Fluggesellschaften und Flughäfen erhöhen ihre Ausgaben, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen

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Fluggesellschaften und Flughäfen wollen die Möglichkeiten von Biometrie, Daten und modernsten Technologien zur Emissionsreduzierung nutzen.

 

Der SITA-Bericht »Air Transport IT Insights 2023« zeigt, dass die IT-Ausgaben von Flughäfen und Fluggesellschaften im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind und schätzungsweise 10,8 Mrd. USD bzw. 34,5 Mrd. USD erreichen, wobei mehr als zwei Drittel der CIOs von Flughäfen und Fluggesellschaften ein weiteres Wachstum bis 2024 erwarten [1]. Auch die Flughäfen steigerten ihre IT-Ausgaben im Verhältnis zum Umsatz in den Jahren 2022 und 2023, während das Geschäft von einem Anstieg der Reisenachfrage profitierte – ein Zeichen dafür, welch entscheidende Rolle die Technologie bei der nächsten Generation des Reisens spielen wird.

Zu den wichtigsten Investitionsprioritäten der CIOs der Luftfahrtbranche gehören die biometrische Erfassung von Fluggästen, die Nutzung von Daten zur Steigerung der betrieblichen Effizienz sowie umweltfreundliche Lösungen zur Optimierung des Energieverbrauchs und der Emissionen.

 

Vom nahtlosen Passagiererlebnis bis zum optimierten Betrieb

Fluggesellschaften und Flughäfen haben Fortschritte bei der Optimierung des Passagiererlebnisses gemacht: Mehr als die Hälfte der Fluggesellschaften wird bis 2023 IT implementiert haben, um die Effizienz bei Check-in, Gepäckausgabe und Boarding zu verbessern. Biometrische Verfahren werden immer häufiger eingesetzt, um Staus zu vermeiden. 70 % der Fluggesellschaften erwarten, dass sie bis 2026 ein biometrisches Ausweismanagement eingeführt haben, und 90 % der Flughäfen investieren in größere Programme oder Forschung und Entwicklung in diesem Bereich.

CIOs versuchen nun, die Fortschritte bei der Passagierabfertigung durch innovative Lösungen für den Betrieb zu ergänzen. Um die Effizienz zu steigern, den Betrieb vor Unterbrechungen zu schützen und die Prozesse für Passagiere und Mitarbeiter zu optimieren, setzen CIOs auf IT-Lösungen für Business Intelligence (BI), künstliche Intelligenz und Datenaustausch.

BI ist der größte Bereich der Technologieinvestitionen für Fluggesellschaften in den kommenden drei Jahren, 73 % investieren in größere Programme. Fast zwei Drittel der Flughäfen und Fluggesellschaften sammeln und integrieren Daten, und mit dem Aufstieg der generativen künstlichen Intelligenz (KI) suchen sie nun nach KI und maschinellem Lernen, um diese Daten zu nutzen und Erkenntnisse zu gewinnen. Da die meisten die »Nutzung von Daten zur Verbesserung der betrieblichen Effizienz« zumindest als eine Art geschäftliche Herausforderung nennen, macht es Sinn, dass 97 % der Fluggesellschaften und 82 % der Flughäfen bis 2026 in KI investieren.

David Lavorel, CEO von SITA, sagte: »Wir nähern uns einer vollständigen Erholung der Passagiernachfrage für Flugreisen, wobei der Inlandsverkehr in einigen Regionen sogar das Niveau von vor der Pandemie übertrifft. Die Fluggesellschaften und Flughäfen haben aus den Überlastungen und Störungen der letzten zwei Jahre gelernt. Moderne Datenaustausch- und Analysetools ermöglichen es ihnen, alle Beteiligten zu vereinen und Möglichkeiten für mehr Effizienz und einen schlankeren Betrieb zu erkennen. Lösungen wie Total Airport Management und BI für die Passagierabfertigung bieten Flughäfen und Fluggesellschaften Echtzeiteinblicke in das Management von Anlagen und Passagierströmen und ermöglichen eine flexible und kooperative Reaktion auf Störungen.«

 

Intelligente IT zur Verbesserung der Nachhaltigkeit

Auch das Thema Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der Tagesordnung, denn die Meilensteine der Branche für die Verringerung des Kohlenstoffausstoßes und die Emissionsvorschriften rücken in greifbare Nähe. CIOs richten ihr Augenmerk auf Technologielösungen, die konkrete Emissionssenkungen bewirken können.

Bis 2026 planen über 90 % der Fluggesellschaften den Einsatz von IT, um die Effizienz des Flugbetriebs und der Flugzeugabfertigung zu steigern. Mehr als die Hälfte hat IT implementiert, um sowohl das Rollen der Flugzeuge als auch die Start-/Lande- und Reiseflugphasen zu optimieren, wobei fast alle davon ausgehen, dass sie dies bis 2026 umsetzen werden.

Auf Flughafenseite sind Gebäude- und Energiemanagementsysteme eine der wichtigsten Prioritäten, um einen einheitlichen Überblick über die Emissionen und Möglichkeiten zu deren Reduzierung zu erhalten. Es wird erwartet, dass die Investitionen in Energiemanagementsysteme [2] von allen Nachhaltigkeitsinitiativen an Flughäfen am stärksten zunehmen werden, da mehr als die Hälfte der Flughäfen dies bis 2026 plant.

»Angesichts der Ambitionen der Branche, bis 2050 einen Netto-CO2-Ausstoß von Null zu erreichen, unternehmen Fluggesellschaften und Flughäfen die notwendigen Schritte zur Verringerung ihres CO2-Fußabdrucks, indem sie digitale Tools zur genauen Überwachung und Optimierung des Energieverbrauchs und der Emissionen einsetzen«, so Lavorel.

 

[1] Die Studie »SITA 2023 Air Transport IT Insights« wurde von August bis November 2023 durchgeführt. Sie repräsentiert die Ansichten von über 250 Führungskräften von Fluggesellschaften und Flughäfen, die ein Viertel des weltweiten Passagieraufkommens abdecken.
https://www.sita.aero/resources/surveys-reports/air-transport-it-insights-2023/
[2] Energiemanagementsysteme ermöglichen Flughäfen die Überwachung, Vorhersage und Optimierung von Energieangebot und -nachfrage im gesamten Flughafenbetrieb, einschließlich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vor Ort.