Sechs Möglichkeiten für die Fehlerdiagnose in lokalen Netzwerken

Lokale Netze (LAN) werden immer komplexer. Da ist es nicht immer leicht, Fehler schnell zu finden.

foto-network_troubleshooting_with_lanxplorer-3»In modernen Netzwerken werden Kupfer, Glasfaser und Funkwellen als Übertragungsmedium verwendet. Daher muss der Techniker zur Fehlerdiagnose auch die Prüf- und Messtechnik besitzen, die alle nur denkbaren Störungen in diesen Einsatzszenarien bewältigt.«, erläutert Tim Widdershoven, Global Marketing Manager von IDEAL Networks. »Das erschwert die Arbeit, denn Probleme können in mehreren unterschiedlichen Medien und verschiedenen Schichten des Netzwerks auftreten.« Deshalb hier Hinweise für Techniker, die helfen, Fehlerursachen schneller zu ermitteln und das Leistungspotenzial ihrer Netzwerktester umfassend auszuschöpfen.

Techniker haben sechs Möglichkeiten, mit einem Tester eine effiziente Fehlerdiagnose durchzuführen:

  1. Physikalische Fehler in der Netzwerkverkabelung

Die häufigsten Netzwerkfehler liegen auf der physikalischen Ebene. Dabei handelt es sich zumeist um Probleme mit der Kupfer- oder Glasfaserverkabelung. Hier sollte der Techniker also mit der Fehlersuche beginnen. Bei Kupferverkabelungen sollte ein Netzwerktester zur Störungsdiagnose in der Lage sein, mit der TDR-Funktion typische Fehler auf der Übertragungsstrecke zu lokalisieren und die Entfernung bis zum Fehler zu ermitteln. Ein Tester, der nicht nur Aderpaare, sondern auch einzelne Leiter im Kabel prüfen kann, verringert den Zeitaufwand zur Identifikation und Behebung von Störungen erheblich. Gängige Kabeltester zeigen jedoch nur Verdrahtungsfehler für ein komplettes Aderpaar an, auch wenn nur eine der Adern fehlerhaft ist. Tester mit gebräuchlichen optischen SFP-Modulen für Glasfaserverbindungen zeigen dem Techniker umgehend an, ob die Verkabelung oder die am Netzwerk angeschlossenen Geräte eine Störung verursachen.

  1. Tests im Endpunkt-Modus

In dieser Betriebsart funktioniert der Tester wie ein am Netzwerk angeschlossenes Endgerät. Er kann so das Netz überwachen und Störungen erkennen, die andere üblicherweise verwendete Software-Tools übersehen würden. Für die Eingrenzung der Fehlerquelle ist es unerlässlich, den Aufbau des Ethernet-Netzwerks zu ermitteln. Im Endpunkt-Modus kann ein Tester den uneingeschränkten Zugang zu allen Ressourcen des Netzwerks vom überprüften Anschluss aus nachweisen. Bei Bedarf kann ein PoE-Test durchgeführt werden.

  1. Tests im Inline-Modus

foto-inline_testing_for_network_troubleshootingTester mit zwei Anschlüssen können zwischen beliebigen Punkten im Netzwerk eingefügt werden. So können alle Daten, die zwischen diesen Punkten übertragen werden, überwacht werden. Der an beiden Ports anliegende Typ der Ethernet-Verbindung wird angezeigt, eventuell unterschiedliche Datenraten beider Ports, sowie weitere Netzwerkfehler werden erkannt. Natürlich lässt sich ein solcher Tester auch zwischen Internet-Router und Netzwerk anschließen, um die Übertragungsgeschwindigkeit zum Internet zu messen. Durch Funktionen, wie etwa Top-10-Listen können Geräte erkannt werden, die unverhältnismäßig viel Bandbreite belegen.

  1. Netzwerkplan

Ein Netzwerkplan gibt Aufschluss über alle im LAN angeschlossenen Geräte. Zur Fehlerdiagnose kann dieser Netzwerkplan abgespeichert und später wieder geladen werden, wenn im Netzwerk Veränderungen vorgenommen wurden. Sollte ein Nutzer beispielsweise nicht mehr auf einen bestimmten Server zugreifen können, zeigt ein Netzwerkplan an, ob der Server überhaupt noch im Netzwerk eingebunden ist. Unterstützt der Tester einen Trace-Route-Test, lassen sich in großen lokalen Netzen oder sogar in Weitverkehrsnetzen (WAN) fehlerhafte Router erkennen.

  1. VoIP

Testfunktionen für VoIP-Verbindungen können die Fehlerdiagnose ebenfalls unterstützen. Beispielsweise kann der Tester zwischen ein VoIP-Telefon und dem Netzwerk angeschlossen werden und die Dienstgüte-Parameter (Quality of Service) ermitteln. So können die Ursachen für Störungen von VoIP-Telefonaten schnell eingegrenzt und beseitigt werden.

  1. WLAN-Netze

WLAN-Netze (Wi-Fi) reagieren besonders empfindlich auf Störungen. So kann ein WLAN-Access Point (AP) durchaus die Fehlerursache sein, obwohl keine Störung erkennbar ist. Vielleicht aber nutzt ein benachbarter Access Point den gleichen Kanal. Dadurch entstehen Interferenzen und die Reichweite des Funknetzes verringert sich. Mit einem Tester, der im Inline-Modus zwischen AP und Netzwerk angeschlossen werden kann, lässt sich der Gesamtverkehr aller Geräte im WLAN überwachen. So kann erkannt werden, wenn ein Access Point an seine Kapazitätsgrenzen stößt, und eine Erhöhung der verfügbaren Bandbreite durch die Einrichtung weiterer APs erforderlich wird. Auch Störungen der Kupferleitung des APs zum Netzwerk können vorliegen und werden vom Tester erkannt.

 

Moderne Netzwerktester vereinen alle 6 Testverfahren in einem Gerät und vereinfachen so die Fehlerdiagnose wesentlich. Sie sind für die Komplexität moderner Netzwerke konzipiert. So können Techniker mögliche Fehler in kürzester Zeit eingrenzen und beseitigen. Ausfallzeiten von Netzwerk und Endgeräten werden auf ein Minimum begrenzt.

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