Nur 18 % aller CEOs weltweit sind Frauen

Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März hat das Karrierenetzwerk Linkedin aufgrund der Nutzerprofile analysiert, inwieweit weltweit die »Gender Gap« nach wie vor ein Bestandteil der heutigen Berufswelt ist und in welchen Ländern und Berufsfeldern sich der Frauenanteil positiv verändert hat. Die Analyse vergleicht den Anteil an Frauen in bestimmten Positionen und Industrien zwischen 2008 und 2016 sowie das jeweilige prozentuelle Wachstum [1].

 

Frauen in Führungspositionen – Ländervergleich

Seit 2008 wurden mehr Frauen eingestellt. Die Untersuchung ergab, dass Indien weltweit das Land ist, dass sich in den vergangenen Jahren am stärksten emanzipiert hat. Von 20,7 Prozent auf 26,3 Prozent ist dort die Anzahl der von Frauen besetzten Positionen gestiegen, was einem Wachstum von 27 Prozent entspricht.

Weltweit sind außerdem mittlerweile 25 Prozent aller Führungspositionen mit Frauen besetzt. Auch hier hat Indien in den letzten Jahren am stärksten zugelegt und kann ein Wachstum von 25 Prozent verzeichnen. Kanada, die Vereinigen Staaten und Frankreich können den größten Prozentsatz an Frauen in Führungspositionen vorweisen – ungefähr ein Drittel haben dort eine Position als Direktorin oder einen höheren Dienstgrad inne.

Tabelle: Frauen in Führungspositionen

Land 2008 2016  % Veränderung
Indien 13,7 % 17,1 % 25 %
Niederlande 25,1 % 29,8 % 19 %
Frankreich 28 % 32,4 % 16 %
Mexiko 20,2 % 22,3 % 10 %
Großbritannien 26 % 28,6 % 10 %
USA 30,6 % 32,9 % 8 %
Kanada 30,9 % 32,9 % 7 %
Australien 30 % 31,7 % 6 %
Italien 25,9 % 27,5 % 6 %
Spanien 29 % 29,8 % 3 %

 

Berufsgruppen- und Jobtitel im Vergleich

Betrachtet man die Berufsgruppen, in denen Frauen neu eingestellt wurden, ist hier der Technologie-/IT-Sektor mit 23 Prozent Vorreiter, gefolgt vom Einzelhandel, verarbeitendes Gewerbe/Industrie und Telekommunikation (jeweils 13 Prozent). Am meisten sind Frauen jedoch nach wie vor im Gesundheits- und Pharmaziesektor vertreten, hier sind 57 Prozent aller Stellen mit Frauen besetzt, gefolgt von Regierungsbehörden/Bildungseinrichtungen/Non-Profit Organisationen (54 Prozent) und dem Einzelhandel (52 Prozent).

Bei Frauen in Führungspositionen ergibt sich ein ähnliches Bild: Auch hier ist der Technologiesektor Vorreiter, dann aber gefolgt vom Pharmazie- und Gesundheitssektor sowie Öl und Energie.

Tabelle: Frauen in Führungspositionen per Industrie (global)

Industrie 2008 2016  % Veränderung
Technologie/IT 23 % 28,2 % 23 %
verarbeitendes Gewerbe/Industrie 28,0 % 31,7 % 13 %
Telekommunikation 23,8 % 26,8 % 13 %
Einzelhandel 45,8 % 51,9 % 13 %
Automobilindustrie 24,5 % 27,0 % 10 %
Medien und Unterhaltung 45,2 % 49,3 % 9 %
Gesundheit- und Pharma 53,3 % 56,9 % 7 %
Öl und Energie 26,7 % 28,2 % 6 %
Bildung und wohltätige Organisationen 51,5 % 54,4 % 6 %
Finanzdienstleistung, Versicherungen 35,7 % 36,8 % 3 %

 

Weltweit sind lediglich 18 % der CEOs weiblich

Bei den Führungspositionen sind verstärkt Positionen unter den Chief Human Resources Officer (plus 82 Prozent), Chief Technology Officer (plus 60 Prozent) und Chief Marketing Officer (plus 35 Prozent) an Frauen vergeben worden. Jedoch ist weltweit der Anteil an Frauen unter den CEOs bei lediglich 18 Prozent.

Die Dominanz des Technologiesektors bei den Neueinstellungen spiegelt auch die drei Berufe wider, die insgesamt das größte Wachstum an neu eingestellten Frauen erfahren haben: User Experience Designer (67 Prozent), Chief Technology Officer (60 Prozent) und Web Developer (40 Prozent).

Tabelle: Anteil Frauen per Jobtitel (global)

Jobtitel 2008 2016  % Veränderung
User Experience Designer 25 % 42 % 67 %
Chief Technology Officer 3 % 5 % 60 %
Webentwickler 14 % 20 % 40 %
Social Media Spezialistin 48 % 67 % 39 %
Frontend-Entwickler 15 % 19 % 29 %
Direktorin Business Development 21 % 26 % 24 %
CEO 15 % 18 % 21 %

 

Die Auswertung ergab zwar, dass Frauen in den letzten Jahren verstärkt in Führungspositionen und eher von Männern dominierte Bereiche vorgedrungen sind, von Ausgeglichenheit kann aber immer noch keine Rede sein. Dieser Umstand scheint aber immerhin verstärkt auf der Agenda von Unternehmen zu stehen. Seit 2008 ist die Anzahl der Stellen, die sich mit Diversität in Unternehmen beschäftigen, signifikant gestiegen – und zwar um 35 Prozent.

Sabine Bendiek, Managing Director Germany bei Microsoft, Martina Köderitz, General Manager IBM DACH, und Barbara Wittmann, Mitglied der Geschäftsleitung LinkedIn DACH, haben sich anlässlich des Weltfrauentags einige Gedanken zum Thema Frauen und Karriere gemacht, die sie auf ihren LinkedIn-Profilen (bei den Namen hinterlegt) am 8. März teilen.

 

[1] Diese Analyse beruht auf den weltweit mehr als 467 Millionen Mitgliedern von Linkedin. Da Linkedin nicht das Geschlecht der Nutzer abfragt, wurde diese Analyse basierend auf den Vornamen der Mitglieder durchgeführt. Mitglieder, deren Geschlecht nicht vom Vornamen abgeleitet werden konnte, wurden nicht in die Analyse einbezogen. Mitglieder in Führungspositionen wurden durch Jobtitel wie »Direktor«. »Vizepräsident«, »CXO«, »Eigentümer« oder »Partner« identifiziert. Trends in Bezug auf Stellen im Bereich »Diversität« wurden durch Jobtitel, welche die Wörter »Diversität«, »Diversity« oder »Inclusion« führten, festgestellt.

 


 

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