Zahnbürste aus Holz, Müsli im Weck-Glas, Shampoo in Seifenform: In Zeiten von immer größerer Umweltverschmutzung und Plastikmüll wird das Bewusstsein der Bevölkerung geschärft, etwas für die Natur zu tun. Was liegt da näher, als zu versuchen, auf unnütze Einmal-Verpackungen zu verzichten und durch solche zu ersetzen, die der Konsument häufiger verwendet? Diesen Trend haben sich mittlerweile diverse Gründer zu Nutze gemacht und sogenannte Unverpackt-Läden eröffnet. Sie setzen auf Nachhaltigkeit, Bio-Qualität und einen bewussten Umgang mit Konsum.
Das Marktforschungsinstitut Splendid Research GmbH geht dieser Sache in seiner repräsentativen Umfrage vom März 2018 auf den Grund. Es hat insgesamt 1.016 Bundesbürger im Alter von 18 bis 69 Jahren online befragt, wie hoch die Akzeptanz solcher Geschäfte ist und welche Gründe es für Zuspruch oder auch Ablehnung selbiger gibt.
Idee vom Unverpackt-Laden begeistert den Großteil der Bevölkerung
Beeindruckendes Ergebnis: Ganze 71 Prozent der Kunden sind begeistert vom Konzept des Unverpackt-Ladens. Gleichwohl haben nur acht Prozent bereits in einem solchen Geschäft eingekauft. »Das Thema birgt somit noch große Möglichkeiten für den Handel«, erläutert Studienleiterin Nadine Corleis. Zumal drei Viertel der Bundesbürger der Verwendung eigener Behältnisse während des Einkaufs offen gegenüberstünden.
Größtes Plus: Vermeidung von Verpackung
Was bewegt die Kunden dazu, in einem Unverpackt-Laden einzukaufen? 73 Prozent gefällt es, dass durch einen solchen Einkauf Verpackungen vermieden werden können und fast genauso viele, 72 Prozent, nennen das Thema Umweltschutz als Grund. Immerhin 27 Prozent gefällt die Vorstellung davon, sich individuelle Zusammenstellungen kaufen zu können, die es sonst nicht im Handel gibt. Ein eher geringerer Teil, 17 Prozent der potenziellen Kunden, gibt an, durch den Einkauf in einem solchen Geschäft keine Großkonzerne unterstützen zu wollen.
Angst vor mangelnder Hygiene hält Kunden vom Einkauf ohne Verpackungen ab
Ablehner gibt es immer: Welche Gründe sprechen gegen einen Unverpackt-Laden? 58 Prozent derjenigen, die sich nicht vorstellen können, dort einzukaufen, nennen als Hauptgrund die vermeintlich mangelnde Hygiene. Immer noch 51 Prozent der Verweigerer geben an, dass die fehlende Präsenz sie davon abhielte, in einem Unverpackt-Geschäft einzukaufen. Das hat für den Handel natürlich ein großes Potenzial: »Im Umkehrschluss hieße das ja, dass diese Menschen in einem solchen Laden kaufen würden, wenn sie einen in der Nähe hätten«, schlussfolgert Corleis.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – das gilt auch beim Einkauf
Was wird am liebsten unverpackt gekauft? Obst, Gemüse und Nüsse teilen sich die ersten drei Plätze – kein Wunder, denn diese Lebensmittel können zum Einen gut und sicher transportiert werden und werden zum Anderen bereits von den bekannten Ketten häufig unverpackt angeboten. Die Konsumenten sind es also schon gewohnt. Joghurt und Honig liegen mit jeweils 22 Prozent auf den letzten Rängen. »In diesen Fällen ist es für die Kunden schwer vorstellbar, die Sachen erst im Laden einzupacken«, erläutert Corleis.
Die vollständige Studie gibt es kostenlos unter www.splendid-research.com/studie-unverpackt-einkaufen