Sicher vor Datenklau im Urlaub

Die Taschen sind gepackt, die Fenster verschlossen und die Haustür doppelt abgesperrt. Sommerzeit heißt bei den meisten auch Urlaubszeit. Während sich viele doppelt und dreifach absichern, dass in ihrer Abwesenheit niemand Zutritt zu den eigenen vier Wänden erhält, machen sich die wenigsten Sorgen um ihre Daten. Dabei droht gerade im Ausland durch unsichere Internetverbindungen erhöhte Gefahr – insbesondere, weil viele auch im Urlaub noch dienstliche E-Mails lesen oder online Zahlungen veranlassen. Urlauber sollten daher folgende Tipps beherzigen, um wirklich sorglos die Seele baumeln zu lassen.

  1. Apps und Geräte sperren – aber richtig

Wer in Ferienanlagen oder Hotels seine E-Mails lesen möchte, sollte immer darauf achten, die Geräte nicht unbewacht stehen zu lassen. Wichtig ist: Je sensibler die Daten sind, desto besser sollte das Gerät geschützt sein. Viele Online-Dienste bieten bereits die Anmeldung mit Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) an. Sicherheitsfragen, zusätzliche Verifizierungscodes oder andere Tokens schaffen eine zusätzliche Sicherheitsbarriere, die Unbefugte aussperrt. Insbesondere bei Finanztransaktionen oder sensiblen Arbeitsdaten sollten so viele Sicherheitsmechanismen greifen wie möglich. Daher sollte MFA aus Gründen der Bequemlichkeit nicht zugunsten eines einfachen Passwortes ungenutzt bleiben.

  1. Keine ungesicherten Verbindungen

Hotels, Flughäfen oder andere öffentliche Plätze bieten für Touristen häufig kostenloses WLAN an. Damit Kunden schnell darauf zugreifen wollen, sind diese häufig nicht ausreichend geschützt. Zudem erhalten Cyberkriminelle leichter Zugang zu den Geräten, wenn sie sich im gleichen Netz befinden. Wenn möglich sollte man auf gesicherte Netze zugreifen, die ein Passwort voraussetzen und sämtliche Autoconnect-Funktionen abschalten, um zu verhindern, dass sich die Geräte automatisch verbinden. Um ganz sicher zu gehen, empfehlen sich verschlüsselte Verbindungen und der Einsatz von VPN-Clients.

  1. Mobile Geräte aufrüsten

Im Urlaub lohnt es sich, die Bildschirm-Sperrzeit kürzer einzustellen. Wer sein Handy aus der Hand legt eröffnet Kriminellen ein Zeitfenster, um sich des Telefons zu bemächtigen. Dieses sollte so kurz wie möglich sein. Zum Schutz vor physischem Diebstahl der Geräte empfehlen sich außerdem Anti-Diebstahl-Lösungen. Diese nutzen beispielsweise die Front-Kamera von Smartphones, um Fotos von den Dieben zu schießen und verfolgen per GPS die Position des Telefons.

  1. Immer auf dem neuesten Stand

Auch im Urlaub sollten sämtliche Applikationen und Betriebssysteme stets aktualisiert werden, um Sicherheitslücken schnellstmöglich zu schließen. Im Idealfall führen die Geräte bei einer sicheren WLAN-Verbindung automatisch intervallartige Updates durch. Es empfiehlt sich außerdem, regelmäßig Antiviren-Scans durchzuführen, wenn man mit WLAN-Hotspots verbunden war.

Mit diesen Tipps erschweren Urlauber Cyberkriminellen den Zugriff auf ihre Geräte und bewahren sich selbst vor einer bösen Überraschung. Wer ganz sichergehen will, sollte bei der Heimkehr seine Online- und Bankkonten überprüfen, ob es hier unerwünschte Vorgänge gegeben hat und man unter Umständen die Kreditkarte sperren muss. Ebenfalls ist es eine gute Zeit, sämtliche Kennwörter zu ändern oder spätestens jetzt die MFA zu aktivieren. So hält man Unbefugte auch nachträglich davon ab, Schäden anzurichten und der Urlaub entpuppt sich nicht im Nachhinein als Horror-Trip.

Pascal Jacober, Sales Manager DACH bei Ping Identity


 

Urlauber können sich nicht vom Smartphone lösen

 

Aktuelle Studie zeigt, wie ungern Deutsche beim Reisen aufs Internet verzichten und wie leichtsinnig sie dabei mit der Sicherheit umgehen. Dabei kann man mit diesen einfachen Tipps sicher im Urlaub surfen.

 

Sommer, Sonne, Strandurlaub – Die perfekte Zeit zum Entspannen und Abschalten. Sollte man meinen – laut einer Studie von McAfee [1] verbringen aber 52 Prozent der deutschen Befragten nichtsdestotrotz eine gute Stunde täglich im Internet. Das sind zwar knapp zwei Stunden weniger als im Alltag, aber das Handy bleibt auch im Urlaub ein ständiger Begleiter.

Für fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) spielt dabei die ständige Erreichbarkeit für Freunde und Familie die wichtigste Rolle. Weitere 29 Prozent brauchen das Netz zur Navigation und Planung am Urlaubsort. Das Posten auf Social-Media-Kanälen gehört aber natürlich auch dazu: jedoch nur ungefähr 10 Prozent der Deutschen nutzen diese, um mit den Daheimgebliebenen Eindrücke aus dem Urlaubsort zu teilen. Dabei sind die Deutschen auch vorsichtig, nicht zu viel zu teilen: Rund 34 Prozent geben Informationen über den Urlaub nur an Freunde und Familie weiter – nicht jeder soll wissen, dass die Wohnung oder das Haus derzeit leer steht.

Überraschenderweise können sich die Deutschen während des Urlaubs allerdings gut von der Arbeit lösen: lediglich neun Prozent nutzen das Internet, um auch am Strand oder in den Bergen für Kollegen und Kunden erreichbar zu sein. Im internationalen Vergleich liegen Australien (zehn Prozent), die USA (16 Prozent), Japan (19 Prozent) und Indien (41 Prozent) weit vor uns, was die Erreichbarkeit während des Urlaubs angeht.

Die Sicherheit geht baden

Um online zu bleiben, nutzen die meisten Urlauber das WLAN im Hotel (68 Prozent), gefolgt von eigenen Handy-Netzwerken (31 Prozent). 24 Prozent möchten sich so dringend vernetzen, dass sie auf jedes öffentliche WLAN zugreifen, das verfügbar ist. Obwohl 38 Prozent sich dabei nicht so abgesichert wie zuhause fühlen, hält sie das nicht von der Nutzung ab.

»Nicht jede Verbindung ist sicher, das ist den meisten durchaus bekannt. Doch gerademal 47 Prozent wissen, wie man die Sicherheit eines WLAN-Netzwerks überprüfen kann. Und selbst wer es weiß, tut es nicht immer«, kommentiert Alexander Salvador, Director Retail EMEA bei McAfee. »41 Prozent geben an, dass sie die Verbindung nicht checken, wenn sie ganz dringend ins Netz müssen. Das ist ein sehr fahrlässiger Umgang mit den eigenen Daten, der schnell schiefgehen kann. Jede unsichere Verbindung ist eine offene Tür für Hacker, um an Passwörter und andere sensible Informationen zu gelangen.«

So fällt der Urlaub nicht ins Wasser

Komplett auf das Internet verzichten muss aber keiner. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen können Urlauber auch im Ausland sorglos surfen. McAfee präsentiert dafür vier Tipps, die nicht nur für die Ferienzeit gelten:

  1. Auf sichere Verbindungen achten und öffentliche oder ungesicherte WLAN-Zugänge komplett meiden: Sollte gerade kein anderes Netzwerk zur Verfügung stehen, empfiehlt sich ein VPN um die Informationen privat zu halten und Daten ohne Umwege zu versenden. Sichere Verbindungen sind generell verschlüsselt und machen es Hackern somit schwerer an Daten zu gelangen.
  2. Geräte stets aktualisieren: Neue System-Updates sollten immer unverzüglich installiert werden, da neue Versionen Updates und Patches für Sicherheitslücken beinhalten.
  3. Cross-Device-Sicherheit installieren: Lösungen wie LiveSafe schützen alle internetfähigen Geräte, vom Laptop bis zum Smartphone, gleichermaßen vor Viren und unerwünschter Malware.
  4. App zur Gerätelokalisierung runterladen: Geht das Smartphone im Urlaub verloren, ist es gar nicht so einfach es wiederzubekommen. Apps zur Gerätelokalisierung helfen dabei das verschwundene Gerät ausfindig zu machen und ermöglichen zudem das Verschlüsseln der gespeicherten Daten für extra Schutz.

Ob man nun komplett abschalten will oder nicht, internetfähige Geräte müssen im Ausland richtig geschützt werden. Das neue Urlaubsmotto lautet daher: Sommer, Sonne, Sicherheit.

 

[1] McAfee befragte in einer Online-Befragung 9.500 Erwachsene von 18-55 Jahren weltweit, darunter auch 1.002 Teilnehmer aus Deutschland. Die weiteren Teilnehmer kamen aus den USA, Australien, Frankreich und Großbritannien. Die oben genannten Ergebnisse beziehen sich nur auf die Antworten der deutschen Teilnehmer. Die Rohdaten der Umfrage sind auf Nachfrage erhältlich.

 


 

Sicher durch den Sommer: So werden Smartphone und Tablet fit für den Urlaub

 

Datensicherheit im Urlaub: Auch »digitale Taschendiebe« warten auf Touristen.

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Egal, ob man sich mit kleinem Handgepäck nach Prag, großen Koffern zur Mittelmeer-Kreuzfahrt oder Rucksack nach Vietnam aufmacht – fast jeder packt inzwischen auch Smartphone und Tablet ein, um Kamera, Stadtplan, Restauranttipps oder Kreuzworträtsel jederzeit zur Hand zu haben. Mit den kleinen Alleskönnern können auch Workaholics verreisen und dann vom Hotelpool aus geschäftliche E-Mails schreiben. Aber Vorsicht: Hacker machen keinen Urlaub! »Um auch die mitreisenden Geräte fit für den Urlaub zu machen, reicht es vollkommen aus, wenn man sich beim Packen ein paar Minuten für das Smartphone nimmt«, so Tresorit-Gründer Istvan Lam. Der Sicherheitsexperte erklärt sechs einfache Vorsorgemaßnahmen, mit denen sich Urlauber vor »digitalen Taschendieben« schützen können.

 

Kniff 1: Smartphone und Tablet mit Zugangscode sperren

Damit Fremden der Zugriff auf persönliche Daten so schwer wie möglich gemacht wird, sollte unbedingt auf das ungeschützte Entsperren durch Wischen oder unsichere Sperrmuster verzichtet und ein Pin-Code eingerichtet werden. Diese Maßnahme steht an vorderster Front für den Schutz der eigenen Geräte.

 

Kniff 2: Passwortmanager und 2-Stufen-Verifizierung anpassen

Viele sicherheitsbewusste Smartphone-User vertrauen inzwischen auf einen Passwort-Manager, wie LastPass, um extra sichere und unterschiedliche Passwörter zu benutzen. Doch ähnlich wie Kreditkarten, können diese Passwort-Management-Dienste im Ausland schnell irrtümlich gesperrt werden. Der Grund: Die sehr sinnvolle Standortbeschränkung für mehr Sicherheit. »Ich empfehle dringend die Nutzung solcher Dienste, auch weil man das Gerät so im Notfall einfacher aus allen Accounts gleichzeitig ausloggen kann. Aber es lohnt sich vor Reiseantritt zu prüfen, ob das Urlaubsland als erlaubter Anmeldestandort freigegeben ist«, so Istvan Lam. Auch die Nutzung von Apps mit einer 2-Stufen-Verifizierung findet der Sicherheitsprofi wichtig. »Jedoch muss man bedenken, dass die zweite Verifizierungsmethode per SMS-Codes im Ausland eventuell nicht funktionieren könnte, wenn eine andere SIM-Karte genutzt wird oder sich der SMS-Versand verzögert.« Hier ist der Wechsel auf eine Authenticator-App sinnvoll.

 

Kniff 3: Nur verschlüsselt kommunizieren

Unverschlüsseltes, öffentliches WiFi in Restaurants, Bars oder Fernzug ist praktisch, um Roaming- Kosten zu vermeiden, aber auch ein Scheunentor für unerwünschte Mitleser und Netzwerkangriffe auf das Gerät. Mit einem VPN-Client wie von Hotspot Shield können Ausspähversuche von etwa Login-Daten auf Webseiten verhindert werden, da sie nur verschlüsselt übertragen werden. Für die Kommunikation in die Heimat, sei es privat oder geschäftlich, bieten sich verschlüsselte Messenger wie WhatsApp, besser jedoch Threema, an.

 

Kniff 4: Öffentliche USB-Ladestationen meiden

Öffentliche Ladestationen gibt es inzwischen in vielen Ländern, was sehr nützlich ist, wenn man das eigene Ladegerät oder den passenden Steckdosenadapter vergessen hat. »Aber es gibt bereits einige Beispiele dafür, dass Mobilgeräte über die USB-Verbindung oder manipulierte Netzteile gehackt und mit Viren infiziert werden können«, erklärt Istvan Lam. Er rät Reisenden daher dazu, lieber in ein Ersatzladegerät und Adapter zu investieren, als Netzteilen von Restaurants oder Hotels zu vertrauen.

 

Kniff 5: Fernlöschung aktivieren und Daten ortsunabhängig vernichten

Der Verlust von Smartphone und Tablet wiegt zumeist schwer genug und trotz Sperrbildschirm können technisch versierte Diebe an die Daten der Urlauber gelangen. Der letzte Ausweg: Selbstzerstörung der Daten auf dem Gerät durch Remote Wipe. Diese Funktion kann mit bestimmten Apps für das ganze Telefon aktiviert werden oder selektiv nur für die besonders sensiblen Unternehmensdaten, wenn Nutzer über eine sichere Cloudspeicher-App auf Arbeitsdokumente zugreifen. »Je nach App kann so per SMS-Befehl oder bei aktiver Internetverbindung die Fernlöschung ausgeführt werden, sodass sich keine sensiblen Daten mehr auf dem Smartphone oder Tablet befinden«, erklärt Istvan Lam.

 

Kniff 6: Digitale Sicherheitskopie von Reisepass und Ticket

Eine gestohlene Hand- oder Brieftasche kann jeden Urlaub in einen Albtraum verwandeln. Um Reisende etwas zu beruhigen und im Notfall Formalitäten zu beschleunigen, kann eine Kopie oder Fotos der Reiseunterlagen (Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Versicherungsdokumente) und Kreditkarteninformationen in einem sicheren Cloudspeicherdienst vieles erleichtern. Solche Unterlagen sollten aber nur einem Cloudanbieter mit End-to-End-Verschlüsselung anvertraut werden. Nutzer von gut geschützten Apps wie Tresorit können so im Notfall selbst dann sicher auf diese Unterlagen in der Cloud zugreifen, wenn mit der Tasche auch Kamera und alle Mobilgeräte abhandengekommen sind.

 


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