Online-Beschwerde bei zwei von drei Unternehmen möglich

Ein passwortgeschütztes Kundenportal bietet jedes zweite Unternehmen. Zwei von drei Unternehmen veröffentlichen Stellenangebote auf Webseite.

 

Eine Internetpräsenz ist für Unternehmen heute unumgänglich. Das haben diese erkannt. Unternehmen ab 20 Mitarbeitern verfügen heutzutage allesamt über einen Webauftritt (100 Prozent). Welche Informationen und Dienstleistungen aber auf den eigenen Webseiten stehen, darin unterscheiden sich die Unternehmen teils deutlich. Das zeigt der Digital Office Index 2018 – eine repräsentative Befragung von 1.106 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern des Digitalverbands Bitkom [1].

So bieten zwar nahezu alle Unternehmen auf ihren Webseiten Informationen über ihre Produkte oder Dienstleistungen an (99 Prozent), allerdings bieten nur zwei von drei Unternehmen (68 Prozent) die Möglichkeit, Beschwerden und Reklamationen zur weiteren Bearbeitung online entgegen zu nehmen. Hierbei gibt es deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgröße. So bieten bei den kleineren Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern 67 Prozent die Möglichkeit der Online-Beschwerde. Bei den großen Unternehmen mit 500 und mehr Mitarbeitern sind es bereits acht von zehn (80 Prozent). Außerdem haben die Großunternehmen ihr Angebot diesbezüglich verglichen mit 2016 deutlich ausgeweitet: Damals nahmen erst 67 Prozent online Beschwerden entgegen, 13 Prozentpunkte weniger als 2018.

»Für die Kunden ist es besonders bequem, wenn sie sich online beschweren können«, Jürgen Biffar, Vorstandsvorsitzender des Kompetenzbereichs ECM im Bitkom. »Eine echte Verbesserung der Servicequalität ist dies aber nur, wenn die Online-Beschwerden nicht versanden, sondern von Unternehmensseite dann auch zügig und zeitnah bearbeitet werden.«

 

 

Freie Stellen werden häufig auf Unternehmenswebseite veröffentlicht

Unternehmen ab 500 Mitarbeitern sind auch Vorreiter, was die Veröffentlichung von Stellenangeboten auf der eigenen Webseite angeht. Beinahe neun von zehn Großunternehmen (87 Prozent) machen dies, 13 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren (74 Prozent). Bei den kleineren Unternehmen stellen rund zwei Drittel (65 Prozent) ihre Vakanzen auf die eigene Homepage, über alle Unternehmensgrößen hinweg sind es 67 Prozent. Eine Online-Bestellung von Produkten oder das Online-Buchen von Dienstleistungen bieten ebenfalls zwei von drei Unternehmen (66 Prozent) an. Ein passwortgeschütztes Kundenportal besitzt dagegen nur knapp jedes zweite Unternehmen (47 Prozent).

 

Der Ergebnisbericht zum zweiten Digital Office Index (DOI) ist auch online verfügbar und kann hier heruntergeladen werden: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Bitkom-Digital-Office-Index-2018.html

 

Interessierte können sich am 22. November in Berlin auf der vom Bitkom zum zweiten Mal veranstalteten Digital Office Conference über die Top-Trends rund um das digitale Büro informieren. Die Digital Office Conference 2018 findet als eigenständige Veranstaltung im Rahmen der Smart Country Convention #SCCON18 im CityCube Berlin statt. Die Teilnehmer haben dadurch die Möglichkeit, vom 20. bis 22. November an einem Ort zeitgleich alles zur Digitalisierung des Public Sectors zu erfahren. Das Programm der Digital Office Conference finden Sie hier. Mit dem Smart Country Convention-Ticket erhalten Sie kostenlosen Zugang zur Digital Office Conference.

 

[1] Hinweis zur Methodik: Die Angaben basieren auf dem Bitkom Digital Office Index 2018, einer repräsentativen telefonischen Unternehmensbefragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und IT-Leiter von 1.106 Unternehmen aller Branchen mit einer Größe ab 20 Mitarbeitern in Deutschland befragt. Die Fragestellungen lauteten: »Verfügt Ihr Unternehmen über eine Webseite?« & »Welche der folgenden Informationen oder Dienstleistungen stellt Ihr Unternehmen auf der Unternehmenswebseite bereit?«

 


 

Beschwerdestelle: Bekämpfung rechtswidriger Inhalte ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

  • Jahresbilanz 2016: 78 % der berechtigten Beschwerden weltweit wurden aus dem Internet entfernt
  • Zwischen Meinungsfreiheit und Strafrecht in Zeiten von Hate Speech & Co

Der von der eco Beschwerdestelle erstmalig veröffentliche Jahresbericht 2016 dokumentiert ein bewegtes und anspruchsvolles Jahr. Von den ohne Spam und Usenet gemeldeten 3.517 Beschwerden waren 1.564 Fälle einschlägig. Davon wurden weltweit 78 % aus dem Netz entfernt (zum Vergleich: in Deutschland gehostete Fälle wurden zu 100 % entfernt).

Auch wurde der Umgang mit Hinweisen auf illegale Internetinhalte besonders durch die gesellschaftspolitischen Debatten über »Hate Speech« & Co vielfach öffentlich thematisiert. Diese zum Teil kontrovers geführten Debatten haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig Transparenz ist. »Transparenz ist der Schlüssel für Vertrauen, insofern danke ich der eco Beschwerdestelle für ihre erfolgreiche und nachvollziehbare Arbeit in mehr als 15 Jahren, die nun auch in einem Jahresbericht dokumentiert wird«, sagt Staatssekretär Gerd Billen (BMJV), der zur Veröffentlichung des Jahresberichts ins eco Hauptstadtbüro kam.

Zwischen Meinungsfreiheit und Strafrecht in Zeiten von Hate Speech & Co

Insbesondere »Hate Speech« war 2016 ein großes Thema für die eco Beschwerdestelle: »Wir haben hohe Zuwachsraten bei Beschwerden aus dem Bereich Rassismus festgestellt – im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der erhaltenen Beschwerden um rund 80 % angestiegen«, sagt Alexandra Koch-Skiba, Leiterin der eco Beschwerdestelle. Gerade Beschwerden aus diesem Deliktsbereich zeigten aber immer wieder, wie wichtig eine sorgfältige rechtliche Prüfung sei. »Über 50 % der gemeldeten Inhalte waren letztlich nach deutschem Recht nicht zu beanstanden und zulässig, durften daher online bleiben. Nicht selten werden juristische Grenzfälle gemeldet und wir bewegen uns im sensiblen Spannungsverhältnis zwischen Meinungsfreiheit und strafrechtlich relevanten Äußerungen«, so Koch-Skiba.

Die eco Beschwerdestelle begleitet die breite gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit Hasskommentaren und hetzenden Äußerungen in sozialen Netzwerken aktiv mit und ist aufgrund der langjährigen Expertise bei der Bekämpfung rechtswidriger Internetinhalte Mitglied der »Task Force« des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz gegen Hate Speech.

Strafverfolgung bleibt Aufgabe des Staates

Im Rahmen der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Beschwerdestellen und Strafverfolgungsbehörden zeigten Internetprovider und Unternehmen viel Verantwortung. Es müsse jedoch eines klar sein: »Strafverfolgung bleibt Aufgabe des Staates. Provider dürfen nicht zu Hilfssheriffs des Staates gemacht werden.«, sagte Koch-Skiba. Der Staat müsse durch effektiver Strafverfolgung der Täter die Ursache des Problems bekämpfen und durch Förderung der Medienkompetenz in der Öffentlichkeit ein stärkeres Bewusstsein für illegale Äußerungen und Inhalte schaffen.

Die eco Beschwerdestelle hat seit über 15 Jahren das Ziel, illegale Inhalte im Netz zu bekämpfen. Sie ist in das System der regulierten Selbstregulierung eingebettet und hat insbesondere die Aufgabe, den Jugendschutz im Internet zu verbessern. Dabei kooperiert sie seit Beginn auch mit Strafverfolgungsbehörden, insbesondere dem BKA. Weitere Informationen zur eco Beschwerdestelle finden Sie unter Beschwerdestelle.eco.de. Dort können auch verdächtige Internetinhalte jeder Art mit Hilfe eines Beschwerdeantrags online einreicht werden. Die Meldung erfolgt, wenn gewünscht anonym

 

[1] Der Jahresbericht 2016 der eco Beschwerdestelle steht unter: https://go.eco.de/jahresbericht-2016-beschwerdestelle zum Download bereit.
eco (www.eco.de) ist mit über 1.000 Mitgliedsunternehmen der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa. Seit 1995 gestaltet der eco Verband maßgeblich die Entwicklung des Internets in Deutschland, fördert neue Technologien, Infrastrukturen und Märkte, formt Rahmenbedingungen und vertritt die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. In den eco Kompetenzgruppen sind alle wichtigen Experten und Entscheidungsträger der Internetwirtschaft vertreten und treiben aktuelle und zukünftige Internetthemen voran.

 


 

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