So steht es um die Passwortsicherheit in Familien – Die Herausforderungen des Family CIOs

In unserer, stetig digitaler werdenden, Welt wird Cybersecurity zu einem immer wichtigeren Thema. Und das gilt nicht nur für Unternehmen und Organisationen, sondern auch für Privathaushalte. Besonders Familien sind online vulnerabel. Denn: Häufig mangelt es hier an Aufklärung darüber, wie IT-Sicherheit zu Hause am besten organisiert werden kann.

Wer seine Passwörter schützt, kann sich vor Angriffen durch Cyberkriminelle schützen. Das gilt auch für Familien. Leider ist der Umgang mit Passwörtern in Familien zu häufig noch zu unbedarft. Die meisten wissen, was gute Passwörter ausmacht: Sie sollten nicht mehrfach verwendet werden, nicht weitergegeben werden und nicht zu einfach zu erraten sein – ein Mix aus Buchstaben, Sonderzeichen und Zahlen ist ideal. Darüber wie man sie schützt, fehlt aber oft das nötige Wissen, wie unsere Daten zeigen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle nicht besser. Eine im Juli durchgeführte repräsentative Umfrage von 1Password und YouGov (1Password 2022) ergab, dass in deutschen Familien 38 Prozent der Eltern für die Passwortsicherheit zuständig sind. Auf den ersten Blick hört sich das nach wenig an. Aus Erfahrung weiß jedoch jede Mutter oder jeder Vater, dass die meisten Kinder und Jugendlichen nur ungern ihren Eltern die Kontrolle über ihre Zugangsdaten überlassen.

In einer 2020 von 1Password durchgeführten Umfrage in den USA (1Password 2020) gaben zudem 30 Prozent der Teenager-Eltern an, alle Passwörter ihres Kindes zu kennen. Eine Generation weiter gaben 43 Prozent der Erwachsenen an, die Passwörter zu den Konten ihrer Eltern zu wissen. Es handelt sich hierbei um eine beliebte Vorsichtsmaßnahme, um seine Accounts scheinbar doppelt zu schützen. In der Realität kann die Weitergabe von Passwörtern an andere Personen allerdings ein Sicherheitsrisiko darstellen und der Zugriff auf alle Konten einer Person einen gewaltigen Eingriff in deren Privatsphäre. Sinnvoller ist es, Wege zu finden, wie Passwörter sicher verwahrt werden können.

Wenn jeder auf sich allein gestellt ist. Kümmern sich nicht die Eltern um die Passwortsicherheit, bleibt diese meistens jedem Familienmitglied selbst überlassen. Das gab etwa die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an (1Password 2022). Für viele Menschen, vor allem aber für Kinder und Jugendliche ist es schwer, richtig einzuschätzen, ob ihre persönlichen Daten wirklich gefährdet sind oder nicht. Hinzu kommt, dass die Strategien der Hacker heutzutage immer ausgefeilter werden. Und ihre effektivsten Methoden beruhen einfach auf menschlicher Schwäche. Zum Beispiel Social-Engineering-Angriffe wie Phishing-E-Mails, die den Empfänger dazu bringen sollen, vertrauliche Daten oder Informationen weiterzugeben; versehentlich heruntergeladene Malware, die einen Virus oder Ransomware enthält oder der Diebstahl von Passwörtern durch Brute-Force-Angriffe.

Sharing ist nicht caring. Es geht nicht nur darum zu wissen, wer welche Passwörter wo verwendet. Auch der physische Umgang mit Geräten erfordert das nötige Wissen und die erforderliche Vorsicht, wenn es um Sicherheit online geht. Vor allem dann, wenn Geräte geteilt werden. Zum Beispiel der Arbeitslaptop – gaben doch fast die Hälfte der Eltern an, dass sie ihre Kinder Geräte nutzen lassen, auf denen (Arbeits-)Passwörter gespeichert sind (1Password 2020).

Da ist es nicht verwunderlich, dass 15 Prozent gleichzeitig auch berichten (1Password 2020), dass dies bereits zu Problemen geführt hat: Ein aus Versehen auf den Arbeits-PC herunter geladener Virus, gelöschte Dokumente oder falsch versendete E-Mails sind Worst-Case-Szenarien, die mit der richtigen Aufklärung und der notwendigen Vorsicht vermieden werden können.

Luft nach oben. Fazit ist: Was die Passwortsicherheit in Familien angeht, besteht Verbesserungsbedarf. So gaben etwa 29 Prozent der Eltern an, dass in ihrem Haushalt keine guten Passwortpraktiken herrschen (1Password 2020). Passwortsicherheit in der Familie sollte jedoch ein sehr wichtiges Thema sein, denn ein verantwortungsvoller Datenschutz und Sicherheit online sind heutzutage unumgänglich. Im Kern müssen alle Daten aller Familienmitglieder geschützt sein. Insbesondere die der Eltern, seien es Arbeitskonten oder private.

Deshalb ist es besonders wichtig, Kindern oder Jugendlichen, die Zugriff auf das Internet haben, das nötige Wissen und die passenden Tools an die Hand zu geben, um ihre Sicherheit online zu gewährleisten und sich vor Cyberangriffen zu schützen. Lernen sie schon von klein auf, was Sicherheit online bedeutet und wie sie gewahrt werden kann, werden sie und nicht zuletzt die Familie in der Zukunft davon profitieren.

 

Fünf Tipps: Passwortsicherheit in Familien

  • Geräte und Apps auf dem neuesten Stand halten:
    Updates brauchen Zeit, sind aber äußert nützlich, weil sie bekannte Fehler beheben und damit etwaige Lücken im System schließen. Um wichtige Updates nicht zu verpassen, lohnt es sich automatische Updates einzustellen.
  • Vorsicht bei der Auswahl von Apps:
    Es gibt für alles eine App, aber nicht alle Apps sind gleich. Wenn es um Funktionalität, Datenschutz oder Sicherheit geht, lassen einige Apps zu wünschen übrig. Um auf der sicheren Seite zu bleiben, empfiehlt es sich, bereits geprüfte Apps nur aus den offiziellen App und Play Stores oder von bekannten Entwicklern herunterzuladen.
  • Darauf achten, welche Daten oder Inhalte online gestellt werden:
    Es ist wichtig, die Identität genau wie Daten im Internet zu schützen. Deshalb sollte man genau darauf achten, was man selbst oder die Kinder auf welchen Seiten posten.
  • Verwendung eines Passwortmanagers:
    Dieser hilft dabei, für jeden Account ein einzigartiges, starkes Passwort zu erstellen und sich dieses auch zu merken. So können auch mehrere Personen ein Gerät verwenden und sich trotzdem jede und jeder problemlos nur in seine eigenen Accounts einloggen.
  • Sich über das physische Element der Sicherheit bewusst werden:
    Um online sicher zu sein, muss auch physisch alles sicher sein. Geräte sollten deshalb gesperrt werden, wenn sie unbeaufsichtigt sind. Sonst kann jeder auf alles zugreifen, was auf dem Gerät freigeschaltet ist.

 

 


Sara Teare,
Co-Founder,
1Password

 

 

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