KI: Angst, Ablehnung, Vorbehalte bei der Hälfte aller Arbeitnehmer

Illustration: Absmeier, TheDigitalArtist

Studie: Hälfte der Berufstätigen steht künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz skeptisch gegenüber – was Anbieter für die Reputation der KI jetzt unternehmen müssen.

Künstliche Intelligenz war nicht nur eines der größten Trendthemen auf der in Hannover stattfindenden, runderneuerten Cebit. Sondern auch eine der stärksten Triebfedern der digitalen Revolution; eine Technologie, die dabei ist, vor allem unser Arbeitsleben grundlegend umzuwälzen.

Künstliche Intelligenz, kurz KI, ermöglicht digitale Assistenten wie Siri und Alexa, selbstfahrende Autos; nimmt uns einerseits monotone, einfache Aufgaben ab und ermöglicht gleichzeitig blitzschnelle, komplexe Analysen früher unvorstellbarer Datenmengen. Es gibt kaum eine Branche, die vom Einsatz von KI-getriebenen Systemen nicht profitieren kann.

Ein Faktor steht dem Erfolg der künstlichen Intelligenz am Arbeitsplatz aber noch entgegen: Ihre Reputation.

Denn die aktuelle Studie »künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz 2018« des IMWF – Institut für Management- und Wirtschaftsforschung zeigt: Jedem zweiten volljährigen Berufstätigen bereiten Veränderungen im Arbeitsleben durch künstliche Intelligenz Sorgen.

Ihre größten Ängste: Das Fehlen einer »menschlichen Komponente«, drohender Lohnverfall für menschliche Arbeit, unklare Entscheidungswege der Software, schwerwiegende Folgen durch Programmierfehler, Arbeitsplatzverlust.

Angst, Ablehnung, Vorbehalte bei der Hälfte aller Arbeitnehmer – diese Zahlen sollten die Anbieter von KI-Lösungen hellhörig werden lassen. Denn damit sich eine Technologie in der Arbeitswelt durchsetzen kann, muss sie nicht nur nützlich, sondern auch akzeptiert sein. Die breite Ablehnung und Skepsis ist ein Markthindernis, das die Einführung von KI-Systemen erheblich ausbremsen und die deutsche Wirtschaft dadurch hinter besser aufgestellte Volkswirtschaften zurückfallen lassen kann.

Deshalb sollten die Entwickler und Anbieter von KI-Systemen zeitnah eine breit angelegte Kampagne zur Verbesserung der Reputation der künstlichen Intelligenz starten.

Diese Kampagne sollte mit harten Fakten aufklären, und vor allem die Themen ansprechen, die für mehr Akzeptanz von KI im Arbeitsleben sorgen.

Welche das sind – auch dazu bietet die IMWF-Studie Antworten. Auf die Frage, »Welche Aspekte müssten erfüllt sein, damit Sie die ›künstliche Intelligenz‹ [an Ihrem Arbeitsplatz] akzeptieren beziehungsweise als nützlich empfinden?« erwiderten unter 2.000 repräsentativ befragten Arbeitnehmern ab 18 Jahren …

 

  • 54 Prozent: Das KI-System muss jederzeit deaktivierbar sein (etwa bei einer Funktionsstörung).
  • 47 Prozent: Das KI-System sollte vorab getestet und gemeinsam mit den menschlichen Mitarbeitern in den Alltag übernommen statt »von oben vorgesetzt« werden.
  • 44 Prozent: Die KI sollte Arbeitsaufträge schnell verstehen, ohne Mehraufwand zu verursachen.
  • 43 Prozent: Die KI sollte durch menschliche Sprache bedient oder instruiert werden können.

 

 

Nicht hilfreich wäre hingegen, künstlicher Intelligenz – sei es als reine Softwarelösung oder in Verbindung mit spezieller Hardware, wie Robotern – ein »menschlicheres Auftreten« zu verleihen. Dies sähen nur 13 Prozent der Arbeitnehmer als einen Schritt, der die Akzeptanz von KI in der Arbeitswelt fördern würde.

Mit anderen Worten: Für die Reputation künstlicher Intelligenz ist nicht entscheidend, wie menschlich die KI wirkt – sondern mit den Menschen zu kommunizieren, auf die die KI einwirkt.

 

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