Ab 2018 sind Automobilhersteller verpflichtet, in alle neuen Pkw ein automatisches Notrufsystem einzubauen. Die deutsche Versicherungswirtschaft hat bereits eine Lösung auf den Markt gebracht, die für Neu- und Gebrauchtwagen verwendet werden kann. Hier erkennt ein im Auto eingesetztes System eine Kollision und meldet den Unfall automatisch an eine Notrufzentrale. Das Nutzungspotenzial für solch einen Meldedienst scheint unter Kfz-Versicherten in Deutschland schon jetzt groß: Gut jeder Zweite (51 Prozent) würde sich zu diesem Dienst weiter informieren, wenn er hierzu ein Angebot von seinem Kfz-Versicherer erhält. Frauen (56 Prozent) zeigen sich dabei etwas interessierter als Männer (47 Prozent). Insbesondere Personen über 60 Jahre (62 Prozent) zeigen ein starkes Interesse.
Dies ist das Ergebnis der Blitzstudie »Automatische Unfallmeldedienste im Auto«, für die das internationale Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov insgesamt 2.012 Privatkunden von Kfz-Versicherern vom 11.04. bis 22.04.2016 befragt hat [1].
Während jüngere Personen mehrheitlich (62 Prozent) das Internet als erste Anlaufstelle nutzen würden, um sich über automatische Unfallmeldedienste zu informieren, würden Personen ab 45 Jahren eher klassisch den Versicherungsvertreter oder -makler kontaktieren (50 Prozent). »Der Unfallmeldedienst ist durch seinen Mehrwert für den Kunden auch eine gute Maßnahme zur Steigerung der Kundenbindung in dem stark vom Preiskampf geprägten Markt für Kfz-Versicherungen«, sagt Markus Braun, Head of Marketing & Sales bei YouGov.
Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes
Doch wie so häufig bei digitalen Themen haben die Verbraucher auch bei automatischen Unfallmeldediensten Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes: 54 Prozent der Befragten halten einen Unfallmeldedienst aus Datenschutzgründen für bedenklich. Kfz-Versicherte über 60 Jahre teilen diese Bedenken vergleichsweise seltener (44 Prozent). »Auch wenn die Mehrheit aufgrund der Vorzüge von automatischen Unfallmeldediensten Datenschutzrisiken in Kauf nehmen würde, ist es essentiell diesen Befürchtungen zu begegnen und Hürden abzubauen, um das große Nutzungspotenzial auch auszuschöpfen«, so Braun.