Strategiewechsel bei Blackberry: Vorsprung durch Software

Für Blackberry sah es in den letzten Jahren düster aus. Vor allem das zögerliche und fast schon widerwillige Vorgehen in Sachen Software wurden dem kanadischen Hersteller zum Vorwurf gemacht. Nach gut einem Jahrzehnt mit Fokus auf Hardware scheint damit nun Schluss zu sein. Blackberry kündigte an, sein Geschäftsmodell komplett umzustellen und sich stärker auf Software zu fokussieren. Ein Trend, der derzeit die ganze Kommunikations- und Technologieindustrie ergreift.

Den Strategiewechsel will Blackberry vor allem mit neuen Services im digitalen Bereich realisieren und plant stärker auf Software zu setzen. Blackberry-Software soll in Zukunft in Wearables, Haushaltsgeräten, medizinischen Geräten und vernetzten Fahrzeugen zu finden sein. Konzernchef John Chen gab sich für den weiteren Geschäftsverlauf zuversichtlich und sprach von einem Wachstum beim Softwareumsatz von zehn bis 15 % für das Gesamtjahr.

Blackberry ist ein markantes Beispiel für den Umbruch der Branche. Je mehr das IoT und die Entwicklung intelligenter Geräte an Tempo gewinnen, desto wichtiger ist es neue software- und datengestützte Services jenseits des kapitalintensiven Hardwaregeschäfts anzubieten. Nur so können ehemalige Hardwarehersteller ihre Umsätze steigern und am Erfolg der extrem softwaregetriebenen Unternehmensriesen wie Apple anknüpfen – eine Lektion die Blackberry lange nicht befolgte.

»Gerade für Anbieter mit einem stark hardwarebasierten Portfolio ist es höchste Zeit zu handeln und neue Umsatzquellen zu erschließen«, so Manfred Bauer, Head of IoT DACH bei Flexera Software. »Richtig umgesetzt, lassen sich mit integrierter Software die Produkte differenzieren, verbessern und den wachsenden Kundenanforderungen anpassen. Geräte können so über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg stets neue Funktionen bieten und echten Mehrwert für die Kunden generieren – egal ob beim Management von Wartungszyklen, im Puncto Sicherheit oder Bonus-Feature.«

Wie Blackberry zeigt, ist die Fokussierung auf Software angesichts hart umkämpfter Märkte entscheidend. Voraussetzung für den Erfolg sind neue Geschäftsmodelle, die auf wiederkehrenden Umsätzen beruhen. Anders als der relativ inflexible Hardwareverkauf, erlaubt ein softwarezentriertes Geschäftsmodell eine flexible Preisgestaltung und Paketierung sowie das Cross-Selling- und Up-Selling neuer Funktionen nach Kundenwunsch. Inwiefern dies bei Blackberry in Zukunft gelingen wird, bleibt abzuwarten.

 


 

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