5 ERP-Trends für 2024

Illustration Absmeier foto freepik

ERP-Software wird aufgrund der Fortschritte in den Bereichen KI und Automatisierung stetig weiterentwickelt und optimiert. Die fünf prominentesten Trends der nächsten Monate für den ERP-Bereich.

 

  1. Mehr Cloud-ERP-Implementierungen

Die Zahl der Unternehmen, die ihr gesamtes ERP-System in die Cloud verlagern, nimmt laut Marktforschungsunternehmen jährlich um 12 bis 15 Prozent zu. Was vor allem daran liegt, dass digitale Transformationsinitiativen oft die Technologie und Fähigkeiten von Cloud-ERP und die damit verbundenen Unternehmensanwendungsplattformen benötigen. Außerdem gewährleistet die multimandantenfähige Bereitstellung eines Cloud-ERP-Systems eine kontinuierliche vom Anbieter durchgeführte Verwaltung und Aktualisierung, sodass neue Technologien und Funktionen automatisch bereitgestellt werden. Diese teils erheblichen Produktivitätsvorteile moderner Cloud-ERP-Funktionen verleiten immer mehr Unternehmen zur Migration ihres Systems.

 

  1. Boom von Unternehmensanwendungsplattformen (EAPs)

Unternehmensanwendungsplattformen (EAPs) werden immer wichtiger. Denn ein Großteil der Produktivitätsgewinne, die durch Cloud-ERP erzielt werden, sind auf die Technologien und Fähigkeiten von EAPs zurückzuführen. Hauptmerkmale von EAPs sind die Kompositionsfähigkeit durch Low-Code/No-Code-Entwicklung und -Integration, KI/ML-Datenanalyse, Prozessautomatisierung und verbesserte Benutzerfreundlichkeit. Kurz: EAPs stellen die erforderliche Technologie für die digitale Transformation bereit und verfügen noch über weiteres enormes Entwicklungspotenzial. So kann beispielsweise die Kombination von KI/ML mit Prozessautomatisierungsfunktionen zur Hyperautomatisierung führen. Sprich zur Automatisierung aller Aufgaben, die automatisiert werden können. Zwar wird diese Entwicklung einige Zeit in Anspruch nehmen, doch wären die geschäftlichen Vorteile enorm.

Durch aufkommende technische Entwicklungen können wir davon ausgehen, dass die Bedeutung von EAPs so stark zunehmen wird, dass sie mit den funktionalen Fähigkeiten von ERP-Suiten konkurrieren können.

 

  1. Branchenspezifische Lösungen

2024 sind die Zeiten von »One-Size-Fits-All« vorbei. Industrielle Unternehmen suchen vermehrt branchenspezifische Cloud-ERP-Suiten. Denn sowohl die High-Tech-Fertigung, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Pharmaindustrie, Dienstleistungsbranche und der öffentliche Sektor haben alle Standardprozesse genauso wie sehr spezifische Anforderungen, die alle erfüllt werden müssen. Dafür sind branchenspezifische Cloud-ERP-Suiten optimal, da sie Standard-Geschäftsprozesse vertikal übernehmen, durch vorkonfigurierte, branchenspezifische Lösungen des Anbieters ergänzen und dadurch die ERP-Einführung beschleunigen.

 

  1. Ausbau generativer KI

Im Jahr 2023 war KI im Zusammenhang mit ERP noch mehr Hype als Realität. Zwar gibt es enormes Potenzial, doch die Technologie steckt teils noch in den Kinderschuhen. Außerdem unterliegt KI dem Einfluss der Datensätze und Informationen, aus denen sie lernt. Ergebnisse können deshalb verzerrt und nicht objektiv sein. Generative KI hat also noch großes Entwicklungspotenzial, wird aber definitiv eine Rolle im Bereich ERP spielen.

 

  1. Der Faktor Mensch bleibt

Das Potenzial der aufgezählten Technologien für Produktivitäts- und Entscheidungsfortschritte ist sehr real. Doch werden sie den Menschen nicht ersetzen, sondern vielmehr ergänzen. Doch dafür müssen Unternehmen in Schulungen und die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter investieren. Denn nur mittels ausreichend Wissen, können die Beschäftigten die Fähigkeiten und Grenzen neuer Technologien verstehen und sie zu ihren Gunsten nutzen – und Unternehmen brauchen weiterhin Menschen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Mike Guay, Vice President CSE bei Infor

 


 

 

Was sind die ERP-Trends im Jahr 2024?

 

ERP steht für Enterprise Resource Planning und bezeichnet die Software, die Unternehmen bei der Planung, Steuerung und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützt. ERP-Systeme sind seit langem ein wichtiger Bestandteil der digitalen Transformation, aber sie entwickeln sich ständig weiter, um den Anforderungen und Herausforderungen der modernen Wirtschaft gerecht zu werden. In diesem Beitrag wollen wir einige der wichtigsten ERP-Trends im Jahr 2024 vorstellen, die die Zukunft der Geschäftswelt prägen werden.

 

  1. Cloud-basierte ERP-Lösungen

Die Cloud ist nicht mehr nur ein Hype, sondern eine Realität für viele Unternehmen, die von den Vorteilen der Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz profitieren wollen. Cloud-basierte ERP-Lösungen ermöglichen es den Unternehmen, ihre Daten und Anwendungen in einer sicheren und zuverlässigen Umgebung zu speichern und zu verwalten, die jederzeit und von überall aus zugänglich ist. Die Cloud bietet auch die Möglichkeit, neue Funktionen und Updates schneller und einfacher zu implementieren, ohne dass eine kostspielige und zeitaufwändige Installation erforderlich ist. Laut einer Studie von IDC werden bis 2024 mehr als 60 % der ERP-Ausgaben auf Cloud-basierte Lösungen entfallen.

 

  1. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen

Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) sind zwei Technologien, die das Potenzial haben, die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Geschäftsprozesse planen und optimieren, radikal zu verändern. KI und ML ermöglichen es den ERP-Systemen, große Mengen an Daten zu analysieren, Muster zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und Empfehlungen zu geben, die auf den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Unternehmen basieren. KI und ML können auch dazu beitragen, die Effizienz und Genauigkeit der ERP-Systeme zu verbessern, indem sie Fehler reduzieren, Risiken minimieren und Anomalien aufdecken. Einige Beispiele für KI- und ML-Anwendungen in ERP sind die automatische Rechnungsstellung, die intelligente Bestandsverwaltung, die personalisierte Kundenbetreuung und die optimierte Produktionsplanung.

 

  1. Internet der Dinge und Industrie 4.0

Das Internet der Dinge (IoT) bezeichnet die Vernetzung von physischen Objekten mit dem Internet, um Daten zu sammeln und auszutauschen. Industrie 4.0 ist ein Konzept, das die Integration von IoT, Cloud-Computing, KI und anderen Technologien in den industriellen Sektor beschreibt, um eine intelligente und vernetzte Fertigung zu ermöglichen. IoT und Industrie 4.0 haben einen großen Einfluss auf die ERP-Systeme, da sie eine Echtzeit-Verbindung zwischen den Maschinen, den Produkten, den Mitarbeitern und den Kunden schaffen. Dies ermöglicht eine bessere Überwachung, Steuerung und Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette. IoT und Industrie 4.0 können auch dazu beitragen, neue Geschäftsmodelle zu schaffen, wie zum Beispiel das Servitization-Konzept, bei dem die Unternehmen nicht nur Produkte verkaufen, sondern auch Dienstleistungen anbieten.

 

  1. Mobile ERP-Anwendungen

Die Mobilität ist ein weiterer wichtiger Trend im Bereich der ERP-Systeme, der durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones, Tablets und anderen mobilen Geräten getrieben wird. Mobile ERP-Anwendungen ermöglichen es den Nutzern, jederzeit und von jedem Ort aus auf ihre ERP-Daten und -Funktionen zuzugreifen. Dies erhöht die Produktivität, die Flexibilität und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter, die nicht mehr an ihren Schreibtisch gebunden sind. Mobile ERP-Anwendungen können auch dazu beitragen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, indem sie einen schnelleren und personalisierten Service bieten. Einige Beispiele für mobile ERP-Anwendungen sind die mobile Zeiterfassung, die mobile Lagerverwaltung oder das mobile CRM.

 

  1. Soziale Medien und ERP-Integration

Soziale Medien sind nicht mehr nur eine Plattform für die persönliche Kommunikation, sondern auch ein wichtiger Kanal für die Geschäftskommunikation. Soziale Medien können den Unternehmen helfen, ihre Markenbekanntheit zu erhöhen, ihre Kundenbeziehungen zu pflegen, ihr Feedback zu erhalten und ihre Reichweite zu erweitern. Die Integration von sozialen Medien in die ERP-Systeme kann den Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie ihnen einen besseren Einblick in die Bedürfnisse, Meinungen und Präferenzen ihrer Kunden geben. Die Integration von sozialen Medien in die ERP-Systeme kann auch die interne Kommunikation und Zusammenarbeit der Mitarbeiter verbessern, indem sie ihnen eine Plattform für den Informationsaustausch, die Diskussion und das Lernen bieten.

Genki Absmeier