Personalisierte Werbung nervt dich? Wie man sie vermeiden kann

Illustration: Absmeier Geralt

Personalisierte Werbung kann nicht nur nervig, sondern auch gefährlich sein. Ein Experte für digitale Privatsphäre gibt fünf Tipps, wie man sie vermeiden kann.

Persönliche Werbung kann eine praktische Möglichkeit für Unternehmen sein, zielgerichtet Produkte zu präsentieren, die die Interessen und das Einkaufsverhalten von Menschen widerspiegeln [1]. Viele Menschen haben es schon selbst erlebt, dass sie online eingekauft und beim Besuch anderer Seiten, durch Cookies, Werbung auf ihren Geräten angezeigt bekommen haben, die für ähnliche Produkte werben. Diese personenbezogenen Daten können aber auch gefährlich werden, wenn Drittunternehmen diese für andere Zwecke verwenden.

»Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, wie gezielte Werbung funktioniert und wie viele ihrer persönlichen Daten online gesammelt werden. Web-Cookies und Standortinformationen erfassen Informationen über unser Surfverhalten von Website zu Website,« erklärt Daniel Markuson, ein Experte für Cybersicherheit bei NordVPN.

»Diese Anzeigen sind nicht nur lästig, sondern können auch die persönlichen Daten gefährden. Eines der Hauptprobleme ist die Tatsache, dass zielgerichtete Werbung persönliche Informationen wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Beziehungsstatus, politische Ansichten und sexuelle Orientierung berücksichtigt. Unternehmen können solche Daten nutzen, um vorherzusagen, ob sie mehr Geld für ihre Produkte verlangen können oder um das Verhalten von Menschen vorherzusagen, um sie entsprechend zu beeinflussen. Ein Beispiel dafür ist der Skandal um Cambridge Analytica. Cambridge Analytica hat Wähler auf der Grundlage personenbezogener Daten mit individuellen Botschaften adressiert, um sie im Zusammenhang von Wahlen gezielt zu manipulieren«, ergänzt Markuson.

 

Wie kann man persönliche Werbung vermeiden?

»Gezielte Werbung kann den Eindruck erwecken, dass Werbetreibende jeden Schritt der Menschen im Internet verfolgen. Wenn man auf seine Privatsphäre bedacht ist, kann das nerven«, sagt Markuson.

Hier einige Empfehlungen von Daniel Markuson zur Vermeidung persönlicher Werbung:

  • Ändern Sie die Einstellungen von Benachrichtigungen. Einige Websites zeigen diese Einstellung getrennt von anderen Arten von Benachrichtigungen an, oder Sie können dies nur verhindern, indem Sie sich von allen Werbe-E-Mails des Unternehmens abmelden.
  • Abmeldung unerwünschter Werbung. Auf sozialen Netzwerken, Suchmaschinen sowie Software-Anbietern können Menschen sich bewusst gegen gezielte Werbung entscheiden oder entscheiden, welche Werbung ihnen angezeigt werden soll.
  • Verwenden Sie einen Werbeblocker. Werbeblocker-Erweiterungen funktionieren auf Browser-Ebene und verhindern Werbung, Banner und Pop-ups. Mit NordVPNs Online-Bedrohungsschutz können Sie noch einen Schritt weiter gehen.
  • Löschen Sie Ihre Informationen. Wenn Sie sich wirklich aus zwielichtigen Datenbanken ausschließen möchten, können Sie einzelne Händler kontaktieren, um Ihre Informationen dauerhaft zu löschen.
  • Verwenden Sie ein VPN, um Ihre Identität zu verbergen. Ein virtuelles privates Netzwerk verbirgt zwar nicht alle Anzeigen, Sie erhalten aber keine personalisierten Anzeigen. Ein VPN verbirgt Ihre Internetaktivitäten vor neugierigen Blicken, auch vor Ihrem Internetdienstanbieter und Marketingfirmen.

 

[1] NordVPN-Studie: Deutsche Webseiten verfolgen ihre Besucher im Durchschnitt mit 16 Trackern