Nachdem der Einzelhandel in vielen Branchen durch Amazon und Co. stark unter Druck gerät, stellt sich auch für den stationären Automobilhandel die Frage, ob Autos künftig im Internet gekauft werden. Autohäuser und Automobilverkäufer wären dann existentiell bedroht oder gezwungen, ihre Wertschöpfung auf die Fahrzeugauslieferung zu reduzieren.
Vor dem Hintergrund dieses bedrohlichen Szenarios hat die Nürnberger Marktforschung puls im Rahmen einer Trendstudie 2015 und 2016 jeweils 1.008 und 1.010 Autokäufer in Deutschland befragt, ob Autos künftig im Internet gekauft werden oder ob Autohändler für den Autokauf unabdingbar bleiben [1].
Mit motivierenden Ergebnissen für den Automobilhandel: Während 2015 noch 31 Prozent der deutschen Autokäufer der Meinung waren, dass Autohändler unabdingbar bleiben, steigt der Anteil der »Autohaus-Befürworter« 2016 auf stattliche 39 Prozent. Demgegenüber sinkt der Anteil derer, die der Meinung sind, dass Autos künftig im Internet gekauft werden von 38 Prozent 2015 auf 32 Prozent in 2016. Dazu passt, dass für 57 Prozent der deutschen Autokäufer der Besuch eines Autohauses ein besonderes Erlebnis ist. Bei Jüngeren unter 30 Jahren liegt dieser Wert sogar bei stattlichen 60 Prozent.
»Offensichtlich zeigt die Modernisierung der Corporate Identity vieler Händlerbetriebe und die Forcierung persönlicher Verkaufsanstrengungen Wirkung«, kommentiert puls Geschäftsführer Dr. Konrad Weßner die Ergebnisse. Auch wenn laut Studie das Internet mit Websites wie mobile.de als Informationsquelle vor dem Autohaus-Besuch mittlerweile mit persönlichen Empfehlungen fast gleichauf an der Spitze liegen, gibt es nach wie vor viele gute Gründe, ins Autohaus zu gehen.
Weit vorne liegt die professionelle Beratung gefolgt von Fragen zur Verfügbarkeit einzelner Modelle, der Besichtigung von Autohäusern aus Neugierde sowie Probefahrten. Autohäuser und Automobilverkäufer gewinnen offensichtlich in dem Maß an Bedeutung, wie sie ihre Rolle und Wertschöpfung in Richtung Orientierung und Beratung im Angebotsdschungel, Probefahrten und Erlebnisqualität verändern. Dabei kommt es laut puls Chef Weßner darauf an, einen erlebbaren Mehrwert zum Internet zu bieten.
[1] puls Marktforschung GmbH www.puls-marktforschung.de
Tipps für das Weihnachtsgeschäft: So werden Händler fit für die wichtigste Umsatzzeit
Preisdruck durch Online-Wettbewerb bleibt große Herausforderung von Händlern
Händlern mit ungenauer Zielgruppendefinition und Absatzplanung drohen Umsatzeinbußen
Millennials bevorzugen lokale Händler mit aktiver Online-Präsenz