Zukunftssichere Glasfasersysteme auch auf Basis durchdachter ODFs – Jede Verbindung zählt

Ein robustes Glasfasernetzmanagement ist für Rechenzentren und ihre Kunden heute von entscheidender Bedeutung, um einen kontinuierlichen Hochgeschwindigkeitsdatentransport (End-to-End-HSDT) und eine durchgängige Bereitstellung von Diensten zu gewährleisten.

Die extreme Geschwindigkeit im Ausbau und die zunehmende Komplexität von informationsbasierten Diensten, sei es für Unternehmen selbst, die Unterhaltungsbranche, das Gesundheitswesen, Behörden oder andere Branchen, treibt die Verdichtung der Infrastruktur weiter voran. Die digitale Transformation muss mindestens in den Rechenzentren aus zuverlässigen, skalierbaren Netzwerken bestehen, um die Anforderung an den weiteren Ausbau zu erfüllen. Hier kommt es auf ein robustes Glasfasernetzmanagement an.

Optimierung der Raumnutzung. Die Kosten für den Bau und die Nutzung von Rechenzentren steigen kontinuierlich, weshalb Betreiber von Rechenzentren versuchen, die Rechen-, Netzwerk- und Speicherressourcen auf kleinerer Fläche weiter zu maximieren. Dies führt dazu, dass eine höhere Dichte der physischen Infrastruktur und eine bessere Ressourcennutzung erforderlich ist, während gleichzeitig eine höhere Mobilität der IT-Auslastung erzielt wird. Ein weiterer Trend, der Druck in Richtung höhere Leistungsdichten ausübt, kommt von den zunehmend dynamischen Hyperscaler, die im Rahmen ihrer Edge-Strategie Platz in lokal gelegenen Multi-Tenant-Rechenzentren (MTDCs) bereitstellen, um ihren Kunden eine lokalere Präsenz (mit entsprechend geringeren Latenzzeiten) zu bieten. Um den ROI zu verbessern, konzentrieren sich diese MTDCs auf die Optimierung ihrer Raumnutzung sowohl im White Space als auch im Grey Space.

Das Marktwachstum für digitale Geräte und Kommunikation ist ungebrochen. Der weltweite Markt für Cloud Computing wurde im Jahr 2022 auf 545 Milliarden US-Dollar geschätzt und wird bis Ende 2027 voraussichtlich 1.240 Milliarden US-Dollar erreichen, mit einer CAGR von 17,9 %. Die Erhöhung der verfügbaren Datenübertragungsraten von 40 Gigabit auf 400 Gigabit wurde dadurch beschleunigt, wobei auch 800-Gigabit-Geräte bereits verfügbar sind und die weitere Roadmap zu 1,6 Terabyte klar geplant ist. Mit jeder Erhöhung der Datenübertragungsrate nimmt die Dichte der Rechenleistung pro Quadratmeter zu, was aber auch bedeutet, dass eine zuverlässige physische Infrastruktur mit hoher Dichte weiter an Bedeutung gewinnt.

Hochleistungs-Verkabelungsinfrastruktur in MTDCs. Als Beispiel für die Geschwindigkeit in der Weiterentwicklung von Rechenzentren unterstützt Panduit derzeit einen der fünf größten Hyperscaler in der gesamten EMEA-Region bei der Bereitstellung einer Hochleistungs-Verkabelungsinfrastruktur in MTDCs, mit einer Standort Neuinstallation alle neun Tage. Bei all diesen Projekten kommen Komponenten mit maximaler Faserdichte zum Einsatz, etwa Gehäuse (144 Fasern pro HE), Uniboot-Duplex-LC-Faser-Patchkabel mit einem Durchmesser von 2 mm und rollbare Ribbon-Trunk-Kabel mit dem kleinsten verfügbaren Durchmesser (12,5 mm für 288 Fasern beziehungsweise 17 mm für 576 Fasern). Die Glasfaserverkabelung mit dem kleineren Durchmesser ermöglicht eine höhere Dichte in den Trassen und innerhalb der Racks zudem entlasten dieses die Panels, so dass es weniger wahrscheinlich ist, dass benachbarte Fasern bei moves, adds oder changes (MAC) gestört werden. Das Endergebnis ist ein Rechenzentrum, das die Anforderungen an eine effiziente Raumnutzung erfüllt.

 

Abbildung 1: Modularer Optical Distribution Frame (mit entfernten Türen.)

 

Entscheidend für diese und ähnliche Installationen sind die Glasfaserverteiler (ODF, Optical Distribution Frame), die in der Regel die Bereiche mit der höchsten Dichte an Glasfaserverbindungen darstellen. Diese ODFs von Panduit bieten eine im Detail durchdachte Umgebung für die Verteilung und Verwaltung der gesamten Glasfaserverkabelung in einem Rechenzentrum und sind normalerweise zugangskontrolliert. Durch die Auswahl des richtigen ODF werden Flexibilität, Verwaltbarkeit, Sicherheit und Skalierbarkeit maximiert.

Vielseitigkeit aktueller ODF-Lösungen. Die neuesten ODF-Lösungen basieren auf modularen Bausteinen, welche so zusammengestellt werden können, dass genau die Rahmen- und Kabelmanager-Konfiguration entsteht, welche die Dichte und Systemverfügbarkeit optimiert. Typische Rahmenanordnungen sind an der Wand montierte Einzel- oder Doppelracks sowie Konfigurationen in der Mitte des Raums, welche Rücken an Rücken angeordnet sind. Modulare Systeme bieten Flexibilität und reduzieren die Stellfläche um bis zu 50 % im Vergleich zu Standardgestellen mit vier Profilen. Für ein MTDC bedeutet diese Verringerung des Flächenbedarfs eine Erhöhung des Anteils der betrieblichen Mietfläche, was sich deutlich positiv auf das Gesamtergebnis und die Rentabilität des Standorts auswirkt. 

Wie in Abbildung 2 dargestellt bietet die ODF-Frontzugangslösung von Panduit ein kompaktes Rahmensystem, das Rücken an Rücken aufgestellt werden kann, um die gleiche Kapazität von 23.040 Fasern zu erreichen, aber nur 6,5 Bodenplatten statt 12 Bodenplatten herkömmlicher Systeme benötigt.

 

Abbildung 2: Vier herkömmliche Racks mit 19“-High-Density-Gehäusen bieten eine Kapazität von 23.040 Fasern und nehmen 12 Bodenplatten ein. Die ODF-Frontzugangslösung von Panduit bietet ein kompaktes Rahmensystem, das Rücken an Rücken aufgestellt werden kann, um die gleiche Kapazität von 23.040 Fasern zu erreichen, aber nur 6,5 Bodenplatten benötigt.

 

Diese innovativen modularen Plattformen wurden für Rechenzentren entwickelt, die Netzwerk-Patching im »White Space« und in »Meet-Me-Rooms« (MMR) benötigen. Die ODFs eignen sich auch für kleinere Bereiche, da die vorderen Zugangsrahmen für die Wandmontage ausgelegt sind. Daher können nun weitere Bereiche für den IT-Betrieb genutzt werden, in denen zuvor keine betrieblichen Einnahmen erzielt wurden, und die Kunden erhalten so eine effiziente und effektive Verkabelungsinfrastruktur. Ein ODF mit hoher Dichte ermöglicht es Betreibern von Rechenzentren außerdem, die wachsende Nachfrage nach neuen Diensten zu befriedigen, die täglichen MACs (moves, adds and changes) zu vereinfachen und ihre Investitionen zukunftssicher zu machen.

MACs & Sicherheit. Verwaltete Netzwerkverbindungen sind von entscheidender Bedeutung, und die Sicherstellung der korrekten Verarbeitung und Aufzeichnung von MACs ist für die betriebliche Effizienz des IT-Raums von entscheidender Bedeutung, unabhängig davon, ob es sich um Whitespace oder Grey Space handelt. Intuitives Kabelmanagement und einfacher Zugang zu den Glasfaseranschlüssen in einem hochdichten ODF können die Benutzerfreundlichkeit und Geschwindigkeit der MACs um bis zu 40 % erhöhen. Darüber hinaus wird durch die Verwendung der neuesten Glasfaseranschlüsse mit Steckern, deren Knickschutz als Zuglaschen verwendet werden können, und Kabeln mit geringem Durchmesser das Risiko für benachbarte Verbindungen während der MACs erheblich reduziert. In der jüngsten (2022) ITIC-Umfrage zu den stündlichen Ausfallzeitkosten stehen menschliche Fehler (64 %) an zweiter Stelle nach Sicherheitsverletzungen (73 %), welche die Zuverlässigkeit am stärksten beeinträchtigt und Ausfallzeiten verursacht. Systeme wie ein im Detail konzipierter ODF können menschliches Versagen reduzieren oder ausschließen, was die Kundenzufriedenheit und die Gesamtrentabilität verbessert.

Es gibt verschiedene digitale und papiergestützte Systeme für die Aufzeichnung von Neuinstallationen sowie MACs, es ist von entscheidender Bedeutung, dass dies rigoros und lückenlos geschieht, damit Netzwerkinformationen exakt sind und Änderungen genau aufgezeichnet werden. Da die Verkabelungsinfrastruktur immer dichter und komplexer wird, müssen die Kabelverläufe in digitalen Formaten aufgezeichnet und verwaltet werden, was zur Verringerung menschlicher Fehler beiträgt. Es ist wichtig, einen ODF zu wählen, der klar definierte und rückverfolgbare Kabelwege bietet, die Unsicherheiten reduzieren und dazu beitragen, die Notwendigkeit zu begrenzen bereits bestehende Verbindungen zu ersetzen. Mehrstufig abschließbare Sicherheitsvorrichtungen am ODF, sowohl an der Tür als auch am Gehäuse, sind für MTDCs wichtig, um versehentliche menschliche Fehler zu vermeiden und die Sicherheit auch für mehrere Benutzergruppen zu erhöhen.

Fazit. Das anhaltende Bestreben, alle Aspekte des Rechenzentrums zu verkleinern, wird durch die Integration von IT-Komponenten mit höheren Datenraten realisiert. Um davon zu profitieren, wird eine hochdichte, leistungsstarke Glasfaserinfrastruktur immer wichtiger. Innovative Designs bieten jetzt kostengünstige Lösungen, die zukunftssicher sind und je nach Bedarf skaliert werden können. Investitionen können zeitlich besser verteilt und zugeordnet werden. High Density ODFs bieten ausgereifte, erweiterbare Konfigurationen mit der Möglichkeit, die höchsten Faserzahlen in einem hoch organisierten, einfach zu bedienenden Format unterzubringen. Sie bieten auch Sicherheit in Bereichen, in denen menschliches Versagen oft die Ursache für kostenintensive und vermeidbare Ausfallzeiten ist. Die Wahl eines ODF, welches all diese Anforderungen erfüllt und weltweit verfügbar ist, stellt einen wichtigen Schritt für Hyperscaler und MTDCs dar. Standardisierung des Designs, optimale Rechenleistungsdichte verbunden mit einfacher Installation und Systemsicherheit.

 


Hans Obermillacher,
Senior Business Development Manager
Rechenzentrum, EMEA bei Panduit
https://www.panduit.com/en/products/featured-products/
flexcore-optic-distribution-frame.html

 

 

Bilder: © Nut Denduangboripant | Dreamstime.com; Panduit