Handelsbeziehungen der Türkei

Der wichtigste Handelspartner der Türkei ist Deutschland. Mit einem Exportvolumen von fast 1,2 Milliarden Dollar liegt Deutschland deutlich vor Großbritannien und Italien. Auch Frankreich, Spanien und die Niederlande sind unter den zehn wichtigsten Exportdestinationen für türkische Waren. Der Anteil der Exporte in die EU insgesamt lag im April 2015 bei 39,5 Prozent und stieg im April 2016 auf 47,3 Prozent. Wie die Infografik von Statista zeigt, legte Iran im Jahresvergleich deutlich zu. Dafür ging es im Handel mit dem südlichen Nachbarn Irak bergab. Noch stärker büßten die Exporte in die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein. Dyfed Loesche

grafik statista türkei handelsbeziehungen

https://de.statista.com/infografik/4973/handelsbeziehungen-der-tuerkei/


 

Terror dämpft Reiselust der Deutschen

Wie jüngste Unruhen und terroristische Anschläge das Reiseverhalten der Deutschen beeinflussen, zeigt eine Umfrage im ADAC Reisemonitor 2017. Demnach schränken sich 81 Prozent der Befragten aufgrund der Sicherheitslage bei Fernreisen weltweit ein. Bei Reisen in gefährdete europäische Länder, in denen es zu Anschlägen kam, verzichtet ebenfalls jeder zweite, wie die Grafik von Statista zeigt. Größte Profiteure davon sind in diesem Jahr Spanien und Deutschland als Reiseländer. Hedda Nier

https://de.statista.com/infografik/8437/konsequenzen-deutscher-urlauber-wegenterroranschlaegen/

 


 

Flugpassagiere: Spanien top, Türkei flop

111,9 Millionen – so viele Passagiere sind im Jahr 2016 von deutschen Flughäfen abgehoben. Damit erreichte der Flugreiseverkehr in der Bundesrepublik laut Angaben des Statistischen Bundesamts einen neuen Höchstwert.

Bei Flügen ins europäische Ausland ist Spanien das beliebteste Ziel der Deutschen. Rund 13,7 Millionen Fluggäste steuerten das Land am Mittelmeerland im vergangenen Jahr an. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 10,2 Prozent. Auch bei den Flügen nach Griechenland gab es einen hohen Zuwachs, von 10,7 Prozent, wie die Grafik von Statista zeigt.

Weniger Menschen reisten dagegen aus Deutschland in die Türkei ein. Diese Destination erlitt einen Verlust von Minus 16,6 Prozent. Grund dafür dürften die zahlreichen Terroranschläge und die politischen Unruhen im Land sein. Frauke Suhr

https://de.statista.com/infografik/8312/flugverkehr-aus-deutschland-in-europa/

 

 


 

Potenzial für politische Umbrüche: Weltweit glauben Menschen, ihr Land sei im Abstieg und das System gegen sie

Politische Ereignisse wie der Brexit oder die Wahl Donald Trumps im vergangenen Jahr haben das Thema Populismus wieder stark in den medialen Fokus gerückt. Eine weltweite Studie [1] des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeichnet nun ein Bild einer globalen Gesellschaft, in der sich viele vom politischen System vernachlässigt fühlen und sich nach einem starken Anführer sehnen, der bereit ist, die Regeln zu brechen. Auch in Deutschland denkt jeder Zweite (53 %), die traditionellen Parteien und Politiker, kümmerten sich nicht um Leute wie sie.

grafik ipsos regierung verständnis kümmern de

Funktioniert das System?

  • Insgesamt sind es in den 22 befragten Ländern zwei Drittel (64 %) der Befragten, die denken, traditionelle Parteien und Politiker würden sich nicht um Menschen wie sie kümmern. In Deutschland stimmt dieser Aussage etwas mehr als die Hälfte (53 %) der Bevölkerung zu. Trotzdem haben die Deutschen damit ein vergleichsweise positives Bild von Parteien und Politikern. In Frankreich (76 %), Spanien (75 %) und Ungarn (73 %) empfinden sogar drei Viertel der Menschen so. Das sind ähnliche Werte wie in Mexiko und Peru. Auch ihr Leben verstünden die Regierenden nicht, denken 46 Prozent der deutschen Befragten. In Spanien (74 %), Frankreich (73 %) und Ungarn (70 %) sind sieben von zehn dieser Meinung.
  • Knapp sieben von zehn der Befragten glauben, die Wirtschaft ihres Landes sei auf den Vorteil der Reichen und Mächtigen ausgerichtet. In Deutschland schließen sich zwei Drittel dieser Meinung an. Um ihr Land von den Reichen und Mächtigen zurückzuerobern brauche es einen starken Anführer, denken sechs von zehn (63 %) Befragten weltweit. Vor allem in Mexiko (81 %), Peru (74 %) und Ungarn (72 %) glauben die Bürger, es bedarf eines starken Anführers – in Deutschland (34 %) und Schweden (31 %) denkt das nur einer von drei.
  • Einen starken Anführer, der bereit ist, die Regeln zu brechen, um das Land wieder auf den richtigen Weg zu bringen, wünschen sich vor allem die Befragten in Frankreich (80 %), Israel (69 %), Italien (68 %) und der Türkei (66 %). Deutschland (21 %), Schweden (23 %) und Spanien (35 %) stimmen dieser Aussage im internationalen Vergleich am wenigsten zu.
  • Politiker sollten sagen, was sie denken, egal, was andere davon halten. Zwei Drittel der Deutschen stimmen dieser Aussage zu. Damit liegen sie genau im Mittel aller Befragten in 22 Ländern. In Argentinien, Ungarn und Israel (je 79 %) denken sogar acht von zehn so.

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Das Land im Abstieg?

  • Im Durchschnitt denken 57 Prozent der Befragten in 22 Ländern, dass sich ihr Land negativ entwickelt. Dabei variiert die Wahrnehmung in den einzelnen Ländern: In Südafrika, Südkorea, Italien und Brasilien wird ein Abwärtstrend am deutlichsten wahrgenommen. In Indien und Kanada dagegen sehen die Menschen die Entwicklung ihres Landes positiver. In Deutschland nehmen 47 Prozent eine zunehmende Schwäche des Heimatlandes wahr. Unter den Befragten, die denken, es ginge mit ihrem Land bergab, herrscht jedoch auch die Meinung vor, dass es sich davon wieder erholen kann. Mehr als die Hälfte (53 %) sind der Meinung, Deutschland könne wieder auf den richtigen Weg gelangen. 23 Prozent jedoch halten den negativen Kurs für irreversibel.
  • Die Befragten weltweit tendieren zu der Ansicht, ihre Generation hätte ein schlechteres Leben als ihre Eltern (im Durchschnitt 32 % besser, 43 % schlechter). Vor allem in Europa und Asien wird das Leben der Elterngeneration als leichter eingeschätzt. In Deutschland glauben 44 Prozent sie wären schlechter dran als ihre Eltern, 26 Prozent sagen »besser« und 24 Prozent meinen, »genauso«. In Ungarn und Frankreich denken sogar sechs von zehn (65 %/61 %), ihr Leben wäre schlechter.
  • Die Zukunft der Jugend schätzen die Befragten noch pessimistischer ein: mehr als die Hälfte (53 %) der Deutschen glaubt, die junge Generation wird es schlechter haben als die heutige. In Frankreich und Belgien sind es zwei Drittel (67 %/66 %).

 

Globalisierung – Segen oder Fluch?

  • Ein Drittel (34 %) der Deutschen sieht die Öffnung des eigenen Landes für ausländische Unternehmen und den Handel mit dem Ausland als eine Chance. Knapp drei von zehn (28 %) empfinden es dagegen als eine Gefahr für das eigene Land. Der internationale Durchschnitt sieht das Thema positiver: 42 Prozent denken die wirtschaftliche Öffnung des Landes sei eine Chance. In Großbritannien sind es sogar mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) – in Frankreich dagegen lediglich ein Viertel (26 %).
  • Ebenfalls ein Drittel der Deutschen denkt, Deutschland müsse Maßnahmen einleiten, um sich vor der heutigen Welt zu schützen – lediglich ein Viertel (25 %) meinen, ihr Land müsse sich offener zeigen. In den USA stimmt knapp die Hälfte (47 %) dem Schutzgedanken zu. Im globalen Durchschnitt zeigen sich die Befragten jedoch deutlich offener: mehr als ein Drittel (36 %) denkt, ihr Land solle sich der Welt öffnen, drei von zehn (31 %) plädieren für Schutz.

 

Dr. Robert Grimm, Leiter der Ipsos Sozial- und Politikforschung, zu den Ergebnissen: »Die politischen Schockwellen des letzten Jahres haben das Thema Populismus wieder in den Fokus des öffentlichen Interesses gerückt. In Wirklichkeit haben wir aber schon seit geraumer Zeit hohe Unzufriedenheit mit den traditionellen Parteien und Systemen beobachten können. Das kann unterschiedliche Formen annehmen: wirtschaftliche Unsicherheit, das Gefühl von den Eliten ignoriert zu werden, Feindlichkeit gegenüber Immigranten und ein generelles Empfinden von Abstieg. Unsere weltweiten Studien suggerieren, dass viele Bürger die Meinung teilen, ihr politisches System würde sie außer Acht lassen. Dieses Gefühl wird über die Grenzen hinweg geteilt, von Wachstumsmärkten über entwickelte Märkte, von Amerika über Europa bis nach Asien gibt es Frustration und Unzufriedenheit. Und bei den kommenden Wahlen 2017 in Deutschland, aber vor allem auch in Frankreich, könnte diese Unzufriedenheit eine bedeutende Rolle spielen.«

 

[1] Insgesamt wurden im Rahmen dieser Studie 16.096 Interviews durchgeführt unter Personen zwischen 16 und 64 Jahren (USA und Kanada: 18-64). Feldzeit: 21. Oktober bis 04. November 2016. Weitere Ergebnisse der Umfrage werden Ende Januar 2017 veröffentlicht.
Diese Studie wurde über das Ipsos Online Panel in insgesamt 22 Ländern durchgeführt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Peru, Polen, Schweden, Spanien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Ungarn, USA. Die Daten wurden anhand der jeweils aktuellsten Zensusdaten nach demographischen Merkmalen gewichtet, um eine Annäherung an die Grundgesamtheit zu gewährleisten. Sechs der untersuchten Länder (Brasilien, Indien, Mexiko, Peru, Südafrika und Türkei) haben eine niedrige Internetdichte und repräsentieren bei dieser Online-Umfrage daher die Bevölkerung in eher urbanen Gebieten mit eher höherer Bildung und Einkommen als die Gesamtbevölkerung.

 

 


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