Start-up als Karrieresprungbrett – 49 % mehr Fachkräfte entscheiden sich für die moderne Unternehmenskultur

Illustration: Absmeier

Die Personalberatung Robert Walters hat in ihrer Studie festgestellt, dass der Anteil deutscher Fachkräfte in Start-ups in nur einem Jahr um 49 % angestiegen ist.

Für deren Auswertung berücksichtigte die Studie die Größe und Anzahl der Neuanstellungen von mehr als 100 deutschen Start-ups im Tech-Bereich, die sich derzeit in privater Hand befinden. In Berlin und München, den größten Ballungszentren, wuchs die Mitarbeiteranzahl im Vergleich der ersten Quartale von 2021 und 2022 jeweils um 41 % beziehungsweise 47 %. Weitere bedeutende Zunahmen wurden in Karlsruhe (+73 %) und Frankfurt am Main (+113 %) und Köln (+47 %) verzeichnet.

Thomas Hartenfels, Director des Düsseldorfer Standorts von Robert Walters, sieht diesen Trend in den flachen Hierarchien und der Unternehmenskultur der Start-up Szene sowie in ihren Aufstiegsmöglichkeiten für Arbeitnehmer begründet. Doch auch an den Start-ups geht der Fachkräftemangel in Deutschland nicht unbemerkt vorbei.

Kompetenz ist gefragt

Alleine im März schrieb die Start-up Szene rund 3.668 Stellen aus. Neben Mitarbeitern im IT und Engineering gehörten insbesondere Sales Directors und Customer Success Manager zu den gefragtesten Fachkräften. Hierzu führt Hartenfels aus: »Für die Absatzförderung und das erfolgreiche Anwerben von Mitarbeitern sind Unternehmen zusätzlich auf Content-Experten und Fachkräfte mit einschlägiger Recruitment-Erfahrung angewiesen.«

Doch auch als derzeit recht gefragte Arbeitgeber haben Start-ups große Probleme, die richtigen Mitarbeiter auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt in Deutschland zu finden, erklärt Hartenfels. »Für eine Anstellung in einem Start-up müssen Kandidaten bestimmte Fähigkeiten mitbringen. So besteht die Aufgabe eines CFO nicht nur in der Berechnung von Kennziffern. Finanzielle Modelle müssen ebenso fachmännisch erarbeitet werden wie finanzielle Prognosen und die Präsentation dieser Zahlen muss letztendlich die Investoren überzeugen.« Um geeignete Fachkräfte auf sich aufmerksam zu machen, sollten Start-ups laut Hartenfels auch an ihrem Employer Branding arbeiten. »Für ein Start-up tätig zu sein, bedeutet mehr als nur einem Job nachzugehen. Die Arbeit dort gleicht vielmehr einer anspruchsvollen und dynamischen Form der Ausbildung und eignet sich als Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere. Insbesondere die technischen Fertigkeiten, die Mitarbeiter in einem Start-up erlernen, sind für den späteren Karriereverlauf von Bedeutung. Und genau diese Alleinstellungsmerkmale sollten Start-ups in ihrer Suche nach geeigneten Fachkräften ins Feld führen.«