Künstliche Intelligenz (KI) ist weiter auf dem Vormarsch und wird im kommenden Jahr einen neuen Spitzenrekord im Einsatz erreichen. Das sehen auch die Experten von Grammarly so und liefern ihre Prognosen für 2023 in Bezug auf KI und deren Bedeutung für Mitarbeiterbindung, Entwicklerteams und Arbeitsüberlastung. Rahul Roy-Chowdhury, Global Head of Product, Heidi Williams, Director of Engineering, und Dorian Stone, Head of Organization Revenue, arbeiten seit Jahren mit hochtechnologischen Mitteln. Sie geben einen Ausblick auf das, womit sich Unternehmen, Mitarbeitende und Entwicklerteams zwingend auseinandersetzen müssen.
Die drei Tech-Experten des kürzlich nach Deutschland expandierten Unternehmens haben jahrelange Erfahrung im Teamleading und der Optimierung von Zusammenarbeit gesammelt, seit 2020 auch im Remote-First Hybrid-Modell. Für 2023 geben sie ihre Prognosen ab und analysieren, wie KI-gestützte Technologien menschliche Fähigkeiten erweitern können, statt sie zu ersetzen. Außerdem wird beleuchtet, wie sie die Unternehmensentwicklung in einem sich wandelnden ökonomischen Umfeld beschleunigen werden.
Rahul Roy-Chowdhury ist der globale Produktchef. Er beaufsichtigt alles, was die Software zur Schreibunterstützung ausmacht, und leitet die Produkt-, Design- und Data-Science-Teams. Laut ihm werden Mitarbeitende aktuell von zu vielen Tools überlastet. Für 2023 sieht er allerdings Erleichterung: »KI-gesteuerte und plattformunabhängige Lösungen, die sich in bestehende Systeme und Arbeitsabläufe integrieren, werden Teams deutlich entlasten.«
Heidi Williams ist im Unternehmen als Director of Engineering tätig. Sie prognostiziert, dass Software rund um emotionale Intelligenz im Fokus stehen wird. Auch die effektive Kommunikation im Bereich »Engineering« wird sich dadurch ändern: »Wer die neuen Möglichkeiten der Teaminteraktion unterstützt, wird den Wissensaustausch, das Lernen und die Produktivität verbessern.«
Dorian Stone, Head of Organization Revenue, beaufsichtigt den Betrieb von Business, Education, und Developers. Er sieht die Fortbildung durch Technologie als wichtigsten organischen Faktor für den Erfolg von Teams: »Von Coaching-Plattformen bis hin zu Augmentationslösungen, die Echtzeit-Anleitungen bieten, werden sich Führungskräfte auf Tools verlassen, die das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten der Mitarbeitenden verbessern sowie die Belastung der Führungskräfte verringern.«
Rahul Roy-Chowdhury, Global Head of Product: Umgang mit technologischer Überlastung am Arbeitsplatz
Prognose: KI wird das menschliche Potenzial erweitern und verbessern, statt es zu ersetzen»Der wahre Wert von KI wird dann erkannt, wenn sie die realen Probleme ihrer Nutzer durch Ergänzung löst – und nicht dadurch, dass sie für den Menschen denkt oder etwas tut«, stellt Roy-Chowdhury fest. Die Versprechungen einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit und Skalierbarkeit locken Content-Ersteller, Fachleute und Unternehmen zur Implementierung von KI, die menschliche Aufgaben wie Datenanalyse und Inhaltserstellung automatisiert. Diese Technologien bieten die Möglichkeiten, Menschen und Organisationen dabei zu helfen, ihr Potenzial zu maximieren. »Die Auswirkungen auf das Geschäft müssen jedoch erst noch verstanden werden. Die Ergebnisse, die sie hervorbringen, gehen oft auf Kosten von Authentizität und individueller Befähigung«, warnt der Experte. Unternehmen müssen laut ihm in KI-gestützte Software investieren, die die Fähigkeiten und das Wissen ihrer Mitarbeitenden erweitern, um so bestehende Teams zu stärken und Probleme bei der Einführung von Automatisierungslösungen zu vermeiden.
Prognose: Technologie wird die rasanten Veränderungen, wie Arbeit erledigt wird, einholen
In Zeiten, in denen Produktivität[1] immer wichtiger wird, ist die Überarbeitung der Technologie für hybride Arbeitsformen unvermeidlich. Organisationen müssen die digitale Überlastung angehen, um ihre Abläufe zu optimieren und Mitarbeitende besser zu unterstützen. »Der Markt für Arbeitsplatztechnologien floriert, da Unternehmen die flexible Arbeit fortsetzen«, erläutert der Experte. In einer kürzlich veröffentlichten Kundenmitteilung riet Morgan Stanley, sich »auf die Zukunft der Arbeit zu konzentrieren, da die jährlichen Ausgaben bis 2026 um 90 Milliarden Dollar steigen werden«. Jedoch ist dieser Bereich stark überlaufen und steht kurz vor einer Konsolidierung: Anbieter konkurrieren um IT-Ausgaben, während die schiere Menge an Tools Mitarbeitende überfordert. »Arbeitnehmer nutzen mehr Anwendungen, Systeme und Kanäle als je zuvor[2]”, erläutert der Global Head of Product. Häufig schaffe dies zusätzliche Komplexität und Datensilos, statt Probleme zu lösen, für die die Software ursprünglich gedacht sei. »2023 werden wir nachhaltige Technologien finden, um die neue Art der Zusammenarbeit zu ermöglichen«, prognostiziert Rahul Roy-Chowdhury. Die Vereinheitlichung von Tools werde laut ihm immer wichtiger, um Reibungsverluste und Frustrationen in den Teams zu vermeiden. »Daher werden wir sehen, wie sich die Aufmerksamkeit auf KI-gesteuerte und plattformunabhängige Lösungen richtet, die sich in bestehende Systeme und Arbeitsabläufe integrieren und diese verbessern, anstatt sie zu verkomplizieren«, ergänzt der Experte vorausschauend.
Heidi Williams, Director of Engineering: Technologie für emotionale Intelligenz
Prognose: KI wird Zugehörigkeit, Integration und die kulturübergreifende Zusammenarbeit vertiefen
In Zeiten zunehmender Globalisierung und einer vermehrt dezentralisierten Belegschaft wird KI-Lücken bei der Verbesserung von Zugehörigkeit, Integration und Verbundenheit in unterschiedlichen Teams schließen. Untersuchungen[3] zeigen immer wieder, dass Mitarbeiterzugehörigkeit und -bindung mit dem Erfolg am Arbeitsplatz gleichgesetzt werden, aber das Gefühl der Verbundenheit und die Qualität der Beziehungen sind gering[4]. »Die Einbindung und Unterstützung einer vielfältigeren Belegschaft wird für ein langfristiges Wachstum von entscheidender Bedeutung sein. KI wird eine wesentliche Rolle dabei spielen, Mitarbeitenden dabei zu helfen, ihr authentisches Selbst besser zu präsentieren. Das gilt auch im Austausch in Arbeitsgruppen mit unterschiedlichem kulturellen und sprachlichen Hintergrund«, so die Engineering-Expertin Williams. Sie prognostiziert für 2023: »Organisationen, die der internen Zugehörigkeit mittels Augmentationslösungen Priorität einräumen, werden die Nase vorn haben.« Dies werde Teams dabei helfen, auf eine sensiblere, integrativere und einfühlsamere Weise zu interagieren.
Prognose: Effektive Kommunikation wird Schlüsselfaktor für hybrid arbeitende Ingenieurteams
Da Entwicklungs-, Produkt- und Designteams die Vorteile der hybriden Arbeitsweise nutzen wollen, werden starke Kommunikationsfähigkeiten nicht mehr als Soft Skills angesehen, sondern zu einer entscheidenden Priorität. »Diese Arbeitsgruppen sind auf kontinuierliche Innovation und Zusammenarbeit als Grundlage für ihren Erfolg angewiesen«, berichtet die Engineering-Expertin Williams. Remote- und Hybridmodelle geben oft Anlass zu Bedenken hinsichtlich der langfristigen Effektivität, da sie nicht die Vorteile der persönlichen Kreativität mit sich bringen. Insbesondere mit der Zunahme der schriftlichen und asynchronen Kommunikation – sei es über Dokumente, Messaging-Tools oder E-Mail – wird es für Ingenieurteams immer schwieriger, zusammenzuarbeiten und Ideen zu entwickeln. »Wir wissen bereits, dass ineffektive Kommunikation für Unternehmen außerordentlich kostspielig ist.[5] Dies gilt insbesondere für unterschiedliche, weit voneinander entfernte Engineering-Gruppen«, berichtet Williams aus eigener Erfahrung. Wer die Kommunikation überdenkt, um all die neuen Möglichkeiten der Teaminteraktion zu unterstützen, wird den Wissensaustausch, das Lernen und die Produktivität verbessern – alles Grundlagen für Innovation.
Dorian Stone, Head of Organization Revenue: Fortbildung durch Technologie als wichtige organisatorische Fähigkeit
Prognose: Da die Preise schneller steigen als die Löhne, werden reibungslose, authentische Erlebnisse entscheidend sein, um die Loyalität der Kunden zu gewinnen
Die sich ändernden Anforderungen von Verbrauchern und Käufern werden sich im nächsten Jahr zuspitzen und von Unternehmen verlangen, dass sie sich verstärkt mit unzusammenhängenden Interaktionen auseinandersetzen sowie natürlichere und authentischere Verbindungen schaffen. Angesichts der anhaltenden Inflation[6] und der Schwankungen in den Kaufgewohnheiten ist es keine Überraschung, dass Kunden mehr von Markenerlebnissen erwarten, um Kaufentscheidungen zu treffen. Verkaufszyklen verlängern sich[7], und Zielgruppen interagieren zunehmend über persönlichere Kanäle wie soziale Netzwerke, was den Bedarf an organischen und authentischen Erlebnissen erhöht. Dies stellt Marketing-, Vertriebs- und Kundenverantwortliche vor scheinbar unüberwindbare Herausforderungen: Die Skalierung über eine ständig wachsende Anzahl von Berührungspunkten, der Aufbau eines tieferen Engagements über alle Touchpoints hinweg, und das alles angesichts begrenzter Budgets und Ressourcen. »In Zukunft werden Marken nach skalierbaren Lösungen suchen, um ein Gleichgewicht zwischen Effizienz und Glaubwürdigkeit über alle Interaktionen hinweg zu schaffen«, betont der Head of Organization Revenue und ergänzt: »Diejenigen, die dies gut machen, werden Kosten senken und das Wachstum fördern, indem sie Interaktionen gleich beim ersten Mal richtig machen.«
Prognose: Weiterbildung wird für eine leistungsstarke Belegschaft von entscheidender Bedeutung sein
Das derzeitige makroökonomische Umfeld wird dazu führen, dass die Investitionen in Lern-, Schulungs- und Entwicklungsmaßnahmen verstärkt auf ihre Rentabilität hin überprüft werden. Gleichzeitig werden Unternehmen Technologien bevorzugen, mit denen Mitarbeitende während der Arbeit lernen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können. »In Anbetracht von Arbeits-, Budget- und Ressourcenknappheit wird die Weiter- und Neuqualifizierung von Teams entscheidend sein, um diese Lücken zu schließen und die Beschäftigten effektiv zu unterstützen sowie zu binden«, erläutert Stone. Gartner prognostiziert, dass bis zum Jahr 2025 40 Prozent der Unternehmen aufgrund der Fluktuation der Arbeitskräfte einen erheblichen Geschäftsrückgang verzeichnen werden. Das erzwingt eine Verlagerung der Talentstrategie von der Akquisition hin zur Bindung von Talenten.[8] Traditionelle, aufwändige Schulungsmethoden werden zunehmend unhaltbar werden. Als Reaktion darauf werden Organisationen nach effizienteren Wegen suchen, um ihre Teams weiterzubilden. »Von Coaching-Plattformen bis hin zu KI- und Augmentationslösungen, die Echtzeit-Anleitungen bieten, werden sich Führungskräfte auf Tools verlassen, die das Selbstvertrauen und die Fähigkeiten der Mitarbeiter verbessern und die Belastung der Führungskräfte verringern«, so der Experte abschließend.
Jüngst hat das Unternehmen den weltweit fünften Hub in Berlin eröffnet. Andere Standorte sind in San Francisco, New York, Kyiv und Vancouver mit insgesamt über 800 Teammitgliedern ansässig. Mit der Erweiterung der Grammarly-Standorte möchte das Unternehmen neue Tech-Talente akquirieren, um die Schreibtechnologie weiter voranzutreiben.
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