Studie: Das Internet of Things wird zum Mainstream

  • Potenziale zur Umsatzsteigerung als wichtigster Faktor bei der Einführung von IoT.
  • Monetisierung von Daten ist Top-Umsatztreiber, jedoch nutzen lediglich 8 % der Unternehmen mehr als 25 % ihrer IoT-Daten.
  • Weitere Faktoren, die die Einführung von IoT vorantreiben, sind gestiegene Verbrauchererwartungen, einfachere Tools für Entwickler sowie regulatorische Änderungen.

Laut einer neuen Studie von Verizon – »State of the Market: Internet of Things 2016« – ist das Internet of Things (IoT) mittlerweile Mainstream [1]. Alleine in den USA umfasst der Zielmarkt aktuell über 150 Millionen nicht vernetzte Fahrzeuge, mehr als 300 Millionen Verbrauchszähler, fast 1 Million Hektar Weinanbaufläche und 45 Millionen Menschen, die Waren und Dienstleistungen nutzen. Die Studie umfasst unter anderem Erkenntnisse aus einer Untersuchung von Oxford Economics, die von Verizon in Auftrag gegeben wurde.

Die Experten prognostizieren, dass das IoT 2016 und darüber hinaus einer der Hauptumsatztreiber für kleine und große Unternehmen bleiben wird. Grund ist das Aufeinandertreffen von fünf Makrotrends:

  • In 3 bis 5 Jahren wird der Durchschnittsverbraucher tagtäglich von wesentlich mehr Automatisierung umgeben sein, weil er IoT-Anwendungen über eine einzige Schnittstelle in Anspruch nehmen kann. Schon heute sind 81 Prozent der IoT-Nutzer im öffentlichen Sektor überzeugt, dass die Bürger vermehrt Serviceangebote erwarten, die mithilfe von Daten und IoT weiterentwickelt wurden.
  • Datenmonetisierung wird zur unverzichtbaren Kompetenz. Nahezu 50 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, in den kommenden 2 bis 3 Jahren mehr als 25 Prozent ihrer Daten zu nutzen. Die Datenanalyse wird sich von einer rein deskriptiven Datensammlung zu einem wesentlich raffinierteren Modell prädiktiver und präskriptiver Datenanalyse weiterentwickeln. Mit der Suche nach bedeutsamen Einblicken, von denen Kunden profitieren, wird es zu einem Paradigmenwechsel von »Big Data« hin zu Bereichsspezialisten kommen.
  • Veränderungen im regulatorischen Umfeld werden auch in Zukunft die richtigen Ökosystempartner zusammenbringen, die zur beschleunigten Etablierung von Branchenstandards beitragen.
    •  Da wäre zum Beispiel der Drug Supply Chain Act, demzufolge Arzneimittelhersteller bis Ende 2017 Systeme installieren sollen, die auf elektronischem Weg den Transaktionsverlauf von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln weiterleiten und speichern, darunter Informationen aus der gesamten Distributions- und Lieferkette. Ziel des Gesetzes ist es, dem Geschäft mit gefälschten Medikamenten entgegenzuwirken, das der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge für die Branche jährliche Einbußen von 75 Mrd. US-Dollar bedeutet.
  • Netzwerk-Konnektivität, Endgeräte mit geringem Stromverbrauch und IoT-Plattformen werden Innovation demokratisieren, weil mehr Tools für Entwickler bereitstehen und Unternehmen in der Lage sein werden, kostengünstig ihre IoT-Deployments von Millionen auf Milliarden Verbindungen zu erweitern.
    • 5G, die Wireless-Technologie der nächsten Generation, verspricht nicht nur, autonome Lösungen bei Autos und Robotern Realität werden zu lassen, sondern wird auch neuen Anwendungskategorien den Weg ebnen, etwa der virtuellen und angereicherten Realität für IoT-Deployments.
  • Sicherheitsexperten befassen sich parallel zu den Entwicklungen mit entstehenden Bedrohungsvektoren – einige alt, manche neu –, die IoT-Deployments und den laufenden Betrieb beeinträchtigen könnten.

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass sich Unternehmen zur Beschleunigung ihres IoT-Wachstums an Start-ups wenden. 2015 übertrafen Start-up-Unternehmen für Unternehmens-IoT das Finanzierungsvolumen von verbraucherorientierten Newcomern um 75 Prozent. Den Experten zufolge werden Unternehmens-IoT-Start-ups 2016 im Vergleich zu ihren Kollegen im Bereich Verbraucher-IoT zwei- bis dreimal so viel Kapital aufnehmen.

»Der Glaube, IoT sei ein Mischmasch komplexer Technologien, der von Early Adoptern genutzt wird, hält sich hartnäckig«, sagte Mike Lanman, Senior Vice President IoT and Enterprise Products bei Verizon. »Letztes Jahr haben wir überzeugende Beispiele gesehen, wie IoT von einem breiten Spektrum an Unternehmen, Existenzgründern, Kommunen und Entwicklern eingeführt wurde, die damit wichtigen Bedürfnissen im eigenen Geschäft, bei Verbrauchern und in der Öffentlichkeit nachkommen wollen. Am Ende der nächsten beiden Jahre werden wir nicht nur tausende neue Anwendungsfälle haben, auch die Pipeline für Innovation und eine neue Wirtschaft wird einen schnelleren Durchsatz aufweisen.«

[1] https://www.verizonenterprise.com/verizon-insights/state-of-market-internet-of-things/2016/

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