Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Förderung des Verbundprojekts »Optimierung mobiler Dienstleistungsapplikationen durch rückmeldungsbasierte Qualitätssicherung (Opti4Apps)« mit 2,1 Millionen Euro bewilligt. Die Projektlaufzeit erstreckt sich vom 1.4.2016 bis zum 30.4.2019. Ziel von Opti4Apps ist es, mobile Dienstleistungsapplikationen frühzeitig zu optimieren und die Marktakzeptanz zu steigern. Für die Konzeption des dafür notwendigen Frameworks ist das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern verantwortlich, einer von vier Projektpartnern.
Mehr als zwei Drittel der deutschen Bevölkerung besitzen ein Smartphone. Circa 75 Prozent der 14- bis 65-Jährigen nutzen zusätzliche Apps wie zum Beispiel Bestell- oder Navigationsdienste, so der Digitalverband Bitkom. Mobile Applikationen eröffnen ein völlig neues Spektrum im Bereich innovativer Dienstleistungen.
Um hierbei einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen, müssen Anbieter mit ihren innovativen Ideen schnell und ohne hohe Vorlaufkosten im Markt präsent sein. Qualitätsmängel nehmen sie dafür bewusst in Kauf – der Misserfolg ist meist vorprogrammiert. Genau hier setzt die Qualitätssicherung des Verbundprojekts Opti4Apps an: Nutzerrückmeldungen sollen früh und schnell berücksichtigt werden, um die Produktqualität umgehend zu verbessern. Bereits das Anwendungsverhalten des Nutzers liefert automatisch Hinweise auf Probleme: Brechen Anwender ihre Bestellung immer an derselben Stelle ab? Korrigieren sie häufig ihre Auswahl an bestimmten Punkten? Dann deutet dies auf einen Fehler hin. Hier muss also direkt nachgebessert werden, denn sonst springt der Kunde ab. Andererseits sollen im Projekt auch explizite Rückmeldungen der Nutzer miteinbezogen werden – Beschwerden in Foren geben Aufschluss, ebenso die Ergänzung der App um eine Feedbackaufforderung.
Studien belegen, dass die Toleranz von Fehlern in mobilen Apps äußerst gering ist: Der überwiegende Teil würde eine schlechte Bewertung schreiben und jeder Zweite die Anwendung direkt löschen. Opti4Apps strebt eine Steigerung der Akzeptanz mobiler Apps an, indem Anbieter wesentlich agiler auf Anforderungen und Nutzungsverhalten reagieren können. Die Verbundpartner Heidelberg Mobil International, Centigrade, Hochschule Heilbronn und Fraunhofer IESE werden das Vorhaben gemeinsam realisieren und mit unterschiedlichen Partnern das Qualitätssicherungskonzept als Demonstrator evaluieren.
Das Verbundprojekt im Überblick:
Verbundprojekt:
Optimierung mobiler Dienstleistungsapplikationen durch rückmeldungsbasierte Qualitätssicherung (Opti4Apps)
Koordinator: Dr. Carsten Günther, Heidelberg Mobil International GmbH
Projektvolumen: 2,1 Mio. € (davon 74 % Förderanteil durch BMBF)
Projektlaufzeit: 01.04.2016 – 30.04.2019
Projektpartner:
- Centigrade GmbH
Benutzer-Analyse-Methodik
- Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Framework-Konzeption
- Heidelberg Mobil International GmbH
Software-Konzeption u. Realisierung
- Hochschule Heilbronn
Data-Mining-Evaluation