Bleiben die Mitarbeiter auf dem Weg in die Zukunft auf der Strecke?

Unternehmen haben Nachholbedarf bei Arbeit 4.0.

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Selbstbestimmtes Handeln, flexible Arbeitszeiten und neue Bürokonzepte: Davon träumen viele Menschen an ihrem Arbeitsplatz. Doch nur wenige fühlen sich in die Entwicklung der sogenannten »New Work«-Bewegung eingebunden. Auf Grundlage der Ergebnisse einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz zur Arbeit 4.0 zeigt sich, dass 88 Prozent der befragten Unternehmen zwar an der digitalen Transformation arbeiten, jedoch nur die Hälfte dieser ihre Mitarbeiter in den Prozess einbeziehen. Außerdem verfügt ein Großteil der Firmen über keine Strategie zur Gestaltung der zukünftigen Arbeitswelt: Bei 76 Prozent fehlt es an einem klaren Plan oder er ist den Mitarbeitern nicht bekannt.

»Ob eine Umstrukturierung gelingt, steht und fällt mit den Mitarbeitern – ihre Integration in die Strategieentwicklung spielt eine große Rolle für den Erfolg. Außerdem gilt es, die Potenziale der Digitalisierung rechtzeitig zu erkennen und anhand einer Neuausrichtung die Arbeitsprozesse dem Wandel anzupassen, um die Marktposition zu halten«, erklärt Dr. Consuela Utsch, Geschäftsführerin der Acuroc Solutions GmbH und der AQRO GmbH. Vor allem aufgrund des steigenden Innovationsdrucks und der zunehmend wichtiger werdenden internen Kommunikation stellt New Work eine relevante strategische Initiative dar. Dabei verändern sich vor allem die Arbeitsformen und -bedingungen, die die vierte industrielle Revolution – damit auch die Digitalisierung – mit sich bringt.

 

Chancen größer als Herausforderungen

Im Zentrum der Arbeitswelt 4.0 stehen drei Elemente, die sich stetig bedingen: die Mitarbeiter, das Arbeitsumfeld sowie die Technologie. Vor allem bei Brainworkern setzen optimierte Prozesse Potenziale frei – selbstbestimmtes Handeln, Teilhabe sowie agile Organisationen und Führungsstile lösen alte Muster auf. In Bezug auf die Umgebung setzt New Work ebenfalls auf Flexibilität und Freiheit: Neue Bürokonzepte wie Workspaces und Arbeitszeitsysteme sind Teil des Trends. Zudem befassen sich Unternehmen mit Investitionen in Hard- und Software, denn eine dynamische und beschleunigte Arbeitswelt verlangt eine zeitgemäße IT. Doch jede Revolution birgt Herausforderungen – so fehlt häufig das nötige Wissen oder starre Strukturen verlangsamen den Entwicklungsprozess. Auch Konflikte mit anderen Unternehmensprioritäten stören den Fortschritt. »Weiterbildungen und Mentoring sind ein absolutes Muss – kennen sich Mitarbeiter mit der neuen Technologie nicht aus, geht wertvolles Potenzial verloren«, so Utsch.

 

»Happy working people«

Damit Veränderungsmanagement in Richtung New Work erfolgreich gelingt und mehr als nur eine Absichtserklärung bleibt, steht Transparenz und Offenheit bezüglich aller Arbeitsschritte im Vordergrund. »Daher müssen Führungskräfte ihre Mitarbeiter bereits in der Planungsphase mit einbeziehen und ihnen Verantwortung und Entscheidungsfreiheit übertragen sowie Gestaltungsmöglichkeiten bieten«, betont Utsch. Anstelle des gewohnten Top-down-Ansatzes erweist sich ein kooperativer demokratischer Führungsstil sowie eine offene Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg. Um alte Arbeitsweisen gemeinsam zu überdenken und eine neue Unternehmenskultur zu schaffen, stehen Führungskräfte vor der Herausforderung, ihren Mitarbeitern ausreichend Möglichkeiten zu geben, die Strategie mitzugestalten und ihnen die Kommunikation der erarbeiteten Ziele und Strategieelemente weitestgehend zu übertragen, um sicher zu stellen, dass jeder Mitarbeiter mit der Strategie vertraut ist und diese mitträgt. Dabei gilt es, Treiber der Entwicklung zu stärken, Unentschlossene zu mobilisieren und an Widerständen zu arbeiten.

»Glückliche Mitarbeiter stellen keinen reinen Selbstzweck mehr dar, sondern eine zentrale Bedingung für unternehmerischen Erfolg. Gemeinsames Überdenken der Arbeitsweisen führt zu einer positiven Veränderung der Mentalität«, erläutert die Expertin. Dieses Vorhaben gelingt jedoch nur, wenn Leitlinien den Weg weisen und Sicherheit für die neue Vorgehensweise vermitteln. Als hilfreich erweist sich neben neuen Methoden wie Scrum und Design Thinking insbesondere rollenbasiertes Arbeiten nach AQRO – veränderungsfähige Manager minimieren so dank klarer Strukturen, zielorientierter Kommunikation und Transparenz die Unsicherheit im Change-Prozess. Auch Führungskräfte benötigen für die Einführung einer dynamischen, beschleunigten Arbeitswelt modernes Know-how sowie die Zeit, um sich an die ständigen Veränderungen, die die VUCA-Welt mit sich bringt zu gewöhnen. Nur wenn alle gemeinsame Ziele verfolgen, steht einer erfolgreichen Implementierung von Arbeit 4.0 nichts im Wege – ansonsten zieht die Konkurrenz davon.

Weitere Informationen über die Acuroc Solutions GmbH und über die AQRO GmbH unter www.acuroc.de und www.aqro.eu

 

Studie: Glückliche Mitarbeiter leisten bessere Arbeit

In keinem anderen europäischen Land geben so viele Menschen an, mit ihrem Job zufrieden zu sein, wie in der Bundesrepublik. Das zeigt die aktuelle Studie »Die Zeit ist reif. Glücklich arbeiten.« des Personaldienstleisters Robert Half – die neben Deutschland in sieben weiteren Staaten durchgeführt wurde [1].

Deutsche Angestellte arbeiten überwiegend glücklich. Auf einer Glücksskala von 0 bis 100 erreichen sie eine 71,2 und landen damit im europäischen Vergleich auf dem ersten Platz.

Den stärksten Einfluss auf die Zufriedenheit haben drei Faktoren: Das Gefühl persönlicher Freiheit im Job, Stolz für das Unternehmen sowie ein respektvoller und fairer Umgang mit den Mitarbeitern. Das Problem: Rund einem Drittel der Arbeitnehmer fehlen diese wichtigen Werte im Job. Was das für Unternehmen – insbesondere im Hinblick auf die Personalgewinnung – bedeutet, erklärt Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half.

 

Fairness und Respekt

Was macht Arbeitnehmer glücklich im Job? Aus 18 Einflüssen auf die Zufriedenheit im Job zeigt die Studie »Die Zeit ist reif. Glücklich arbeiten.«: Vor allem Fairness und Respekt sind Mitarbeitern wichtig. Ist das erfüllt, geben Arbeitnehmer drei Mal so häufig an, glücklich zu arbeiten. Daran mangelt es aber oft: Nur rund zwei Drittel der Befragten empfinden Respekt und Fairness im Job (67 %).

Freiheit und Identifikation

Ähnlich sieht es bei den Themen »Freiheit« und »Identifikation« aus: Wer das Gefühl hat, bei der Arbeit er selbst sein zu können oder stolz auf seinen Arbeitgeber ist, geht mit einer um 2,4 und 2,3 Mal höheren Wahrscheinlichkeit glücklich zur Arbeit. Doch auch diese beiden Einflüsse sind im Vergleich zu den anderen Faktoren seltener ausgeprägt: Auf ihren Arbeitgeber sind lediglich 60 % stolz und nur 62 % erleben persönliche Freiheit am Arbeitsplatz.

Die Folge: Ein Viertel der Befragten (26 %) erwägt, den Job in den kommenden sechs Monaten zu verlassen. Eine Herausforderung, wie Sven Hennige weiß – und zwar nicht nur für die Mitarbeiter selbst: »Unzufriedenheit am Arbeitsplatz hat auch Nachteile für den Arbeitgeber. Wird sie nicht früh erkannt, leidet die Produktivität und das Engagement des Einzelnen, aber ebenso des Teams darunter. Denn häufig müssen die Kollegen die unerledigten Aufgaben oder mangelnde Ergebnisse des unmotivierten Mitarbeiters kompensieren. Hier sollten Unternehmen dringend handeln.«

 

Job-Zufriedenheit hängt von der Wahl des richtigen Arbeitgebers ab

Weiterhin hat die Studie untersucht, wer für das Glück am Arbeitsplatz verantwortlich ist. Zwar sieht knapp die Hälfte der Befragten (46 %) die Verantwortung gleichermaßen verteilt: Mehr als jeder Dritte erwartet allerdings vom Unternehmen, für das Glück am Arbeitsplatz zu sorgen.

»Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen dazu beitragen, dass die Arbeit zufriedenstellend ist«, meint Sven Hennige. »Beide Seiten sollten wissen, was ihnen wirklich wichtig ist und das auch ehrlich kommunizieren. Einen wichtigen Grundstein für zufriedene Mitarbeiter legen Arbeitgeber deshalb bereits im Rekrutierungsprozess. Indem Unternehmen ihre Anforderungen und Erwartungen von Anfang an klar benennen, fühlen sich Bewerber fair und respektvoll behandelt. Das erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, dass der richtige Kandidat zusagt. Es führt auch dazu, dass sich der Mitarbeiter schnell wohl fühlt und motivierter, innovativer und produktiver arbeitet«, so Hennige.

 

Frage: Wer trägt Ihrer Ansicht nach die Hauptverantwortung dafür, dass Sie sich bei der Arbeit wohlfühlen?

Die Verantwortung liegt sowohl bei mir als auch beim Arbeitgeber  46 %
Die Verantwortung liegt voll oder größtenteils beim Arbeitgeber  36 %
Die Verantwortung liegt voll oder größtenteils bei mir  18 %
Quelle: Studie »Die Zeit ist reif. Glücklich arbeiten.« von Robert Half, Befragte: 2.176 Arbeitnehmer in Deutschland, 4. Quartal 2016, Ergebnisse gerundet

 

Die sechs Treiber von Glück am Arbeitsplatz

In der Studie »Die Zeit ist reif. Glücklich arbeiten.« wurden 18 Einflüsse auf die Zufriedenheit am Arbeitsplatz untersucht. Daraus hat Robert Half sechs übergeordnete Treiber identifiziert, von denen das Glück der Befragten im Job maßgeblich abhängt:

 

  1. Arbeitnehmer und Job müssen gut zueinander passen,
  2. Arbeitnehmer müssen Verantwortung am Arbeitsplatz übernehmen können,
  3. ehrliche Wertschätzung erfahren,
  4. ihre Arbeit als sinnstiftend empfinden,
  5. fair und respektvoll behandelt werden und
  6. ein positives Arbeitsklima vorfinden.

 

Die vollständigen Ergebnisse der Studie können nach Registrierung hier heruntergeladen werden: roberthalf.de/gluecklich-arbeiten

[1] Die von Robert Half entwickelte Studie Work Happy wurde mit Unterstützung von Nic Marks und Happiness Works in 8 Ländern erhoben: Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Niederlande, USA. Die Befragung wurde im dritten Quartal 2016 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut unter 2.167 Arbeitnehmern in Deutschland und mehr als 23.000 Arbeitnehmern weltweit durchgeführt. Robert Half ist ein weltweit tätiger, spezialisierter Personaldienstleister für Fach- und Führungskräfte im Finanz- und Rechnungswesen, IT sowie Assistenz- und kaufmännische Berufe.

 

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Glückliche Mitarbeiter leisten bessere Arbeit

Viele Studien zeigen: Wenn Angestellte gern arbeiten, leisten sie mehr und bessere Qualität:

  • Eine Studie der University of Warwick zeigte, dass glückliche Mitarbeiter bis zu 12 % produktiver sind. [1]
  • Laut der »Towers Watson’s Global Benefits Attitudes«-Befragung war mehr als jeder zweite Mitarbeiter (57 %), der sich über viel Stress beklagte, unmotiviert. [2]
  • Eine Studie von Gallup wies einen Zusammenhang zwischender Motivation und der Produktivität der Mitarbeiter nach:Demzufolge sind engagierte Arbeitnehmer um 21 % produktiver als ihre unmotivierten Kollegen. [3]

 

Das wirkt sich auf die gesamte Teamleistung aus. Laut Nic Marks von Happiness Works gibt es dafür einen einfachen Grund: »Zufriedene Menschen machen sich mehr Gedanken um ihre Arbeit und sie geben sich mehr Mühe. Das hat zur Folge, dass sie schneller bemerken, wenn etwas nicht optimal läuft, und steuern frühzeitig dagegen.«

Gleichzeitig sind glückliche Mitarbeiter auch innovativer und kreativer. Ilona Boniwell, weltweit führende Expertin für positive Psychologie, ergänzt, dass »positive Beziehungen am Arbeitsplatz eine Bereicherung, Dynamik und einen Lerneffekt nach sich ziehen«. Das wiederum fördert das Interesse und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und neue Ansätze auszuprobieren.

»Daneben beeinflussen positive Beziehungen den Zusammenhalt eines Teams, erhöhen die Mitarbeiterbindung und den Energielevel, reduzieren Kosten und führen zu Zeitersparnissen sowie zu besserem Projekterfolg«, ist die Psychologin Ilona Boniwell überzeugt.

Glückliche Mitarbeiter sind seltener krank

Stress wirkt sich negativ auf das Immunsystem Ihrer Mitarbeiter aus und belastet somit auch Ihr Unternehmen. Mitarbeiter, die chronisch frustriert sind oder an Burn-out leiden, werden häufiger krank und fehlen im Job.

Dagegen sind Mitarbeiter, die mit Freude arbeiten, engagierter und viel gesünder: Sie leiden seltener unter chronischen Gesundheitsproblemen, ernähren sich bewusster und treiben häufiger Sport. Dadurch fehlen sie seltener – und wenn sie doch einmal krank werden, erholen sie sich schneller.

[1] University of Warwick, »Happiness and Productivity«, 2014.
[2] Willis Towers Watson, »Global Benefits Attitudes Survey«, 2014.
[3] Gallup, »State of the Global Workplace: Employee Engagement Insights for Business Leaders Worldwide«, 2013.

 

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