Gesamtzahl der Microsoft-Schwachstellen erreicht Allzeithoch

Erhöhung der Nutzerrechte bleibt das höchste Sicherheitsrisiko.

 

BeyondTrust, Marktführer für intelligenten Identitäts- und Zugriffsschutz, hat den Microsoft Vulnerabilities Report 2023 veröffentlicht. Die Sicherheitsstudie erscheint dieses Jahr in der zehnten Auflage und schlüsselt die Microsoft-Schwachstellen nach Produkt sowie Kategorie auf. Zum dritten Mal in Folge zählen zu weit gefasste Nutzerrechte demnach zu den höchsten Sicherheitsrisiken. Mit einer Gesamtzahl von 1.292 Schwachstellen hat der diesjährige Bericht so viele Sicherheitslücken in Microsoft-Systemen ermittelt wie noch nie.

Die »Erhöhung von Berechtigungen« betrifft 55 Prozent aller erkannten Anfälligkeiten und bleibt im dritten Jahr in Folge die Sicherheitsrisikokategorie Nr. 1. Die Gesamtzahl der Microsoft-Schwachstellen stieg 2022 auf insgesamt 1.292 — ein Allzeithoch seit der Bericht vor zehn Jahren erstmals herausgegeben wurde. Microsoft stuft allerdings nur 6,9 Prozent der Schwachstellen als »kritisch« ein, gegenüber 44 Prozent »kritischer« Microsoft-Schwachstellen im Jahr 2013. Das Technologieunternehmen gruppiert Sicherheitsanfälligkeiten, die einzelne oder mehrere Produkte betreffen, in folgende Hauptkategorien: Remotecodeausführung (RCE), Erhöhung von Berechtigungen, Umgehung von Sicherheitsfunktionen, Manipulation, Offenlegung von Informationen, Denial-of-Service und Spoofing.

Microsoft Azure und Dynamics 365 verzeichnen nicht nur die größten finanziellen Gewinne für Microsoft, sondern auch den größten Zuwachs an Schwachstellen. Die Anzahl an Sicherheitslücken bei Azure and Dynamics 365 schnellte um 159 Prozent von 44 im Jahr 2021 auf 114 im zurückliegenden Jahr in die Höhe. Die Schwachstellen unter Windows Server stiegen dagegen nur leicht auf insgesamt 552. Microsoft Office verzeichnete ein Fünf-Jahres-Tief mit nur 36 Schwachstellen. Bei Microsoft Edge waren im vergangenen Jahr 311 Schwachstellen zu verzeichnen, aber keine davon war kritisch.

 

Auswertung der Schwachstellendaten

Der Microsoft Vulnerabilities Report 2023 hilft Unternehmen dabei, veränderte Risiken für eigene Netzwerke und IT-Systeme besser zu verstehen und durch angepasste IT-Sicherheitsstrategien zu beheben. Die Zahl der Schwachstellen ist dabei nicht der einzige Indikator, vielmehr kommt dabei auf eine qualitative Einordnung der Auswirkungen durch Schwachstellen und Bedrohungen an.

»Microsoft weist eine hohe Anzahl an Sicherheitslücken auf, die wir in den vergangenen zehn Jahren dokumentiert und untersucht haben«, kommentierte James Maude, Lead Security Researcher bei BeyondTrust die Ergebnisse. »Unsere jährlichen Reports skizzieren aber nicht nur potenzielle Risiken, sondern heben auch die Bedeutung von rechtzeitigem Patch Management hervor und wie Unternehmen durch Vermeidung von zu weit gefasster Benutzerrechte aktuelle Risiken minimieren können.«

 

Prinzip der geringsten Rechte

Laut Microsoft Vulnerabilities Report 2023 sollten Betriebssystem und Software von Drittanbietern stets auf dem neuesten Stand sein und End-of-Life-Software in Unternehmensumgebungen niemals zum Einsatz kommen. Dabei erweise sich die Durchsetzung möglichst niedriger Nutzerrechte als sehr wirksam auf aktuellen Cloud-Systemen und IoT-Geräten, aber auch bei Legacy-Systemen, die immer noch im Produktivbetrieb sind. Die Microsoft-Landschaft sei nun einmal riesig und beinhalte eine weiter wachsende Angriffsfläche.

Die jährliche Studie basiert auf einer Auswertung aller im Gesamtjahr gemeldeten Microsoft-Schwachstellen und listet Maßnahmen zur Minderung von Risiken auf. Im Bericht werden die Microsoft-Schwachstellen im Jahr 2022 ausgewertet, um wichtige Veränderungen und Trends hervorzuheben. Die Analyse der wichtigsten CVEs des Jahres 2022 zeigt auf, wie Angreifer bekannte Sicherheitslücken ausnutzen — und welche Gegenmaßnahmen getroffen werden sollten.