Stundensätze und Gehälter: Sind Freelancer die Gewinner der Krise?

Ergebnisse GULP Arbeitsleben Studie 2021 – Stundensätze und Gehälter.

 

GULP, ein spezialisierter Personaldienstleister in den Bereichen IT, Engineering und Life Science, hat die Ergebnisse der GULP Arbeitsleben Studie 2021 veröffentlicht. Trotz der widrigen Umstände haben sich die Stundensätze von Freelancern erneut erhöht, während sich das Bruttogehalt von Festangestellten entgegengesetzt entwickelte. Doch das muss nicht zwingend ein Grund zur Sorge sein.

Entwicklung der Stundensätze bei freien Mitarbeitenden

Lag der durchschnittliche All-inclusive-Stundensatz der Studienteilnehmenden im Jahr 2019 bei 92,96 Euro, so zeichnet sich hier eine erneute Entwicklung nach oben ab. Zwar konnten die 2019 geplanten Erhöhungen von 7,2 Prozent nicht ganz realisiert werden, dennoch lagen sie mit 98,37 Euro im Jahr 2021 um 5,8 Prozent höher als zwei Jahre zuvor. Die Freelancer:innen stimmt das weiterhin optimistisch, weshalb sie für dieses Jahr eine Preissteigerung von durchschnittlich 7,9 Prozent planen. Im Mittel rechnen die Befragten also mit einer Erhöhung auf 106,13 Euro pro Stunde.

 

 

 

Etwa die Hälfte der Freiberufler:innen berechnet laut der Umfrage zwischen 70 und 100 Euro pro Stunde (All-inklusive). Doch auch hier gibt es eine Verschiebung nach oben. Stellten im Jahr 2019 nur 33,7 Prozent der freien Mitarbeitenden über 100 Euro pro Stunde in Rechnung, sind es im Jahr 2021 bereits 42,2 Prozent. Unter 70 Euro pro Stunde verdienen nur ca. 10 Prozent der Freelancer:innen  in Deutschland.

 

 

Durchschnittliches Brutto-Gehalt festangestellter Expert:innen

Auf Seiten der Festangestellten kam es zu einem Rückgang des durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalts. Im Jahr 2019 gaben die Teilnehmenden an, in Festanstellungen in der IT- und Engineering-Branche durchschnittlich 73.500 Euro brutto pro Jahr zu verdienen. In der neuesten Auswertung lag die Angabe des Brutto-Jahresgehalts aller Interviewten in Festanstellung bei 52.081 Euro.

 

 

Diese Diskrepanz könnte sich dadurch erklären, dass die letzte Studie nur auf IT- und Engineering-Mitarbeiter:innen begrenzt war, die diesjährige jedoch für Expert:innen aus allen Branchen offen stand. Die Aufschlüsselung des Brutto-Jahresgehalts nach den Branchen, in denen die Befragten tätig sind, stützt diese These.

 

 

»Wir sehen weiterhin einen großen Markt und damit gute Verdienstmöglichkeiten für freie Mitarbeitende. In Festanstellung ist es schwerer, beim eigenen Arbeitgeber mit entsprechenden Gehaltsforderungen auf die erhöhten Anforderungen zu reagieren«, so Michel Verdoold, CEO von GULP. »Wir prognostizieren daher eine ausgeprägtere Wechselbereitschaft. Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung, eine passende Führungsmentalität und finanzielle Anreize werden vor diesem Hintergrund immer wichtiger.«

 

Über die GULP Arbeitsleben Studie
Im Zeitraum von Juni 2021 bis Januar 2022 gaben 781 Unternehmen, freie und festangestellte Mitarbeitende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Auskunft über Stundensätze* und Verdienst*, Arbeitsleben, Zufriedenheit, Anforderungen an Unternehmen und Expert:innen sowie Trends.
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Redaktion von GULP Schweiz durchgeführt und von den Medien IT-Freelancer Magazin, manage it, Swiss IT Magazine, Computerworld.ch, Inside-it, ictjobs.ch sowie swissICT unterstützt.
Alle Ergebnisse unter www.gulp.de/knowledge-base/arbeitsleben-studie
*Alle hier angegebenen Zahlen beziehen sich auf Teilnehmende, die als Wohnsitz Deutschland angegeben haben.