Apps: Augmented Reality steht vor dem Durchbruch – Chatbots brauchen noch Zeit

Nach einem »phänomenalen Jahr für den App-Markt« wie das App-Analyse-Unternehmen über das Jahr 2016 schreibt, sieht App Annie für das Jahr 2017 »überall Wachstum«. 65 Milliarden US-Dollar werden die Verbraucher insgesamt in mobilen App Stores ausgeben. Dabei werden zwar Spiele immer noch der Hauptmotor für das Umsatzwachstum sein, doch auch die Abonnentenumsätze für Dating- und Medienstreaming-Apps werden laut App-Annie noch einen Zahn zulegen. Die Gesamtausgaben für In-App-Anzeigen sollen sogar auf 101 Milliarden US-Dollar klettern, was Marketingabteilungen und Anzeigenvermittlern im Online-Markt das Herz hüpfen lassen dürfte. Der Löwenanteil des In-App-Anzeigen-Volumens wird dabei in den sozialen Medien, Spielen und auf Videoplattformen generiert.

Die Shortform-Videonutzung explodiert und wird zur TV-Konkurrenz

Die Wachstumskurve der vergangenen Jahre zeigt, dass kleine Videos immer beliebter werden (siehe Grafik).

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App Annie erwartet aufgrund des Wachstums von Shortform- und Live-Videos auf Plattformen wie YouTube, Facebook und demnächst Snapchat einen Umbruch in der Mediennutzung. »Wenn die Medienunternehmen ihre Investitionen in dedizierte Inhalte erhöhen« – und damit die mobile Nutzung anfeuern – sieht App Annie eine Verschiebung des Nutzungsverhaltens voraus. Weil immer mehr Verbraucher Videoplattformen nutzen – und der Tag nur 24 Stunden hat – entsteht eine zunehmende Konkurrenz zwischen klassischem TV und Videostreaming. Auf dieses Weise gerät das terrestrische Fernsehen langsam ins Hintertreffen.

Pokémon GO kündigt künftigen Durchbruch von Augmented Reality an

Nach der Veröffentlichung von Pokémon GO hatte App Annie eingeschätzt, dass das Spiel, das auf Augmented Reality (AR) basiert, das App-Ökosystem ergänzt und nicht mit anderen Anwendungen konkurriert. Obwohl die Pokémon-Kurve nach einer starken Welle am Anfang wieder in ruhigeren Gewässern verkehrt, hat sich die Nutzung auf ein stabiles Niveau eingependelt, (wie die Grafik zeigt). Spannend dabei ist, dass die Nutzung von Pokémon Go nicht zu sehr zu Lasten anderer Spiele erfolgte, sondern es durch den AR-Ansatz zu einer komplementären Nutzung kam.

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Der Einsatz von AR-Technologie ist außerdem bei sprachbasierten Werkzeugen und Wearables zu finden. Die sprachbasierte Suche wie sie Google mit der Vorstellung von Google Assistant präsentierte, und Sprachassistenten wie Amazon Echo mit der Begleit-App Amazon Alexa sind zwar en vogue, aber noch lange nicht aus der Nische. Immerhin jedoch wurde Alexa auf iOS und Google Play zusammen – überwiegend in USA –insgesamt 3,5 Millionen Mal heruntergeladen. Zudem scheint sich auch ein weitere AR-Trend abzuzeichnen: OEMs und Plattform-Eigentümer werden ihre Investitionen voraussichtlich auf Smartglasses verlagern – von einfachen Kamerabrillen wie Snap Spectacles bis zu voll entwickelten AR-Plattformen wie Microsoft HoloLens.

Kundendienstdialog per Chatbot sind noch visionär – dafür wächst B2C-Messaging

Die Hoffnung Vieler, dass Chatbots auf dem Smartphone bald den Service-Partner ersetzen, wird sich noch nicht so schnell erfüllen. Dafür sind laut App Annie die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz noch nicht groß genug. Das heißt, dort wo mit Hilfe von IT ein Dialog effizienter gemacht werden soll, ist noch viel Luft nach oben. Dagegen sind Messaging-Apps, die zum Beispiel Lieferservices und Mitfahrmöglichkeiten vermitteln und für die Nutzer komfortabler machen, im stetigen Aufwärtstrend.

App-Navigation ändert sich

Einen weiteren Trend für 2017 macht App Annie beim Thema App-Navigation fest, der sich auf der diesjährigen Google I/O ankündigte: Mit Instant Apps lassen sich Android-Apps ohne Downloads zugänglich machen. Laut App Annie werden Entwickler diese Methode nach und nach übernehmen. Dieser Trend zeichnet sich auch in China beim WeChat Messenger mit der neuen »kleine Programme«-Funktion ab. Zudem prognostiziert App Annie, dass Google Maps zunehmend zu einer Quelle für die App-Suche und Entdeckung wird, durch integrierte Deep Links in Apps hinein.

Quelle: https://www.appannie.com/de/insights/market-data/2017-predictions-app-economy/


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