Zeitenwende für CIOs: IT Financial Management neu denken

Kaum war die Pandemie überstanden, geriet die Wirtschaft in Deutschland und Europa erneut in den Krisenmodus. Die Gründe sind vielfältig: Energieknappheit und Sanktionen in Folge des Ukrainekriegs, Fachkräftemangel, hohe Inflationsraten, schwächelnde Nachfrage der Verbraucher, steigende Finanzierungskosten und erneut wankende Banken. Ein herausforderndes Umfeld, auf das Unternehmen rasch reagieren müssen, um sich gut für die Zukunft zu positionieren. Das betrifft selbstverständlich auch die IT und den CIO.

 

Während Investitionen in innovative Technologien Unternehmen in wirtschaftlich guten Zeiten einfach fallen, wirken sich der Kostendruck und die vorherrschende Ressourcenknappheit genau gegenteilig aus. Unternehmen müssen jetzt genau überlegen welche Investitionen sinnvoll sind und an welchen Stellen besser Kosten eingespart werden sollten. Die Ausgaben für Technologie gehören in vielen Unternehmen zu den größten Kostentreibern und werden damit schnell zum Opfer von Budgetkürzungen. Doch eine bloße Kostenreduzierung wäre zu kurz gedacht. Alternativ können CIOs auf knappe Ressourcen mit deutlich effektiverem Einsatz ihrer IT und einer Konzentration auf die effektivsten Maßnahmen reagieren, die ihnen helfen, die Unternehmensstrategie langfristig voranzutreiben.

Doch welche Lösung ist die beste, bringt den größten ROI und hat den höchsten Effekt auf den Unternehmenswert? Kausal ist diese Frage in komplexen Unternehmen nicht einfach zu beantworten, aber mit Hilfe von Daten und Fakten, geliefert von Tools für Technology Business Management (TBM) wie Serviceware, lassen sich präzise Analysen für wichtige Geschäftsentscheidungen ziehen. So steigert TBM den Unternehmenswert, stellt die Qualität der technologischen Entscheidungen sicher und minimiert Risiken. Kontrolle und Optimierung der IT-Kosten werden so zu Wegweisern des Unternehmenserfolgs.

 

Richtige Entscheidungen brauchen Fakten statt Prognosen

Digitale Lösungen für fortschreitende Automatisierung verursachen zunächst Kosten und benötigen gute Argumente. Traditionelle Reporting-Methoden liefern diese nicht. Sie sind oftmals unzureichend, fehlerhaft und riskant. TBM-Tools hingegen geben die nötigen Fakten an die Hand und erlauben Führungskräften, wichtige Analysen, Betriebs-, Projekt- und Anbieterkosten in Echtzeit zu sammeln. Diese Datenfülle liefert nicht nur dem CIO tiefen Einblick in den Geschäftsbetrieb und bringt die Wahrheit über Kosten und Nutzen technologischer Investitionen ans Licht. Gleichzeitig bekommen IT-Entscheider dank TBM die nötigen Argumente für weitere Innovationen, die Kosten senken und die digitale Transformation vorantreiben – bei gleichzeitiger Sicherheit, das knappe Budget sinnvoll einzusetzen und den Unternehmenswert zu steigern.

Viele Unternehmen haben längst den Wert von Daten und Analysen für Innovationen und zukünftigen Erfolg erkannt, gerade im Kontext der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Umwälzungen. Doch hapert es häufig noch am Mut zur Umsetzung. Wie können CIOs hier gegensteuern?

 

Enge Kooperation von CIO and CFO stärkt beide Rollen

Die digitale und geschäftliche Transformation in Kombination mit intelligentem TBM stärkt die Rolle der IT im Unternehmen und hebt sie auf das Niveau eines strategischen Business Enabler. Sie wird von einer Kostenstelle zu einem vertrauenswürdigen und integralen Bestandteil der gesamten Geschäftsstrategie. Entsprechend bekommt der CIO eine neue, wichtigere Rolle. Er muss IT als Treiber des Unternehmenswerts begreifen und sein eigenes Unternehmen als Kunde. Entscheidend ist die Frage, welchen Nutzen neue Technologien dem Unternehmen bringen und welchen Preis der Kunde dafür bezahlen will.

Zu den elementaren Aufgaben des CIO gehört somit die überzeugende Argumentation der Vorteile von TBM im gesamten Unternehmen. Gute Beziehungen der IT zu allen Abteilungen waren dabei schon immer von Vorteil. Doch gerade, wenn es darum geht, Richtlinien und Prozesse zu verändern, ist eine starke Partnerschaft zwischen CIO und CFO entscheidend. Seine faktenbasierten Argumente machen den CIO dabei auch auf Vorstandsebene zu einem starken Partner des CFO. Durch ein genaues Verständnis von Kosten, Wert und Optimierungspotenzial, die der CIO durch TBM erhält, und einer starken Partnerschaft von CIO und CFO können Investitionsvorschläge und geschäftliche Veränderungen belegbar kommuniziert werden. Damit schafft diese Partnerschaft die Kompetenzlinie, um das Management von Veränderungen zu überzeugen. Dies ermöglicht die nötige Agilität, um geschäftliche Veränderungen rasch Wirklichkeit werden zu lassen. So getroffene Investitionsentscheidungen schaffen Transparenz und bringen dem Unternehmen beträchtliche Erträge, indem Kosten so verlagert oder gespart werden, dass sie den Unternehmenszielen am besten entsprechen.

 

TBM kennt keine guten oder schlechten Daten

Finanzmanagement ist integraler Bestandteil der IT-Führung und gehört damit in CIO-Hand. Die Budgetverantwortung liegt allerdings oft bei den Leitern einzelner Projekte oder Funktionseinheiten, die Controlling eher als lästige Pflicht oder notwendiges Übel sehen. Somit mangelt es an durchgehender Transparenz über alle Hierarchien. Spezialisierte und intelligente TBM-Tools können helfen, diese Denkweise zu ändern.

»Unsere Daten sind nicht gut genug« ist ein oft gehörtes, aber falsches Argument zur Ablehnung von TBM. Alle Daten beinhalten wertvolles Material zur Auswertung und können Verbesserungspotenziale identifizieren. Eine optimale Datenlage gibt es nicht. Hinter der oft im mittleren Management vorhandenen Ablehnung versteckt sich die Angst vor scheinbar zu viel Transparenz. Dabei ist es gerade das Ziel von TBM, mit Hilfe von Daten Informationen zu gewinnen und auf Basis von Fakten und Einsichten Maßnahmen zu entwickeln, deren Auswirkungen zu überprüfen und sie gegebenenfalls neu zu justieren. Kritiker stellen gern die Richtigkeit der für das TBM genutzten Daten in Frage. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass vermeintliche Defizite bei den Daten kein Argument gegen, sondern für TBM sind. Denn nur wenn man aktiv mit den vorhandenen Daten arbeitet, kann man Defizite erkennen und gegebenenfalls Qualität und Quantität erhöhen. Oft zeigt sich auch, dass sich mit vermeintlich schwacher Datenlage sehr interessante Erkenntnisse generieren lassen. Dadurch kann festgestellt werden, wo sich ein Investment in höhere Datenqualität auszahlt und an welcher Stelle es vielleicht auch gar nicht nötig oder lohnenswert ist.

Nur wer sich neben den reinen Technologiefragen auch aktiv mit den betriebswirtschaftlichen Daten beschäftigt und Entscheidungen auf Business Cases fundiert, wird auf lange Sicht den geschäftlichen Erfolg haben. Das sollte die Botschaft des CIOs in der aktuellen Situation sein. Ganzheitlich im Unternehmen eingesetzt ist TBM ein guter Weg, mit technologischen Innovationen auch in schwierigen Zeiten passende Antworten auf die aktuellen Herausforderungen zu finden.

Dr. Alexander Becker, Chief Operating Officer bei Serviceware SE