Leben in 2030

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  • 71 Prozent gehen davon aus, ein Elektrofahrzeug zu benutzen, 51 Prozent nehmen an, per Hyperloop zu reisen, 38 Prozent per Lufttaxi.
  • 73 Prozent erwarten, ferngesteuerte Geräte zu Hause zu nutzen, 70 Prozent vollständig vernetzte Smart-Home-Systeme und 40 Prozent virtuelle Heimroboter.
  • Millennials rechnen mit personalisierten Erlebnissen in allen Kategorien, halten es aber für unwahrscheinlich, dass sie personenbezogene Daten zur Verbesserung von Serviceleistungen weitergeben werden.
  • Die Umfrage von CITE Research und Dassault Systèmes unter 1.000 US-Bürgern gibt Aufschluss über die Erwartungen der Verbraucher an zukünftige Erlebnisse in den Bereichen Heim, Transportwesen, Gesundheit und Einzelhandel.

 

Dassault Systèmes präsentiert im Rahmen einer erhobenen Umfrage überraschende Ergebnisse: Verbraucher erwarten etwa, dass Städte im Jahr 2030 mit Technologien ausgestattet seien, die die allgemeine Lebensqualität verbessern, sozialverträglichen Nutzen bringen und Erlebnisse personalisieren. Die Ergebnisse basieren auf einer Umfrage unter US-Bürgern, die in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Marktforschungsunternehmen CITE Research durchgeführt wurde. Dassault Systèmes veranschaulichte die Verbrauchertrends für die Stadt im Jahr 2030 mit einem interaktiven Erlebnis auf seinem Stand Nr. 4121 auf der CES vom 8. bis 11. Januar 2019 in Las Vegas, USA.

Das Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem Hyperloop, voll vernetzte Smart-Home-Systeme, mobile Zahlungslösungen und personalisierte Gesundheitsvorsorgepläne sind nur einige der heute in Entwicklung befindlichen bahnbrechenden Technologien, die 2030 selbstverständlich sein werden. So sehen es zumindest die Personen, die zu ihren Erwartungen an zukünftige Erlebnisse in den Bereichen Heim, Reise, Gesundheit und Einzelhandel befragt wurden. Die Verbraucher nannten die Personalisierung als einen der größten Vorzüge der technologischen Innovationen im Jahr 2030 in jeder dieser Kategorien. Darüber hinaus erwarten sie aus diesen neuen Technologien zahlreiche Vorteile in puncto Sicherheit, Energieeffizienz, Komfort, Erreichbarkeit sowie Kosteneffizienz und Prävention.

Die Ergebnisse der Umfrage:

  • Personalisierte Erlebnisse werden als Hauptnutzen von fortschrittlichen Technologien angesehen, insbesondere unter Millennials. Die Generation der 18- bis 34-Jährigen erwartet Erlebnisse, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnitten sind. Die Befragten über 35 Jahre versprechen sich von technologischen Fortschritten vor allem eine bessere Lebensqualität.
  • Das Zuhause wird im Jahr 2030 sicher und energieeffizient sein. Mehr als 70 Prozent der Befragten wollen ferngesteuerte Geräte, sprachgesteuerte Assistenten und vollständig vernetzte Smart-Home-Systeme verwenden. 49 Prozent gehen davon aus, einen virtuellen personalisierten Hausangestellten oder Roboter zu nutzen.
  • Von der zunehmenden Vernetzung des Verkehrs und der Umstellung auf E-Technologien versprechen sich die Befragten Einsparungen bei den Kosten und Reisezeiten sowie eine höhere Verkehrssicherheit und Lebensqualität. Mehr als 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie Hybrid- oder vollelektrische Fahrzeuge nutzen werden, mehr als die Hälfte rechnet damit, per Hyperloop zu reisen. 38 Prozent rechnen mit dem Einsatz von Lufttaxis. Mehr als 75 Prozent erwarten personalisierte Fahrgasterlebnisse, wie die Optimierung der Fahrwege und eine Verkehrsregelung seitens der Städte. Die Mehrheit geht allerdings auch davon aus, dass sie Unternehmen keinen Zugang zu personenbezogenen Daten zur Verbesserung dieser Dienste ermöglichen werden.
  • Personalisierte Gesundheitsvorsorge und Behandlungen im eigenen Zuhause werden zur Norm. Mehr als 80 Prozent der Befragten erwarten eine bessere Krankheitsvorsorge und eine längere Lebenserwartung, weil neue Technologien es ihnen ermöglichen werden, einfacher und effektiver für ihre eigene Gesundheit zu sorgen; 83 Prozent erwarten vor allem wirksame Vorsorgepläne, die persönliches Verhalten oder Ernährung berücksichtigen. 81 Prozent rechnen mit Geräten, die eine Behandlung im eigenen Zuhause ermöglichen. Zudem erhoffen sich 80 Prozent vollelektronische Aufzeichnungssysteme. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass Diagnoseanwendungen zu Hause, tragbare Geräte und maßgeschneiderte Prothesenorthopädie sowie andere Technologien ebenfalls von Bedeutung sein werden.
  • Ladengeschäfte bleiben bestehen, aber das In-Store-Erlebnis wird durch neuartige Bezahlverfahren und den Einsatz moderner Technologien erweitert. Im Einzelhandel erwarten 84 Prozent der Befragten, dass mobile Zahlungen sowie schnelle und ortsunabhängige Lieferungen genutzt werden, um komfortabler einkaufen zu können. 55 Prozent halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass 2030 nur noch virtuell eingekauft wird.

 

 

 


 

Arbeitskräftemangel in 2030 birgt große Gefahr für Wohlstand und Wachstum

Deutschland könnten in 15 Jahren zwischen 5,8 und 7,7 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Alle Bundesländer sind davon betroffen, die neuen Bundesländer aber besonders stark. Verlust an Wirtschaftsleistung in 2030 bis zu 550 Milliarden Euro möglich.

Vom Babyboom zur Mangelware – der demografische Wandel wird zu einem großen Problem für den deutschen Arbeitsmarkt, denn Fachkräftemangel bremst das Wirtschaftswachstum. Diese Entwicklung wird sich bis 2030 noch verschärfen. In Deutschland könnten so in den kommenden 15 Jahren 5,8 bis 7,7 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Dies geht aus der neuen Studie Die halbierte Generation von The Boston Consulting Group hervor. »Von dieser Arbeitskräftelücke sind alle Bundesländer betroffen. Wenn wir nichts dagegen unternehmen, steht das deutsche Wirtschaftswachstum auf dem Spiel und letztlich auch unser Wohlstand«, sagt Rainer Strack, BCG-Senior-Partner und Autor der Studie. Den Berechnungen zufolge könnten Deutschland aufgrund dieser Lücke in 2030 rund 410 bis 550 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung entgehen.

Arbeitskräfteangebot deckt nicht den Bedarf

In der Studie werden vier verschiedene Szenarien simuliert, wie sich Arbeitskräfteangebot und -bedarf bis 2030 entwickeln könnten, um aus dieser Differenz die Arbeitskräftelücke zu berechnen. Eines der vier Szenarien ist das sogenannte Basisszenario, dem beispielsweise eine optimistische Bevölkerungsentwicklung zugrunde liegt, die bereits eine hohe Nettomigration und eine steigende Erwerbsquote voraussetzt.

In diesem Basisszenario ergibt sich in Deutschland eine Arbeitskräftelücke von 6,1 Millionen im Jahr 2030. In den Bundesländern werden die Lücken unterschiedlich groß sein: Während Bayern das nach absoluten Zahlen höchste Arbeitskräftedefizit von rund 1,2 Millionen verzeichnen könnte, sieht sich Thüringen mit der größten relativen Lücke von minus 28 Prozent konfrontiert. »Vor allem in den neuen Bundesländern wird der Mangel zum großen Problem werden«, sagt Rainer Strack voraus. »Den Verlust von bis zu einem Fünftel der Arbeitskräfte werden diese Regionen kaum verkraften, ohne in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erheblichen Schaden zu nehmen. Bleiben Gegenmaßnahmen aus, sind eine weitere Verödung ländlicher Gebiete, die Abwanderung von Betrieben und das Schrumpfen lokaler Märkte absehbar.«

Hoher Handlungsdruck: Deutschland braucht langfristige Personalstrategie

Das Wachstum der gesamten Wirtschaftsleistung in Deutschland – gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf – würde im Verhältnis zu Vergangenheitswerten folglich drastisch zurückgehen: von durchschnittlich 1,3 auf 0,5 Prozent pro Jahr. Der Handlungsdruck für die Beteiligten in Politik und Wirtschaft, diese Auswirkungen abzumildern, ist hoch.

»Wir brauchen eine langfristige Personalplanung – das gilt für Unternehmen wie auch für Deutschland. Im Vergleich zur Kapitalseite, bei der kontinuierlich gemessen wird, wie produktiv Eigen- und Fremdkapital eingesetzt werden, sind viele Unternehmen und eben auch die deutsche Politik von einer vergleichbar intensiven Betrachtung des Vermögenswertes ›Mitarbeiter‹ noch weit entfernt«, resümiert Strack. »Wir müssen uns viel stärker damit auseinandersetzen, welche Mitarbeiter wir jetzt und in Zukunft brauchen, woher sie kommen und wie wir sie bestmöglich ausbilden können.«

[1] Die aktuelle Untersuchung »Die halbierte Generation« ist eine Vertiefung und Weiterentwicklung der BCG-Studie The Global Workforce Crisis. $10 Trillion at Risk aus dem Jahr 2014 über demografische Entwicklungen und ihre Folgen auf weltweiter Ebene. Das Onlineportal findet sich unter www.bcgperspectives.com.

grafik bcg bestimmung von arbeitskräftemangel und -angebot deutschland 2030

grafik bcg treiber arbeitskräfteangebot deutschland 2030

 


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