Spannende Showcases auf der CeBIT zeigen: Das Internet der Dinge hat alle Branchen erfasst. In Fabriken schlummert nach Ansicht von Experten das größte Marktpotenzial.
Der Kühlschrank, der Milch-Mangel meldet. Die Waschmaschine, die ihr Pulver bei Amazon nachbestellt. Das Auto, das seinen Fahrer pünktlich an der Haustür abholt. Dank Beispielen wie diesen hat das Internet der Dinge eine beachtliche Medienkarriere hingelegt. Viele staunen darüber, manche schmunzeln noch. Berührung mit dem IoT hat inzwischen jeder.
»Derzeit stehen beim Internet der Dinge noch überwiegend konsumentennahe Produkte wie Smart Watches oder selbstfahrende Autos im Vordergrund«, bemerkt Harald Bauer, Direktor im Frankfurter Büro der Unternehmensberatung McKinsey. »Langfristig bieten jedoch Business-to-Business-Anwendungen wie beispielsweise in der Industrie 4.0 oder in der digitalisierten Logistik noch größeres Potenzial.« Im Maschinenbau etwa sind laut Bauer »datenbasierte Geschäftsmodelle möglich, in der die Nutzung von Anlagen je nach Verfügbarkeit abgerechnet wird«. Bislang werde erst ein Bruchteil der anfallenden Produktionsdaten genutzt.
Nach einer aktuellen McKinsey-Studie kann das IoT einen weltweiten wirtschaftlichen Mehrwert bis zu 11 Billionen Dollar im Jahr 2025 schaffen. Dies entspräche rund elf Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Den potenziell größten Einfluss hat das Internet of Things laut McKinsey in Fabriken (bis zu 3,7 Billionen Dollar wirtschaftlicher Mehrwert), in Städten (1,7 Billionen Dollar) und im Gesundheitswesen (1,6 Billionen Dollar).
Industrial Internet of Things (IIoT)
Vielerorts ist das Industrial Internet of Things (IIoT) sogar schon Wirklichkeit. Wie Analysten von IDC herausfanden, setzte bereits 2014 jedes vierte deutsche Fertigungsunternehmen eine »Predictive Maintenance«-Lösung ein. Sensoren erfassen dabei Maschinenzustände und geben die Daten online an eine Analyse-Software weiter, die daraus den idealen Wartungszeitpunkt errechnet.
Selbst auf dem Land ist das IoT angekommen! Auf der CeBIT 2015 führte der Agrartechnik-Primus CLAAS vor, wie eine digital vernetzte Landwirtschaft funktioniert: Ein in Traktoren integriertes Farm-Management-System trägt Daten zu Maschineneinsatz, Tierhaltung, Ernte oder Herbizidverbrauch zusammen.
Erntemaschinen werden per Satellitennavigation auf zwei Zentimeter genau über Anbauflächen geleitet. Dünger gelangt auf Basis von Messwerten der letzten Ernte nur dort auf den Acker, wo er nötig ist. Und zunehmend kommen laut CLAAS-Unternehmenssprecher Wolfram Eberhardt »intelligente Maschinen« zum Einsatz, die untereinander kommunizieren und Arbeitsprozesse ohne menschliches Zutun abstimmen. Eberhardt: »Maschinen verbessern selbstständig Arbeitsprozesse und entlasten ihre Bediener. Das Internet der Dinge wird Realität.«
Weitere eindrucksvolle Belege dafür wird der Bereich » IoT SOLUTIONS « der CeBIT 2016 liefern. Marktführer verschiedener Branchen zeigen hier anhand konkreter Beispiele auf, wie sich aus der aktuellen Entwicklung Wettbewerbsvorteile ziehen lassen. IoT SOLUTIONS kombiniert Ausstellung, Fachkonferenz und B2B-Matchmaking – im synergiestarken Umfeld des Clusters » Communications & Networks « in Halle 13.