Fünf Fakten zur Anwendungs­virtualisierung

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Durch die Virtualisierung können Unternehmen ihre IT-Betriebskosten senken sowie gleichzeitig die Leistung und Verfügbarkeit von Applikationen steigern.

Immer mehr Unternehmen betreiben virtualisierte Software-Applikationen. Die Idee dahinter: Einzelne Anwendungen arbeiten vom Rest der Systemwelt weitgehend isoliert, sodass es zu keinen Konflikten mit anderen Programmen oder dem Betriebssystem kommt. Dies verbessert die Sicherheit und Verfügbarkeit unternehmenskritischer Anwendungen. Darüber hinaus eignen sich virtualisierte Anwendungen ideal, um sie in der Cloud zu betreiben. Somit lassen sich einzelnen Applikationen flexibel die gerade benötigten IT-Ressourcen zuordnen, wodurch die Leistung steigt und Anwender effizienter ihre Aufgaben erledigen können.

Allerdings: Virtualisierung verändert die Anforderungen an bestehende Konzepte für Backup und Wiederherstellung. Daher müssen virtuelle Systeme mit anderen Werkzeugen gesichert werden als eine herkömmliche Softwarelösung, die auf einem physischen Server läuft. Der Softwarehersteller Veeam ist auf das Backup von virtualisierten Anwendungen spezialisiert und unterstützt IT-Organisationen dabei, eine unterbrechungsfreie Verfügbarkeit des Geschäftsbetriebs zu erreichen.

Wenn Virtualisierung also klare Vorteile bietet, warum hat sich die Softwarevirtualisierung dann noch nicht in jedem Rechenzentrum durchgesetzt? So mancher IT-Verantwortliche glaubt, dass mit der Virtualisierung die Komplexität im Betrieb der IT-Infrastruktur zunimmt. Eine Aussage, die pauschal so nicht richtig ist. Außerdem kann eine permanente Verfügbarkeit von Daten und Applikationen ohne Virtualisierung nicht erreicht werden. Die folgenden fünf Fakten entkräften die typischen Argumente, die immer wieder gegen die Virtualisierung angeführt werden.

1. Applikationen sind schneller auf physischen Systemen

Immer noch glauben viele für den Anwendungsbetrieb zuständige Mitarbeiter, dass eine Business-Software in einer virtualisierten Umgebung keine ausreichende Leistung erbringt. Dies ist jedoch in der heutigen IT-Welt nicht mehr der Fall. Mit modernen Konzepten wie virtualisierten Maschinen (VMs) sind mindestens vergleichbare Leistungslevel erreichbar. Wer die passenden Tools nutzt und eine optimale Systemkonfiguration erstellt, erreicht mit vergleichbaren Hardwareressourcen sogar eine bessere Leistung.

Ein weiterer Vorteil der VMs ist die erreichbare Skalierbarkeit der Infrastruktur. Somit lassen sich temporär auftretende Leistungsspitzen, wie sie zum Beispiel am Monatsende bei Gehaltsabrechnungen oder bei wiederkehrenden Analysen für Reportings anfallen, leichter auffangen. So kann der IT-Administrator per Mausklick einzelnen VMs mehr Rechenleistung zuordnen. In hochautomatisierten Umgebungen können Fachbereiche auch per Self-Service zusätzliche Leistung für ihre Applikationen buchen. Damit unterstützt die Virtualisierung die Always-on-Verfügbarkeit von Prozessen und Anwendungen.

2. Virtualisierung und permanente Verfügbarkeit (Always-on) 

Von der Kostenseite sparen Unternehmen durch die Virtualisierung gleich doppelt. So lassen sich Lizenzkosten reduzieren, zum Beispiel, wenn der Softwarehersteller pro Prozessorkern abrechnet. Darüber hinaus wird der laufende IT-Betrieb günstiger, da sich durch eine Systemkonsolidierung überflüssige Server abschalten lassen. Die Anschaffung neuer und moderner Server, die als Plattform für virtualisierte Systeme dienen, amortisiert sich dadurch, dass das Gesamtsystem weniger Kühlung und weniger Energie benötigt.

3. Mit VMs ist kein richtiges Backup möglich

Für den Anwendungsbetrieb zuständige Manager sind dafür verantwortlich, dass unternehmenskritische Software die in den SLAs (Service Level Agreements) definierte Verfügbarkeit erreicht. Die Lösungen für Backup und Recovery sind hierbei wichtige Werkzeuge, um eine hohe Verfügbarkeit von Prozessen und Daten zu erreichen – und natürlich gibt es für VMs leistungsfähige Backup- und Restore-Lösungen. Anbieter wie Veeam ermöglichen Wiederherstellungszeiten unter 15 Minuten für jede Applikation, auch wenn diese virtualisiert betrieben wird. Sowohl für RPO (Recovery Point Objective) als auch für RTO (Recovery Time Objective) erreichen Veeam-Lösungen Zeiten unter 15 Minuten. Die Praxis zeigt sogar, dass in modernen IT-Umgebungen durch die Virtualisierung generell kürzere Wiederherstellungszeiten machbar sind.

4. Virtualisierung ist für geschäftskritische Applikationen nicht sicher genug

In einem modernen Rechenzentrum sind häufig alle zentralen Komponenten virtualisiert, vom Speicher über Server-Plattformen bis zu ganzen Netzwerken. In einer solchen Umgebung ist es nur logisch, auch die im Unternehmen benötigten Software-Applikationen zu virtualisieren. Vielmehr noch – ohne diese Virtualisierung könnten Unternehmen die permanente Verfügbarkeit ihrer geschäftskritischen Daten und Anwendungen kaum erreichen. Was immer benötigt wird, sei es sofortige Skalierbarkeit, dezentrale Verfügbarkeit oder die Sicherheit, dass geschäftskritische Anwendungen schnell wiederherstellbar und verfügbar sind, Virtualisierung ist das Gebot der Stunde.

5. Ist nur eine Applikation fehlerhaft, werden alle anderen VMs auch unsicher

Es ist schlichtweg falsch, dass eine fehlerhafte Applikation dazu führt, dass auch andere Anwendungen unsicher laufen. Es ist ja gerade das Prinzip der Virtualisierung, dass die Software in einer geschlossenen Umgebung läuft und auf Systemressourcen zugreift, die von anderen Anwendungen nicht genutzt werden. Die modernen Hypervisors laufen so robust, dass eine fehlerhafte Applikation nicht zu einem Absturz des Gesamtsystems führt. Die Virtualisierung weiterer IT-Komponenten wie Speicher oder Netzwerk steigern die Sicherheit ebenfalls, denn auch von dort kommen nur virtualisierte Ressourcen, sodass keine Gefahr für die Infrastruktur im Rechenzentrum besteht.

Fazit. Mit den heute verfügbaren Technologien kann jedes Unternehmen die Vorteile der Virtualisierung nutzen und gleichzeitig höchste Daten- und Anwendungsverfügbarkeit sicherstellen. Dabei müssen weder die Kosten, noch die Komplexität steigen – im Gegenteil: Organisationen können ihre IT-Betriebskosten senken sowie gleichzeitig die Leistung und Verfügbarkeit von Applikationen steigern. Damit erhöhen sie ihre Reaktionsfähigkeit und ihre Produktivität. Für Unternehmen stellt sich daher nicht die Frage, ob sie sich den Einstieg in die Virtualisierung leisten können. Die Frage stellt sich vielmehr, ob sie es sich leisten können, die Vorteile der Virtualisierung zu ignorieren.


autor_gerald_hofmannGerald Hofmann,
Vice President Central EMEA & Geschäftsführer
Veeam Software GmbH
www.veeam.com/de

 

 

Illustrationen : © Roman Sigaev/shutterstock.com 

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