Beruf und Privates im Gleichgewicht: Deutsche wollen flexibler arbeiten

  • Rund 70 % finden flexibles Arbeiten hilfreich.
  • Grenzen zwischen Beruf und Privatem verschwimmen: Zwei Drittel (67 %) beantworten in der Freizeit E-Mails und Anrufe.
  • Gut die Hälfte empfindet die berufliche Erreichbarkeit in der Freizeit als negativ.

 

Die Arbeitnehmer in Deutschland wünschen sich deutlich flexiblere Arbeitszeiten, um Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Das zeigt eine Umfrage von Kantar Emnid zum Thema New Work, die im Auftrag der DIS AG durchgeführt wurde. Bundesweit wurden mehr als 550 Beschäftigte nach der Vereinbarkeit von Beruf und Privatem repräsentativ befragt [1].

Während 44 % der Befragten schon heute die Möglichkeit des flexiblen Arbeitens haben, wird dieses Modell von 71 % als hilfreich bewertet. Die bereits Flexiblen sehen darin zu 96 % ein Erfolgsrezept. Aber auch die Hälfte derjenigen, die bislang noch nicht innerhalb eines flexiblen Arbeitsmodells tätig sind, glauben an die alternative Tätigkeitsgestaltung (51 %). Besonders ausgeprägt ist der Bedarf an Freiraum bei jüngeren Berufstätigen (unter 29 Jahren: 84 %) und bei jenen mit Abitur (82 %). Auch das Homeoffice wäre für jeden Zweiten (48 %) hilfreich – allerdings hat derzeit nur ein Viertel (23 %) der deutschen Arbeitnehmer die Möglichkeit dazu. Oft kombinieren Arbeitgeber auch beide New-Work-Modelle miteinander.

Dazu Peter Blersch, CEO der DIS AG: »In Zeiten zunehmender Globalisierung und Digitalisierung ist Flexibilität das oberste Gebot. Doch die Etablierung neuer Arbeitsformen fordert allen Beteiligten einiges ab. Klar ist: Unternehmen müssen im Wettbewerb um die besten Talente flexible Arbeitszeitmodelle bieten. Aber auch Arbeitnehmer müssen Beruf und Privates in ein neues Gleichgewicht bringen. Das fällt nicht allen leicht.«

Denn die flexible Arbeitsorganisation hat ihren Preis. Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen. Berufliche Erreichbarkeit ist zunehmend auch in der Freizeit gefragt. Zwei Drittel (67 %) der deutschen Arbeitnehmer antworten schon heute auch außerhalb der Arbeitszeit auf E-Mails oder Anrufe – jeder Fünfte (20 %) sogar häufig. Vorreiter in Sachen Erreichbarkeit sind die Ostdeutschen (72 %). Doch die meisten von ihnen tun sich mit ihrer eigenen Flexibilität noch schwer und empfinden diese als eher negativ (53 %, Ostdeutschland: 64 %). Einzig die Gruppe der unter 29-Jährigen ist mehrheitlich gern erreichbar – hier sieht nur gut ein Drittel (37 %) in der flexiblen Erreichbarkeit ein Problem.

 

[1] Weitere Informationen zu den Zukunftsthemen der Arbeitswelt finden Sie auf der Microsite »50 Jahre DIS« www.dis-50.de.

 

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