Explosionsartiges Datenwachstum beeinflusst Visibilität und Sicherheit

Die Menge an Enterprise-Daten wächst exponentiell. Je mehr Daten es gibt, desto mehr wächst auch der Druck auf Unternehmen, wie sie ihren Datenbestand effizient archivieren, wiederherstellen und verwalten. Wie können IT-Entscheider auf diese Entwicklung reagieren?

Den Marktforschern von IDC zufolge verzehnfacht sich die Datenmenge innerhalb von zehn Jahren. Bis 2025 wird demnach das digitale Datenuniversum (also die Menge an Informationen, die jährlich erstellt und kopiert werden) auf 163 Zettabyte heranwachsen – das sind 163 Billionen Gigabyte an Daten. IDC-Schätzungen zufolge waren 2016 schon etwa 16 Zettabyte an Daten, 2017 dann sogar rund 35 Zettabyte im Umlauf. Die weltweit explodierende Datenmenge und immer stärker vernetzte Geschäftsprozesse haben zur Folge, dass Unternehmen bei der Datenarchivierung, Wiederherstellung von Informationen und beim Management ihrer Daten neue Wege gehen.

Das komplexe Enterprise-Datenproblem. Erschwerend kommt hinzu, dass immer mehr Daten außerhalb des Unternehmensnetzes lagern. Gartner hat ermittelt, dass spätestens im Jahr 2020 die Hälfte der Daten außerhalb der Unternehmensfirewall lagern. Das zwingt Unternehmen aller Größen dazu, ihre IT-Umgebungen neu zu ordnen und zu bewerten. Sie müssen mehr mit weniger Aufwand erreichen, neue Regularien einhalten und zugleich die Kosten senken – ohne ihre Serviceleistungen zu vernachlässigen. Effektive Datensicherheit und IT-Management sind für jede Organisation eine Herausforderung, unabhängig von der Unternehmensgröße. Selbst kleinen Firmen mit nur einem Standort fällt es schwer, ein durchgängiges Backup zu festgesetzten Zeiten durchzuführen, weil der Koordinations- und manuelle Arbeitsaufwand für die zuständigen Mitarbeiter erheblich ist.

Ohne eine grundsolide und lückenlose Datensicherung aller Unternehmensdaten setzen sich Organisationen hohen Risiken aus. Vor allem mit Blick auf umfangreiche Gesetzes- und Branchenvorgaben wie der EU-DSGVO in diesem Jahr erweisen sich Legacy-Lösungen dafür als mehr und mehr unzureichend. Sie bieten nicht die erforderliche Sicht und Steuerung, auf die Organisationen zur Einhaltung von Compliance-Vorgaben bei der Speicherung von Daten angewiesen sind. So gehen kritische Daten verloren oder werden falsch gelagert – in der Folge erreichen Unternehmen ihre Geschäftsziele nicht oder gehen Compliance-Risiken ein, die bis vor Gericht landen können.

Der internationale Technologiekonzern Andritz beispielsweise nutzte früher ein bandbasiertes Server-Speichersystem, das in manchen Filialen auch IT-ferne Mitarbeiter dazu zwang, die Bänder zu wechseln. Der Zeitaufwand war schon bei Routineaufgaben hoch – weitergehende Aufgaben gestalteten sich noch aufwendiger. Sollten beispielsweise Datensätze vom Band wieder eingespielt werden, kostete es häufig mehrere Anläufe, das korrekte Band zu finden, lokalen Mitarbeitern den Ladeprozess zu erklären, die richtigen Dateien zu identifizieren und letztendlich wiederherzustellen.

Mitunter fiel erst ganz am Ende dieses komplizierten Prozesses auf, dass die betreffenden Daten gar nicht gesichert wurden. Andritz wollte deshalb die volle Kontrolle über alle Geschäftsdaten zurückgewinnen, Datenmanagement und Datensicherung zentral steuern. Ziel war die Migration auf eine vollständige Cloud-Lösung, um beispielsweise ein besseres Disaster Recovery zu erreichen und Informationen von überall abrufen zu können.

Geschäftsagilität und Kostensenkungen. Manuelle Daten-Backups und -archivierung sind im Enterprise-Umfeld keine Option mehr. Das exponentielle Wachstum geschäftskritischer Unternehmensdaten und die damit verbundenen, rechtlichen Anforderungen bei der Aufbewahrung von Daten zwingen jede Firma dazu, einen robusten Plan zur sicheren Speicherung von Serverdaten aufzustellen. Die Zunahme von dezentralen Büros und Niederlassungen verstärken diese Entwicklung. Durch Nutzung einer einheitlichen und skalierbaren Cloud-Storage-Architektur überwinden die Organisationen veraltete und teure Bereitstellungsmodelle. Sie verfügen über leistungsstarke Funktionalität für Datensuche, Datenwiederherstellung oder -management und die geforderte Leistungsstärke für moderne, dezentrale Enterprise-Strukturen.

Mit einer Cloud-Lösung fällt teure Hardware weg und der Investitionsaufwand (CAPEX) sinkt dementsprechend. Außerdem stehen über die Cloud weltweit Funktionen wie Datendeduplizierung und smarte WAN-Bandbreitenallokation zur Verfügung, die Unternehmensaufwand und die Betriebskosten (OPEX) dramatisch senken. Ein einheitliches Cloud-Management ermöglicht schnelle Reaktionszeiten und Disaster Recovery bei Systemausfällen mit einer Recovery Time Objective (RTO) in Minutenschnelle. Die Prozesse zur Replikation und Bereitstellung von virtuellen Maschinen (VMs) in mehreren Regionen laufen ebenfalls schneller ab.

IT-Prozesse vereinfachen. Eine Cloud-native Lösung erlaubt mehreren Administratoren, Self-Service-Backups und Wiederherstellungsprozesse in ihrem Aufgabenbereich durchzuführen – ohne Wechselwirkungen zwischen den Infrastrukturen. Dabei nutzen sie eine einheitliche Dashboard-Ansicht für Verwaltung und Überwachung aller serverseitigen Backup- und Disaster-Recovery-Vorgänge weltweit. Das reduziert den Arbeitsaufwand komplexer Speicher- und Rechenprozesse, erleichtert das Netzwerkmanagement und ermöglicht deutliche Kostensenkungen.

Der klassische Backup-Ansatz sieht einen Mix aus On-Premises-Infrastruktur, Storage-Hardware und Bandspeichermedien vor, die fehleranfällig und ein ernstes Risiko bei der Sicherung von Remote-Office-Daten sind. Durch die Nutzung der Cloud lassen sich diese Probleme vermeiden. Die Verlagerung der Datensicherung in die Cloud vereinfacht den Gesamtprozess und erlaubt ein nahtloses Zentralmanagement aller Backups und Archive. Zugleich vermeidet die Cloud die klassischen Engpässe bei Rechenleistung und Skalierung.

Die Cloud als Antwort auf den Fachkräftemangel. Ein weiterer Aspekt: Insbesondere in Deutschland sehen sich immer mehr Unternehmen mit Problemen bei der Rekrutierung von dringend benötigten IT-Fachkräften konfrontiert. Aufgrund der Altersstruktur wird sich dieses Problem in den nächsten Jahren noch verschärfen. Unternehmen können sich allerdings wichtige Freiräume verschaffen und ihre Mitarbeiter von unnötigen Arbeiten entlasten, indem sie die eigene IT-Infrastruktur aufgeben und stattdessen auf Services aus der Cloud setzen. Auf diese Weise entfallen aufwendige Installations-, Wartungs- und Erneuerungsroutinen beim Betrieb der Hardware-Umgebung – und im Unternehmen gewinnt man mehr Zeit für die vorhandenen IT-Mitarbeiter.

 

Fallstudie Andritz

Der internationale Technologiekonzern Andritz mit Sitz in Graz, Österreich, beschäftigt weltweit rund 25.500 Mitarbeiter. Die Andritz-Gruppe ist Spezia-list für Maschinenanlagenbau und verfügt über mehr als 220 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften auf der ganzen Welt. Im Rahmen einer Cloud-First-Strategie stellte Andritz sein Server-Backup auf die zentral administrierbare Cloud-Datensicherungslösung Druva Phoenix um.

  • 200 Niederlassungen rund um den Globus werden zentral verwaltet, bei vollständiger Visibilität auf physische und virtuelle Server-Datenbackups und -archivierung.
  • Cloud-native Architektur bietet besseren Datenzugriff und verbessert Disaster Recovery.
  • Automatisierte Archivierung und vollständiges Daten-Lifecycle-Management vermeidet Abhängigkeiten von Bandspeichermedien.
  • Verteilte Cloud-Datenspeicherung setzt regionale Datenschutzanforderungen durch.

 


Andreas Sturm,
Regional Sales Director DACH,
Druva
www.druva.com

 

 

Illustration: © magazineart