte Sicherheitskonzept: Jeweils ein Sicherheitsbereich umschließt den nächsthöheren, es gibt keine direkten Zugänge zur IT-Fläche, jede Zone ist durch Vereinzelung und biometrische Zutrittskontrolle von jeder anderen getrennt.

Nicht nur sicher, sondern auch effizient. Weitere Pluspunkte des Neubaus sind Klimatisierung und Energieeffizienz: »noris network versteht es, hochsichere, hochverfügbare Rechenzentren zu bauen, die individuelle Anforderungen berücksichtigen und noch dazu sehr energieeffizient sind. Auch bei unserem neuen RZ wird das Verhältnis des Gesamtenergiebedarfs zum IT-Energiebedarf optimiert sein«, sagt Markus Buchegger, Leiter des Projekts RZ-Move bei FI-TS. Ein Punkt, der bei langfristig steigenden Stromkosten maßgeblich auf die Kosten wirkt. Kernstück des patentierten modularen Energieversorgungs- und Klimatisierungskonzepts von noris network sind Klimazellen mit KyotoCooling-Wärmetauschern. Hier strömt die gekühlte Luft direkt und großvolumig auf die IT-Fläche und die Warmluft wird über einen großzügigen, mindestens ebenso hohen Abluftbereich in der Deckenregion abgeführt. Die in vielen Rechenzentren typischen Unterböden entfallen. Die Klimatisierung über KyotoCooling kommt mehr als 90 Prozent des Jahres ohne Kompressoren aus. Das gesamte Rechenzentrum ist so gleichmäßig gut gekühlt, dass die überhohen Racks lückenlos mit Rechnern gefüllt werden können (High-Density). Durch den »Swimmingpool-Effekt« bei der Kühlung kann jede der modularen Versorgungszellen jede andere ersetzen, ein wichtiger Punkt in vielen Sicherheitsnormen.

Fristgerecht trotz Pandemie. »Als IT-Dienstleister für Banken hat FI-TS höchste Anforderungen an die Sicherheit – ähnlich wie andere Banken und Versicherungen, die wir zu unseren Kunden zählen dürfen. Wir haben mittlerweile reichlich Erfahrung mit Planung und Bau modernster Rechenzentren und FI-TS hat von uns ein Rechenzentrum der internationalen Spitzenklasse bekommen – es freut uns, dass wir es realisieren durften«, sagt Florian Sippel, Vorstand und CTO der noris network AG. 

Das Bauvorhaben war sehr komplex. Dennoch trotzte das gesamte Team inklusive Baufirmen allen Widrigkeiten: Das Rechenzentrum wurde trotz Pandemie fristgerecht im Q4/2020 fertiggestellt. Die gesamte IT-Fläche umfasst 3 500 Quadratmeter, davon nimmt das baulich abgetrennte FI-TS-Rechenzentrum die besagten 1 600 Quadratmeter ein. Die Flächen im zweiten Abschnitt werden von noris network für andere Kunden genutzt. Der Neubau erschließt so auch anderen Unternehmen die dringend benötigten Premium-IT-Flächen.

Inbetriebnahme. FI-TS beginnt jetzt mit dem Umzug der ersten Kundensysteme – zunächst die klassischen Mainframes und IT-Systeme der Kunden, später soll auch Cloud-Infrastruktur aufgebaut werden. Regulatorik und die hohen Anforderungen an Verfügbarkeit und Sicherheit erfordern hier ein schrittweises Vorgehen. Das macht RZ-Move zu einem langfristig angelegten Projekt. Voraussichtlich 2023 wird das alte Rechenzentrum leergeräumt und das Projekt abgeschlossen sein. 

Während noris network auf den Flächen im zweiten Bauabschnitt meist Hosting, Managed Services und Outsouring sowie erweiterte Dienstleistungen inklusive DevOps-Projekte anbietet, ist man im FI-TS-Abschnitt »nur« für die allgemeine RZ-Infrastruktur und -Sicherheit zuständig. Installation und Betrieb der IT-Systeme liegen bei FI-TS. Das Team hat aber jederzeit die Möglichkeit, Local Hands Services und Unterstützung bei Notfallübungen vom »Nachbarn« in Anspruch zu nehmen. Die Anbindung an das zweite FI-TS Rechenzentrum in Nürnberg wird aktuell ebenfalls modernisiert, um Performance und Zuverlässigkeit zu verbessern – beispielsweise bei Active-Active-Verbindungen zwischen Mainframes von Kunden in beiden Rechenzentren.

Erfolgreicher Start einer langfristigen Partnerschaft. »noris network hat für uns ein Rechenzentrum gebaut, das höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Beeindruckend, mit welcher Fachkenntnis noris network das Projekt umgesetzt hat – auch hinsichtlich Sicherheit, Hochverfügbarkeit und Energieeffizienz«, sagt Volker Lausch. »noris network geht alle auftretenden Herausforderungen mit großer Offenheit und Transparenz an und ist ein guter Partner für uns, die wir höchst zuverlässige IT-Dienste und Digitalisierungsprojekte im Einklang mit den Branchenstandards bieten und unter dem wachsamen Blick der Aufsichtsbehörden arbeiten.«

 


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