Zukunft nachhaltig beeinflussen: Kunden müssen Druck ausüben

Illustration: Absmeier

Welche Möglichkeiten es für mehr Nachhaltigkeit im Büro genau gibt und wie Klimakrieger auch gleichzeitig zu Sparfüchsen werden können, erklärt Tanja Schmidt, Geschäftsführerin der Bremer igreeen solution GmbH und Expertin für die technische Büroausstattung.

 

»Im Alltag sowie im Berufsleben kommt kaum einer noch um das wichtige Thema Klimawandel herum. Auch den Deutschen tritt es immer mehr ins Bewusstsein, dass es nur einen Planeten gibt und die Bevölkerung daher auf mehr Nachhaltigkeit achten muss. Denn jeder Einzelne kann Schritte unternehmen, um nachhaltiger zu wirtschaften und zu leben. Ansatzpunkte existieren beispielsweise beim regionaleren Einkaufen, dem Verhalten im Büro oder bei den täglich benutzten Gerätschaften. Dies gilt selbstverständlich auch beim Thema Drucken. Gleichzeitig rentiert sich eine solche Umstellung auch für den Geldbeutel, da es dazu führt, die Druckkosten zu senken. Hierbei existieren viele Optionen, um dies im Homeoffice, im Büro oder auch im Privaten zu realisieren und somit beispielsweise Ressourcen zu schonen. Mit ein paar Schritten kann jeder nachhaltiger drucken und nebenbei sogar Geld sparen.

 

Deutschland und die Papierberge

In der Bundesrepublik hält die Digitalisierung immer weiter Einzug und die tagtägliche Kommunikation findet zu einem großen Teil elektronisch statt. Trotzdem verbraucht jeder einzelne Deutsche im Durchschnitt circa 250 Kilogramm Papier pro Jahr [1]. Dies sorgt für einen großen Ressourcenverbrauch und treibt somit selbstverständlich die Abholzung von Wäldern voran. In Zeiten des Klimawandels erweist sich dies jedoch nicht als zukunftsorientierte Lösung. Dadurch kann jeder dabei mithelfen, den Verbrauch zu reduzieren. An erster Stelle hilft es schon einmal, beim Kauf auf recyceltes Papier zu achten und somit den Kreislauf der internationalen Waldvernichtung etwas einzuschränken. Zudem sollten Verbraucherinnen und Verbraucher im Alltag darauf achten, was sie genau ausdrucken und beispielsweise vorher überlegen, ob sie wirklich den gesamten E-Mailverlauf für das Meeting in Papierform brauchen.

 

Moderne Druckergeräte

Sich Gedanken um den eigenen Papierverbrauch zu machen, entpuppt sich jedoch nur als erster Schritt auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft für das Arbeits- und Privatleben. Wer dem Klimawandel entgegentreten möchte, muss auch einen Blick auf die vielen veralteten oder sogar umweltschädlichen Druckgeräte in Deutschland werfen. Gerade in hiesigen Büroräumen finden sich noch viele gesundheitsbedenkliche Laserdrucker, die nebenbei auch das Wohlbefinden der Angestellten gefährden. Dabei bieten moderne Tintenstrahldrucker in der Regel sowieso eine bessere Druckqualität und sorgen zudem nicht gleichzeitig für einen Schadstoffausstoß. Außerdem überzeugen sie aufgrund eines minimalen Stromverbrauchs bei gleichzeitig effizientem Drucksystem. Unter anderem aus diesen Gründen lohnt es sich für Büros oder selbstverständlich auch für Privathaushalte, genau auf die eigenen Geräte zu schauen. Vielleicht ist auch hier ein grünes Update erforderlich.

 

Nachhaltige Tintenpatronen

Im Zuge dieser Umweltschutzbemühungen rentiert es sich selbstverständlich auch, einen Blick auf die häufig größten Müllberge zu werfen, die im Zusammenhang mit Druckern entstehen. Druckerpatronen oder Toner braucht jedes Gerät, um überhaupt arbeiten zu können. Viele dieser Bestandteile lassen sich eigentlich mehrmals befüllen, aber aktuell besteht bei der Mehrzahl der großen Hersteller, anders als beim entsprechenden Papier, noch kein Trend, diese Chance zu nutzen. Epson als Big Player setzt hier zwar beispielsweise schon auf wiederbefüllbare Tintenpatronen, jedoch stehen sie mit diesem Engagement oft noch alleine da. Dabei erlaubt diese Methode unter anderem eine große Ersparnis an Plastikmüll. Daneben sorgt auch die derzeitige Entsorgungsmoral der Verbraucherinnen und Verbraucher für Besorgnis. Häufig landen leere Patronen oder Toner im Restmüll, statt wie eigentlich vorgeschrieben fachgerecht entsorgt zu werden. Hier braucht es Nachbesserungsbedarf und mehr Aufklärung von staatlicher Seite.

 

Die richtige Einstellung

Es lässt sich also erkennen, dass Nachhaltigkeit im Druckergeschäft kein Hexenwerk ist. Nicht immer lässt sich dies im Alltag zu einhundert Prozent umsetzen, aber jeder kleine Schritt auf dem Weg zu einer grüneren Zukunft zählt. Besonders verpflichtet dieses umweltschonende Verhalten auch Druckerhersteller dazu, ihr eigenes Sortiment zu überdenken. Nur durch den Druck der Kundinnen und Kunden finden mehr ökologische Systeme wie beispielsweise von Epson ihren Weg auf den Markt. So können Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihren Entscheidungen die Zukunft nachhaltig beeinflussen.«

 

 

Tanja Schmidt ist Geschäftsführerin der igreeen solution GmbH und Expertin für nachhaltige Büroarbeit. Sie verfolgt das Ziel, das tägliche Drucken so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz sind ihre zentralen Themen. Als erstes rein ökologisches Studio für Drucker und Multifunktionsgeräte leitet igreeen der grüne Gedanke in allen Bereichen ihrer Arbeit. Weitere Informationen finden Sie unter www.igreeen.de
[1] https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/papierverbrauch/zahlen-und-fakten