Nutzung von Cloud Computing in Deutschland

Das digitale Deutschland ist zunehmend bewölkt. Laut einer Bitkom-Erhebung nutzen zwei Drittel aller Unternehmen Cloud-Anwendungen. Auch privat nimmt die Zahl derjenigen, die Speicherplatz im Internet zum Speichern von Dokumenten, Fotos, Musik, Videos oder anderen Dateien nutzen, stetig zu, wie Umfragedaten von Eurostat zeigen.

Und mit der Cloud lässt sich Geld verdienen, viel Geld, wie die Grafik von Statista zeigt. Die Analysten von Gartner schätzen den weltweiten Umsatz für das Jahr 2021 auf rund 278 Milliarden US-Dollar – davon entfallen mehr als die Hälfte auf Application Services und Business Process Services.

Ein Gutteil dieser gigantischen Summen dürfte in die Kassen der Tech-Riesen fließen – für die lohnt sich das Geschäft, wie sich am Beispiel Amazon zeigen lässt. Das Unternehmen erwirtschaftete im dritten Quartal 2018 zwar nur 11,8 Prozent seines Umsatzes in der Cloud. Da aber die operativen Ausgaben hier im Vergleich sehr niedrig sind, werden daraus am Ende 56 Prozent des operativen Gewinns. Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/15937/daten-und-fakten-zu-cloud-computing/

https://de.statista.com/infografik/15937/daten-und-fakten-zu-cloud-computing/

 


 

Drei von zehn Unternehmen lagern Cloud-Lösungen aus

 

  • Rund jedes zweite Großunternehmen setzt auf Cloud-Hosting.
  • Vor allem Maschinen- und Anlagenbau lagert Cloud-Lösungen aus.

 

Mögliche Kosteneinsparungen, die Entlastung der eigenen IT und mehr Sicherheit: Drei von zehn Unternehmen (29 Prozent) nutzen eine Cloud-Lösung, die in ein zertifiziertes Rechenzentrum ausgelagert ist. Weitere zehn Prozent planen dies, 28 Prozent diskutieren darüber. Das zeigt der Digital Office Index 2018 – eine repräsentative Befragung von 1.106 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern des Digitalverbands Bitkom [1].

Demnach ist das sogenannte Cloud-Hosting lediglich in weniger als drei von zehn Unternehmen (28 Prozent) überhaupt kein Thema. »Der Trend, IT-Infrastruktur wie Cloud-Lösungen in die Hand professioneller Dienstleister zu legen, hält an. Das zeugt vom zunehmenden Vertrauen der Unternehmen in Cloud Provider », sagt Jürgen Biffar, Vorstandsvorsitzender des Kompetenzbereichs ECM im Bitkom. »Die Vorteile liegen für die Unternehmen oft auf der Hand: Sie können IT-Kosten senken und zugleich die Sicherheit erhöhen, da die Cloud – öffentlich wie privat – bei professionellen Dienstleistern meist wesentlich besser geschützt ist als bei internen IT-Lösungen.«

 

Großunternehmen sind Vorreiter

Besonders oft lagern Großunternehmen ihre Cloud-Lösung aus. Mehr als die Hälfte aller Firmen mit 500 Mitarbeitern und mehr (54 Prozent) setzt auf Outsourcing. Bei kleinen Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern sind es lediglich 28 Prozent, bei Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern setzt jedes dritte Unternehmen (34 Prozent) auf externe Dienstleister.

Betrachtet man die unterschiedlichen Branchen, ist der Maschinen- und Anlagenbau Vorreiter. Bereits rund jedes zweite Unternehmen aus dieser Branche (46 Prozent) greift auf externe Cloud-Dienstleister zurück. Es folgt der Handel, Ver- und Entsorger sowie Telekommunikationsunternehmen. In diesen Branchen setzt jeweils jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) auf die externe Lösung. Zurückhaltend sind Unternehmen aus dem Bereich Transport und Logistik. Lediglich 24 Prozent bevorzugen hier eine externe Lösung.

»Mit einem Cloud-Hosting-Dienstleister können Unternehmen ständig anfallende Investitionen in neue Systeme in kompetente Hände geben. Das spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern ist auch sicherer und macht Kapazitäten in der eignen IT-Abteilung für die Betreuung eigener Anwendungen frei«, so Biffar.

 

Der Ergebnisbericht zum zweiten Digital Office Index (DOI) ist auch online verfügbar und kann hier heruntergeladen werden.

https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Bitkom-Digital-Office-Index-2018.html

 

Interessierte können sich am 22. November in Berlin auf der vom Bitkom zum zweiten Mal veranstalteten Digital Office Conference über die Top-Trends rund um das digitale Büro informieren. Die Digital Office Conference 2018 findet als eigenständige Veranstaltung im Rahmen der Smart Country Convention #SCCON18 im CityCube Berlin statt. Die Teilnehmer haben dadurch die Möglichkeit, vom 20. bis 22. November an einem Ort zeitgleich alles zur Digitalisierung des Public Sectors zu erfahren. Das Programm der Digital Office Conference finden Sie hier. Mit dem Smart Country Convention-Ticket erhalten Sie kostenlosen Zugang zur Digital Office Conference.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Die Angaben basieren auf dem Bitkom Digital Office Index 2018 , einer repräsentativen telefonischen Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und IT-Leiter von 1.106 Unternehmen aller Branchen mit einer Größe ab 20 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete: »Hat Ihr Unternehmen den Betrieb einer Cloud-Lösung in ein zertifiziertes Rechenzentrum ausgelagert?«

 


 

Zwei von drei Unternehmen nutzen Cloud Computing

■  Unter Großunternehmen sind 83 Prozent Cloud-Anwender.

■  30 Prozent setzen auf Public-Cloud-Lösungen.

■  Konformität mit DSGVO ist Top-Kriterium bei der Anbieterauswahl.

 

Cloud Computing hat sich etabliert: Im Jahr 2017 nutzten zwei Drittel aller Unternehmen (66 Prozent) Rechenleistungen aus der Cloud. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Anteil der Nutzer auf dem erreichten hohen Niveau damit sehr leicht (2016: 65 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG unter 557 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland [1].

Danach plant oder diskutiert jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) den Cloud-Einsatz, für weitere 13 Prozent ist dies hingegen kein Thema. »Cloud Computing hilft Unternehmen jeder Größenordnung, die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern. Diese Erkenntnis hat sich durchgesetzt«, sagte Dr. Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research bei der Vorstellung der Studienergebnisse im Rahmen der Cebit.

 

Aus Großunternehmen ist Cloud Computing kaum noch wegzudenken. Acht von zehn Unternehmen (83 Prozent) mit mehr als 2.000 Mitarbeitern setzen mittlerweile auf Cloud-Dienste. In Unternehmen mit 100 bis 1.999 Mitarbeitern liegt die Cloud-Nutzung bei 65 Prozent, ähnlich hoch wie bei kleineren Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern (66 Prozent). »Ob Kleinstbetrieb oder Großkonzern – Cloud Computing hat sich in aller Breite durchgesetzt«, sagte Peter Heidkamp, Head of Technology bei KPMG.

Cloud Computing bezeichnet aus Sicht der Anwender die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie beispielsweise Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Datennetze. Das Datennetz kann ein unternehmens- beziehungsweise organisationsinternes Intranet (Private Cloud Computing) oder das öffentliche Internet (Public Cloud Computing) sein. So nutzte im vergangenen Jahr die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) Private-Cloud-Anwendungen, fast ein Drittel (31 Prozent) setzte auf Public-Cloud-Lösungen. Dabei ziehen immer mehr Unternehmen die Public Cloud in Betracht. War im Jahr 2016 für mehr als die Hälfte (55 Prozent) die Public Cloud noch kein Thema, so sagen dies im Jahr 2017 nur noch 42 Prozent.

 

Wer auf die Public Cloud setzt, zieht daraus mehrere Vorteile. Einerseits ist man räumlich unabhängiger. Drei von vier Public-Cloud-Nutzern (75 Prozent) bestätigen eine Verbesserung beim ortsunabhängigen Zugriff auf ihre IT. Zwei Drittel (66 Prozent) sehen eine schnellere Skalierbarkeit der eigenen Ressourcen. Für die Hälfte (50 Prozent) wurde die Sicherheit ihrer Daten durch die Public Cloud verbessert. Jedes fünfte Unternehmen gibt jeweils an, dass der Verwaltungsaufwand abgenommen hat (21 Prozent) oder dadurch IT-Kosten gesenkt wurden (18 Prozent). Dagegen sagt ein Viertel (25 Prozent) der Public Cloud-Nutzer, dass es in den letzten 12 Monaten zu Sicherheitsvorfällen in den von ihnen genutzten Cloud-Lösungen gekommen ist. Für weitere 21 Prozent bestand ein solcher Verdacht. Pols: »Für Unternehmen ist das Thema Sicherheit entscheidend, wenn sie Anwendungen in der Public Cloud nutzen. Wer hier als Anbieter überzeugt, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil.«

 

Sorge um die Datensicherheit ist auch ein Hauptgrund, weshalb ein Teil der Wirtschaft noch nicht auf die Public Cloud setzt. Fast zwei Drittel der Nichtnutzer (63 Prozent) fürchten einen unberechtigten Zugriff auf sensible Unternehmensdaten. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) hat Sorge, dass Daten in der Cloud verloren gingen. Jeder zweite Nichtnutzer (50 Prozent) vermutet eine unklare Rechtslage. Unter dem Strich aber lässt die Skepsis gegenüber der Cloud in den Unternehmen etwas nach: Nur noch jeder dritte Nicht-Nutzer (35 Prozent) berichtet von internem Widerstand (2016: 40 Prozent) oder Zweifeln an der Integrationsfähigkeit der Public-Cloud-Lösungen mit der internen IT (33 Prozent, 2016: 43 Prozent). »Die Cloud-Anbieter haben gute Aufklärungsarbeit geleistet und an Vertrauen gewonnen«, so Heidkamp.

 

Wer Cloud-Anwendungen nutzt oder damit plant, für den ist Datenschutz das Top-Kriterium, wenn es um die Auswahl eines Cloud-Dienstleisters geht. Praktisch alle Unter-nehmen (97 Prozent) geben an, dass für sie die Konformität mit der Datenschutz-Grundverordnung bei Cloud-Lösungen unverzichtbar ist. Für Acht von Zehn (79 Prozent) ist es essentiell, eine Ausstiegsstrategie bei Cloud-Angeboten zu haben. Drei Viertel (76 Prozent) sagen, dass ihr Cloud-Anbieter seinen Hauptsitz in der EU haben muss. »Die jetzt gültige Datenschutz-Grundverordnung ist auch ein Grund für Rechtsunsicherheit bei Unternehmen, die beim Cloud Computing zögern«, so Pols. Anbieter mit Sitz in der EU besäßen daher einen klaren Wettbewerbsvorteil.

 

Die durchgehende Verfügbarkeit von Cloud-Diensten ist für die gewerblichen Kunden entscheidend. In der Vergangenheit beklagten jedoch viele Unternehmen Ausfälle. Insgesamt konnten sieben von zehn Cloud-Anwendern (69 Prozent) kurzzeitig nicht auf ihre Cloud-Lösungen zugreifen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen: Am häufigsten waren technische Probleme auf Seiten des Cloud-Providers (46 Prozent) dafür verantwortlich. Bei etwa jedem vierten Unternehmen (23 Prozent) waren technische Probleme in der internen IT der Grund, bei jedem dritten Unternehmen (35 Prozent) eine fehlende Netzwerkanbindung. 30 Prozent blieben im Vorjahr gänzlich von Ausfällen verschont. »Viele merken erst bei einem Ausfall, dass mit der Nutzung von Public-Cloud-Diensten nicht zwingend die notwendige Verfügbarkeit für Anwendungen sichergestellt ist. Eine durchdachte Sicherheitskonzeption kann dies verhindern«, so Marko Vogel, Director Cybersecurity bei KPMG.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchgeführt hat. Dabei wurden 557 Unternehmen aller Branchen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland telefonisch befragt. Die Interviews wurden mit Geschäftsführern, IT-Leitern, CTOs und CIOs geführt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.
Weitere Informationen zum Thema Cloud Computing und zum vollständigen Bericht »Cloud-Monitor 2018« sind verfügbar unter www.kpmg.de/cloud

 


 

 

 

 

DSGVO erschwert Durchsetzung von Cloud Computing