Notfallplanung spart Unternehmen Zeit und Geld

Weltweite Studie zeigt: Betriebliches Kontinuitätsmanagement (BCM) senkt die Kosten pro Datenpanne um bis zu 600.000 US-Dollar.

Unternehmen, die betriebliches Kontinuitätsmanagement (BCM) betreiben, handeln bei Datenpannen schneller und sparen somit Zeit und Geld. Das hat eine globale Studie des Ponemon Instituts in Zusammenarbeit mit IBM ergeben [1]. So entdecken diese Unternehmen Datenpannen früher und zahlen im Durchschnitt ungefähr 600.000 US-Dollar weniger als Unternehmen ohne BCM.

»Da die Bedrohung durch Cyberangriffe weiter wächst, werden betriebliche Kontinuitäts- und Notfallpläne für Unternehmen zunehmend wichtiger«, sagt Christian Nern, Head of Security Software DACH bei IBM Deutschland. »Diese zu automatisieren und orchestrieren, wird deshalb in Zukunft nicht nur eine Frage der Datenabsicherung, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen sparen durch diese Vorsorgemaßnahmen langfristig Kosten.«

Ponemon-Studie: BCM spart Unternehmen bares Geld

Die globale Studie des Ponemon Instituts zu den Auswirkungen von betrieblichem Kontinuitätsmanagement (BCM) hat ergeben: BCM spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung von Kosten bei Datenpannen. Denn beim BCM werden Strategien und Maßnahmen entwickelt, die in Kraft treten, wenn Prozessabläufe in der Organisation ernsthaft gestört werden und hohe Verluste drohen. So benötigen Unternehmen mit BCM im Durchschnitt 43 Tage weniger zur Identifikation einer Datenpanne und 35 Tage weniger um diese zu beheben. Insgesamt dauert die Behebung einer Datenpanne so ganze 78 Tage weniger als bei Unternehmen ohne BCM.

Das wirkt sich auch auf die Kosten einer Datenpanne aus: Während die Kosten bei Unternehmen mit BCM laut Studie bei insgesamt 3,35 Millionen US-Dollar für eine Datenpanne liegen, sind es bei Unternehmen ohne BCM bis zu 3,94 Millionen Dollar Kosten für eine Datenpanne. Ein BCM spart Unternehmen also bis zu 600.000 US-Dollar Kosten pro Datenpanne ein. Betrachtet man die Kosten einer Datenpanne über die Zeit hinweg, so ergibt sich aus der Studie eine Kostenersparnis von durchschnittlich 5.064 US-Dollar pro Tag. Über die 78 Tage summiert sich dies auf 395.922 US-Dollar insgesamt.

Für die Studie wurden 1.900 Vertreter aus 419 Unternehmen in 16 Ländern befragt. Ungefähr die Hälfte der Unternehmen (226 von 419) gab an, BCM bei der Aufarbeitung von Datenpannen zu nutzen. Von diesen Unternehmen sagten 95 Prozent, dass sie diese Maßnahme als wichtig oder sehr wichtig einstufen.

Programme für ein automatisiertes und orchestriertes BCM

Die Studie zeigt auch, dass bei Unternehmen mit einem automatisierten und orchestrierten BCM fast 40 Prozent weniger Kosten entstehen, als bei Unternehmen die ein manuelles BCM nutzen. Das macht eine Netto-Ersparnis von 1.655 US-Dollar pro Tag aus.

Resilienz-Systeme, wie IBM Resilience, sind cloudbasiert, sie nutzen eine automatisierte Notfallwiederherstellung und speziell für hybride IT-Umgebungen designte Kontinuitätsmanagement-Tools. Intelligente Arbeitsabläufe, vom Erkennen einer Datenpanne über deren Analyse bis hin zur Lösung des Problems, ermöglichen es Entwicklern, Zeit bei der Einordnung verdächtiger Anwendungen und möglicher Risiken zu sparen.

Weitere Studienergebnisse

  • 95 Prozent der untersuchten Unternehmen sagen, dass die Auswirkungen von Datenpannen deutlich vermindert wurden, als sie ihr BCM und IT-Sicherheitsfunktionen (wie Kooperationen zu Cybersicherheit oder bereichsübergreifende Krisenmanagement-Expertise) zusammenlegten.
  • Die durchschnittlichen Kosten für einen gestohlenen Datensatz können bis zu 152 US-Dollar betragen. Mit BCM betragen sie lediglich 130 Dollar.
  • 76 Prozent der untersuchten Unternehmen ohne BCM verzeichneten Betriebsstörungen. Dies gilt nur für 55 Prozent der Unternehmen, die ein BCM eingeführt hatten, bevor es zu einer Datenpanne kam.
  • 52 Prozent der untersuchten Unternehmen mit BCM sagen, dass ihr Ruf und ihre Marke durch eine Datenpanne beschädigt wurden. Unternehmen ohne BCM bestätigen dies in 62 Prozent der Fälle.

 

[1] Die Ponemon-Studie ist abrufbar unter: https://www-935.ibm.com/services/us/en/it-services/business-continuity/impact-of-business-continuity-management/index.html

 


 

Data Breach: Der Preis der verlorenen Daten

3,62 Millionen US-Dollar kostet Unternehmen eine Datenpanne im Schnitt. Das geht aus der aktuellen Ausgabe der Cost of Data Breach Study hervor, für die insgesamt 419 Unternehmen aus elf Ländern und zwei Regionen (Naher Osten, ASEAN) befragt wurden. Für Deutschland kommt die Untersuchung auf eine durchschnittliche Schadenssumme von 3,7 Millionen US-Dollar (3,4 Millionen Euro) bei Verlust oder Diebstahl von Daten. Doppelt so viel sind es in den USA (7,4 Millionen US-Dollar). Datenpannen müssen aber nicht zwingend auf Cyberkriminelle zurückgehen. In 25 Prozent der untersuchten Fälle war menschliches Versagen die Ursache. Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/9914/durchschnittliche-kosten-je-datenpanne/

 


 

Hier folgt eine Auswahl an Fachbeiträgen, Studien, Stories und Statistiken die zu diesem Thema passen. Geben Sie in der »Artikelsuche…« rechts oben Ihre Suchbegriffe ein und lassen sich überraschen, welche weiteren Treffer Sie auf unserer Webseite finden.

 

Data Breach Investigations Report 2017: Cyberspionage und Ransomware-Angriffe auf dem Vormarsch

Data Breach Detection – IT-Einbrüche schnellst­möglich entdecken

Daten zu Cyberattacken im Breach Level Index für das erste Halbjahr 2015

Ransomware-Krise? Fakten statt Furcht

Cybersicherheit: Kosten bei Datenpannen in Deutschland sinken

Wie können Unternehmen Ransomware blockieren?

KMU im Fadenkreuz der Cyberkriminellen: Sieben Schritte zur Verbesserung der Cybersicherheit

Datenverletzungen sind komplexer, weiter verbreitet und schädlicher als je zuvor

Spielwende bei Cyberangriffen durch kognitive Technologien