Circular Electronics Initiative: CEO benutzt seit 10 Jahren denselben Computer

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Ein CEO erkannte, dass kurzweiliger Konsum und der damit einhergehende Elektroschrott eine große Gefahr für unseren Planeten darstellen. Daher entschloss er sich dazu, sein Notebook so lange wie möglich zu benutzen. Im Jahr 2023 feiert dieses Notebook sein 10-jähriges Jubiläum und es wird nach wie vor genutzt. Die Circular Electronics Initiative nimmt dieses Beispiel zum Anlass, um auf die Bedeutung einer langen Lebensdauer von Computern hinzuweisen, sodass die weltweite Nachhaltigkeit gefördert wird.

 

Im heutigen linearen Wirtschaftsmodell werden ständig neue Rohstoffe für die Herstellung von Produkten verbraucht, die oft nur eine kurze Lebensdauer haben, bevor sie weggeworfen werden. Dies führt zu einer Reihe ernsthafter Probleme in Sachen Nachhaltigkeit, die Folgen für Mensch und Natur haben. Die Circular Electronics Initiative, ein Netzwerk von 28 Organisationen, setzt sich daher gemeinsam dafür ein, eine nachhaltigere Nutzung von IT-Produkten voranzutreiben.

Wertvolle natürliche Ressourcen gehen zur Neige, und eine Rekordmenge von 50 Millionen Tonnen giftigem Elektroschrott fällt Jahr für Jahr an. Dies entspricht dem Gewicht von fast 4.500 Eiffeltürmen oder 8,3 Pyramiden von Gizeh. Erschwerend kommt hinzu, dass Elektroschrott oft auf unsichere Weise gehandhabt wird, was zu Gesundheitsproblemen und Umweltschäden führt.

Im Falle von Elektronik ist das Wichtigste, was Verbraucher tun können, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen, neue Wege zu finden, sodass vorhandene Produkte länger genutzt werden. Zur Veranschaulichung eignet sich Beispielhaft der Blick auf Notebooks. Bei ihnen entfallen 80 Prozent der gesamten Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit auf die Herstellungsphase.

Sören Enholm, CEO von TCO Development, der Organisation hinter der globalen Nachhaltigkeitszertifizierung für IT-Produkte, TCO Certified, und eines der Mitglieder der Circular Electronics Initiative, nutzt immer noch sein 10 Jahre altes Notebook.

»Als ich das Notebook vor zehn Jahren bekam, setzte ich mir zum Ziel, es für möglichst viele Jahre zu nutzen. Dazu habe ich es immer sorgsam behandelt. Das Einzige, was ich ersetzt habe, ist der Akku. Und ich werde das Notebook so lange weiter nutzen, bis es nicht mehr funktioniert. Das wird wahrscheinlich der Fall sein, wenn Windows 10 nicht mehr unterstützt wird, weil Windows 11 nicht uneingeschränkt mit alter Hardware funktioniert«, betont Sören Enholm.

»Der EU-Durchschnitt für den Einsatz von Kreislaufmaterial bei Elektro- und Elektronikgeräten liegt bei etwa 40 Prozent und damit unter der EU-Zielmarke von 65 Prozent ab 2019. Jedes Land hat andere Voraussetzungen, aber es ist auf jeden Fall noch viel Arbeit nötig«, sagt Sophie Charpentier, Projektmanagerin (PhD) bei Chalmers Industriteknik.

»Für einen nachhaltigeren Umgang mit elektronischen Geräten müssen Nutzer IT-Produkte wählen, die für eine lange Lebensdauer ausgelegt sind, ihre Produkte noch einige Jahre länger nutzen und schließlich gebrauchte Produkte zur Wiederaufbereitung und Wiederverwendung weiterverkaufen. Wenn ein Unternehmen oder eine Organisation einen neuen Mitarbeiter willkommen heißt, sollte direkt geklärt werden, ob er oder sie einen Computer oder ein Telefon hat, das das Unternehmen kaufen oder mieten kann, um zum Beispiel zwei Smartphones pro Person zu vermeiden«, so Charpentier.

Im Folgenden finden sich vier Strategien für einen nachhaltigeren Umgang mit Elektronik:

  1. Auswahl von Produkten, die für eine lange Lebensdauer ausgelegt sind

Wird ein neues Produkt benötigt, sollte sich für ein langlebiges, reparierbares und aufrüstbares Gerät entschieden werden, dessen Kapazität ausreicht, um auch langfristig den Bedarf zu decken. Am einfachsten geht dies, indem auf Produkte zurückgegriffen wird, die über eine glaubwürdige Nachhaltigkeitszertifizierung verfügen.

  1. Wiederverwendung bereits genutzter Produkte

Viele Menschen haben zwei Geräte: Computer und Smartphones sowohl zu Hause als auch am Arbeitsplatz. Wenn ein Mitarbeiter bereits ein privates Smartphone besitzt, das er auch für die Arbeit nutzen möchte, kann das Unternehmen in Erwägung ziehen, dieses Smartphone von dem Mitarbeiter zu kaufen oder zu mieten, um so den unnötigen Kauf neuer Produkte zu vermeiden.

  1. Produkte noch ein paar Jahre länger nutzen

Ein Notebook verursacht im Laufe seiner Lebensdauer etwa 300 kg Treibhausgasemissionen, wovon in der Regel 80 Prozent auf die Herstellungsphase entfallen. Um Emissionen zu reduzieren, ist es am wichtigsten, die Produkte länger zu nutzen. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Kauf eines überholten oder wiederaufbereiteten Produkts die nachhaltigere Wahl.

  1. Weiterverkauf von Produkten zur Wiederaufbereitung und weiteren Nutzung

Um selbst Teil der Kreislaufwirtschaft zu werden, sollten IT-Produkte an Wiederaufbereitungsunternehmen weiterverkauft werden. Sofern Wiederaufbereitungsoptionen schon in Betracht gezogen wurden, das Gerät aber das Ende seines Produktlebenszyklus bereits erreicht hat, sollte es an einen Recyclingbetrieb übergeben werden, wo es verantwortungsvoll behandelt wird.

 


 

Welche Strategien gibt es für einen nachhaltigeren Umgang mit Elektronik?

 

Elektronik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, aber sie hat auch einen hohen ökologischen Fußabdruck. Die Herstellung von Elektrogeräten verbraucht viele Ressourcen, die Entsorgung von Altgeräten verursacht Umweltverschmutzung und die ständige Erneuerung von Geräten fördert den Konsum. Wie können wir also einen nachhaltigeren Umgang mit Elektronik erreichen?

Es gibt verschiedene Strategien, die sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene angewendet werden können. Einige Beispiele sind:

 

  • Reparieren statt wegwerfen: Viele Elektrogeräte können repariert werden, wenn sie defekt sind oder nicht mehr funktionieren. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen und Müll. Es gibt immer mehr Initiativen, die Reparaturdienste oder Selbsthilfewerkstätten anbieten, wo man seine Geräte reparieren lassen oder selbst reparieren kann.
  • Wiederverwenden statt neu kaufen: Viele Elektrogeräte sind noch funktionsfähig, wenn sie ausgetauscht werden. Anstatt sie zu entsorgen, kann man sie weitergeben, spenden oder verkaufen. So können sie noch anderen Menschen nützen und die Lebensdauer der Geräte verlängern. Es gibt auch Plattformen, die den Tausch oder die Vermietung von Elektronik ermöglichen, um den Bedarf an Neuanschaffungen zu reduzieren.
  • Recyceln statt deponieren: Wenn Elektrogeräte nicht mehr repariert oder wiederverwendet werden können, sollten sie fachgerecht recycelt werden. Das bedeutet, dass die wertvollen Materialien aus den Geräten zurückgewonnen und für die Herstellung neuer Produkte verwendet werden. Das schont die natürlichen Ressourcen und vermeidet schädliche Emissionen. Es gibt spezielle Sammelstellen oder Rücknahmesysteme, wo man seine Altgeräte abgeben kann.
  • Reduzieren statt konsumieren: Die beste Strategie für einen nachhaltigeren Umgang mit Elektronik ist, den Konsum zu reduzieren. Das bedeutet, dass man sich überlegt, ob man ein neues Gerät wirklich braucht oder ob das alte noch ausreicht. Das bedeutet auch, dass man sich für qualitativ hochwertige und langlebige Geräte entscheidet, die weniger Energie verbrauchen und leichter zu reparieren sind. Das bedeutet schließlich auch, dass man sich für faire und ökologische Hersteller entscheidet, die auf soziale und umweltfreundliche Standards achten.

 

Diese Strategien können uns helfen, einen nachhaltigeren Umgang mit Elektronik zu entwickeln und so einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

 

Plattformen, die den Tausch oder die Vermietung von Elektronik ermöglichen

 

In der heutigen Zeit ist Elektronik ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Wir nutzen sie für Kommunikation, Unterhaltung, Bildung, Arbeit und vieles mehr. Doch Elektronik ist auch teuer, veraltet schnell und produziert viel Müll. Wie können wir also verantwortungsvoll mit unseren elektronischen Geräten umgehen?

Eine mögliche Lösung sind Plattformen, die den Tausch oder die Vermietung von Elektronik ermöglichen. Diese Plattformen bieten eine Alternative zum Kauf oder Verkauf von Elektronik, indem sie einen Marktplatz schaffen, auf dem Nutzer ihre Geräte anbieten oder ausleihen können. So können sie Geld sparen, Ressourcen schonen und neue Erfahrungen machen.

Es gibt verschiedene Arten von Plattformen, die den Tausch oder die Vermietung von Elektronik ermöglichen. Einige Beispiele sind:

  • Swapfiets: Ein niederländisches Unternehmen, das Fahrräder mit integrierter Elektronik vermietet. Die Nutzer zahlen eine monatliche Gebühr und erhalten ein Fahrrad mit GPS, Licht und Schloss. Wenn das Fahrrad kaputt geht oder gestohlen wird, wird es kostenlos repariert oder ersetzt.
  • Grover: Ein deutsches Unternehmen, das Elektronik wie Smartphones, Tablets, Laptops, Kameras oder Spielkonsolen vermietet. Die Nutzer zahlen eine monatliche Gebühr und können die Geräte so lange nutzen, wie sie wollen. Sie können die Geräte auch jederzeit zurückgeben, tauschen oder kaufen.
  • Swappie: Ein finnisches Unternehmen, das gebrauchte iPhones kauft, aufbereitet und verkauft. Die Nutzer können ihre alten iPhones verkaufen oder ein neues iPhone mit Garantie kaufen. Die aufbereiteten iPhones sind günstiger als neue und haben eine bessere Umweltbilanz.

Diese Plattformen haben verschiedene Vorteile für die Nutzer und die Umwelt. Zum einen können die Nutzer Geld sparen, indem sie nur für die Nutzung und nicht für den Besitz von Elektronik zahlen. Zum anderen können sie immer die neueste Technologie ausprobieren, ohne sich langfristig zu binden. Außerdem können sie ihre Elektronik mit anderen teilen und so soziale Kontakte knüpfen.

Für die Umwelt sind diese Plattformen auch vorteilhaft, da sie den Ressourcenverbrauch und den Elektroschrott reduzieren. Indem sie die Lebensdauer von Elektronik verlängern und die Wiederverwendung fördern, tragen sie zu einer Kreislaufwirtschaft bei. Zudem können sie den CO2-Ausstoß senken, indem sie den Transport von Elektronik minimieren.

Plattformen, die den Tausch oder die Vermietung von Elektronik ermöglichen, sind also eine innovative und nachhaltige Möglichkeit, mit unseren elektronischen Geräten umzugehen. Sie bieten uns mehr Flexibilität, Vielfalt und Spaß im Umgang mit Technologie. Vielleicht sollten wir alle mal ausprobieren, wie es ist, unsere Elektronik zu tauschen oder zu vermieten.

GenAI Absmeier