Generative KI: Abwarten ist die falsche Strategie

Illustration Absmeier foto freepik

Deutsche Unternehmen zögern bei ChatGPT & Co.: Erst 3 Prozent setzen generative KI zentral ein, 6 Prozent planen das fürs laufende Jahr. Bitkom veröffentlicht Leitfaden zu rechtlichen Fragen beim Einsatz generativer KI im Unternehmen.

 

ChatGPT, Gemini & Co. haben in deutschen Unternehmen noch einen schweren Stand. Erst 3 Prozent nutzen generative KI bereits zentral im Unternehmen. Weitere 6 Prozent haben den Einsatz für das laufende Jahr geplant. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 606 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. In den nächsten 5 Jahren wollen 13 Prozent generative KI zentral im Unternehmen verwenden, 19 Prozent wollen das erst später tun. Für mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen ist der Einsatz generativer KI auch in der Zukunft kein Thema.

»Abwarten und Nichtstun ist bei künstlicher Intelligenz die falsche Strategie«, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. »In den vergangenen Monaten haben wir rasante Fortschritte bei generativer KI gesehen. Die Möglichkeiten reichen inzwischen von der Textanalyse und -erstellung über das Schreiben von Programmcode bis zum Erzeugen von Fotos und Videos. Jedes Unternehmen sollte sich mit dem KI-Einsatz beschäftigen und die Chancen von höherer Effizienz bis zu neuen Produkten oder Dienstleistungen nutzen.«

Leitfaden: Generative KI im Unternehmen

Da derzeit große Unsicherheit bei der gewerblichen Nutzung von KI herrscht, hat Bitkom einen Leitfaden veröffentlicht, der die wesentlichen rechtlichen Fragen beim Einsatz generativer künstlicher Intelligenz in Unternehmen beantwortet. Nach einer kurzen Einführung in die technischen Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten generativer KI erörtern die Autorinnen und Autoren zunächst rechtliche Aspekte bei der Beschaffung von Künstlicher Intelligenz und geben eine Checkliste dazu an die Hand. Im Hauptteil werden zahlreiche Fragen behandelt und beantwortet, die sich beim KI-Einsatz in der Praxis stellen, etwa welche Rolle die DSGVO spielt und was bei der Datenverarbeitung zu beachten ist, wie KI-Systeme abzusichern sind und wie es um Haftungsrisiken steht. Ausführlich werden Schutzrechtsfragen, insbesondere zum Urheber-, Geschäftsgeheimnis- und Markenschutzrecht diskutiert. Schließlich werden auch arbeitsrechtliche Aspekte behandelt, bevor ethische Überlegungen zum KI-Einsatz den Leitfaden abrunden.

 

Der 63-seitige Leitfaden »Generative KI im Unternehmen – Rechtliche Fragen zum Einsatz generativer künstlicher Intelligenz im Unternehme« steht zum kostenlosen Download bereit: www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Generative-KI-im-Unternehmen

 


 

Warum ist Abwarten bei der Einführung von generativer KI die falsche Strategie?

 

Generative künstliche Intelligenz (KI) ist eine Technologie, die es ermöglicht, Inhalte wie Texte, Bilder, Musik oder Videos automatisch zu erzeugen. Diese Inhalte können für verschiedene Zwecke genutzt werden, wie zum Beispiel für Marketing, Unterhaltung, Bildung oder Forschung. Generative KI hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir kommunizieren, lernen und kreativ sind, zu verändern.

Doch viele Unternehmen zögern noch, generative KI in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Sie haben Bedenken bezüglich der Qualität, der Ethik und der Sicherheit der generierten Inhalte. Sie befürchten, dass generative KI ihre Marke schädigen, ihre Kunden verärgern oder ihre Daten kompromittieren könnte. Sie glauben, dass generative KI noch nicht ausgereift genug ist, um einen echten Mehrwert zu bieten.

Diese Haltung ist jedoch kurzsichtig und riskant. Denn generative KI entwickelt sich rasant weiter und wird immer leistungsfähiger, vielfältiger und zugänglicher. Wer jetzt nicht auf den Zug aufspringt, wird bald den Anschluss verlieren und von der Konkurrenz überholt werden. Wer jetzt nicht experimentiert, lernt und innoviert, wird die Chancen verpassen, die generative KI bietet.

Generative KI ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern eine Realität, die man nicht ignorieren kann. Es gibt bereits zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Anwendungen von generativer KI in verschiedenen Branchen und Bereichen. Zum Beispiel:

  • Ein Modeunternehmen nutzt generative KI, um personalisierte Outfits für seine Kunden zu erstellen.
  • Ein Musikstreaming-Dienst nutzt generative KI, um individuelle Playlists für seine Nutzer zu generieren.
  • Ein Nachrichtenportal nutzt generative KI, um automatisch Schlagzeilen und Zusammenfassungen für seine Artikel zu schreiben.
  • Ein Bildungsinstitut nutzt generative KI, um interaktive Lernmaterialien für seine Schüler zu erstellen.
  • Ein Forschungslabor nutzt generative KI, um neue Moleküle für Medikamente zu entwerfen.

 

Diese Beispiele zeigen, dass generative KI nicht nur eine Spielerei ist, sondern eine ernsthafte Technologie, die echte Probleme lösen und echten Nutzen stiften kann. Generative KI kann die Effizienz steigern, die Kosten senken, die Kundenzufriedenheit erhöhen und die Innovation fördern.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen und Risiken bei der Einführung von generativer KI. Es ist wichtig, die Qualität der generierten Inhalte zu überprüfen, die ethischen Richtlinien einzuhalten und die Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Es ist auch wichtig, die menschliche Kontrolle und Verantwortung zu bewahren und die gesellschaftlichen Auswirkungen zu berücksichtigen.

Aber diese Herausforderungen sind kein Grund zum Abwarten. Sie sind ein Grund zum Handeln. Denn nur durch das Ausprobieren und Lernen kann man die besten Praktiken entwickeln und die optimalen Lösungen finden. Nur durch das Anpassen und Verbessern kann man die Qualität, Ethik und Sicherheit von generativer KI gewährleisten. Nur durch das Mitgestalten und Vorausdenken kann man die Chancen nutzen und die Risiken minimieren.

Generative KI ist eine revolutionäre Technologie, die eine enorme Transformation in allen Bereichen der Gesellschaft auslösen wird. Wer jetzt abwartet, wird diese Transformation verpassen oder ihr hinterherlaufen. Wer jetzt handelt, wird diese Transformation mitgestalten oder ihr vorangehen.

Die Frage ist also nicht: Warum sollte man generative KI einführen? Die Frage ist: Warum sollte man es nicht tun?

Genki Absmeier