Wie die Technik den Sport zunehmend ins Internet verlagert

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Sportarten wie Radfahren oder Laufen gelten eigentlich als klassische Betätigungen, die im Freien stattfinden. Doch schon seit längerer Zeit ist eine zunehmende Verlagerung ins Internet feststellbar, mit der sich völlig neue Welten ergeben. Verantwortlich dafür ist die Technik, die alle Vorzüge reproduziert und sogar einige Schwächen ausmerzt. Wie das funktioniert und wie ambitionierte Sportler davon profitieren, zeigt dieser Artikel.

 

Virtuelle Welten sind jederzeit online

So schön der Sport an der frischen Luft auch sein mag: Manchmal finden selbst die leidenschaftlichsten Sportler in den kalten Wintermonaten keine Motivation fürs Training. Verschiedene Firmen haben sich dies zunutze gemacht, indem sie eine einfache Lösung anboten und virtuelle Welten erschufen. Dort herrscht das ganze Jahr über Sommer und auch die kürzer werdenden Tage im Herbst und Winter stellen kein Problem mehr dar. Wie dies funktioniert? Ganz einfach über smarte Geräte, die dem Sportler über Bluetooth den Zugang in das Paralleluniversum verschaffen.

Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist der Radsport, wo sich zwischenzeitlich sogar echte Rennserien auf den Plattformen gebildet haben. Die Geräte übertragen dabei die Leistungsdaten des Sportlers an die Software, welche diese wiederum in Geschwindigkeit umsetzt. Somit sind Rennen und Trainingssessions nicht mehr einfach nur eine Ergänzung zum Training im Freien. Nicht selten konzentrieren sich Athleten komplett auf neue Trainingsformen und werden ganz nach dem Vorbild des E-Sports zu echten E-Profis. Einige Formate erfreuen sich dabei derart großer Beliebtheit, dass sie sogar im Fernsehen oder über Livestreams übertragen und von Fans angeschaut werden.

 

Der Erfolg liegt nahe – im wahrsten Sinne des Wortes

Denkt man genauer darüber nach, war der Erfolg der diversen Plattformen nur eine Frage der Zeit. Immerhin verbringen wir ohnehin bereits bis zu 63 Stunden pro Woche im Internet und sind entsprechend offen für alles Neue, was dort stattfindet. Nach der Arbeit ein paar Spiele auf BingBong zu genießen, um auf andere Gedanken zu kommen, gehört genauso dazu wie der Besuch von sozialen Netzwerken. Dass im nächsten Schritt auch die anderen Hobbys ins Internet verlagert werden, liegt somit nahe. Da nun auch noch die Technik dafür vorhanden ist, dürfte selbst der Erfolg von klassischen Outdoor-Sportarten im Netz keine große Überraschung mehr sein.

 

Echte Konkurrenz oder nur eine Alternative?

Bei all der Beliebtheit der smarten Geräte ist ein Aussterben der klassischen Outdoor-Sportarten nahezu komplett ausgeschlossen. Das ist allerdings auch überhaupt nicht die Absicht der Entwickler, welche ihre Programme eher als Ergänzung auf den Markt bringen. So sind Online-Trainingsplattformen nach wie vor hauptsächlich im Winter attraktiv, wo sie sehr häufig frequentiert werden. Im Sommer hingegen verlagert sich das Geschehen eigentlich nur bei schlechtem Wetter in die eigenen vier Wände, wenngleich die Technik im Gegensatz zur Natur 24 Stunden am Tag ideale Bedingungen bietet.

Wer sich bei schlechtem Wetter oder im Winter bislang nicht zum Sport aufschwingen konnte, hat durch den technischen Fortschritt immer weniger Ausreden. Der finanzielle Aspekt rückt durch steigende Konkurrenz für die Platzhirsche ebenfalls weiter in den Hintergrund, da die Preise tendenziell sinken. Es selbst einmal auszuprobieren und sich vom Spaßfaktor der Hard- und Software zu überzeugen, hat schon viele skeptische Sportler zum Umdenken bewegen können.