Studie: Einführung agiler Prozessverhältnisse hat für jeden zweiten IT-Manager eine große Relevanz.
Die IT-Organisationen in den Unternehmen widmen sich zunehmend dem Aufbau agiler Prozessstrukturen, vor einem Jahr war dies nach einer Vergleichserhebung der ITSM Group noch ganz anders.
Infolge der Digitalisierung stehen die Unternehmen vor einem deutlichen Veränderungsdruck, indem sie sich reaktionsfähiger als früher aufstellen müssen. Die Voraussetzung für schnellere Entscheidungsprozesse sowie kürzere Planungs- und Umsetzungszyklen ist Agilität. Damit steigen auch die Ansprüche an IT-Organisationen, ihre Organisationsstrukturen und Prozesse agil auszurichten.
Dies sehen inzwischen auch die über 200 befragten ITSM-Verantwortlichen so, indem sie nicht nur agile Methoden im Projektmanagement einsetzen, sondern auch für flexiblere und damit reaktionsfähigere Abläufe sorgen wollen. Im letzten Jahr zeigten sie hier noch eine große Zurückhaltung, aber nun hat die Einführung agiler Prozessverhältnisse im IT Service Management für jeden Zweiten bereits eine große Relevanz – 2017 waren es nur 27 Prozent. Für ein weiteres Viertel ist aktuell die Zeit für dieses Thema zwar noch nicht ganz gekommen, sie messen ihm aber in der weiteren Zukunft eine große Bedeutung zu. Damit ist auch der Kreis derer, die ein agil organisiertes IT Service Management mit flexiblen und reaktionsfähigeren Prozessstrukturen vorläufig nicht als notwendig erachten, auf 28 Prozent gesunken.
Welche Konsequenzen hat der agile Ansatz für die ITIL-basierten Prozesse?
Doch indem sich die Unternehmen neu ausrichten, leitet sich daraus zwangsläufig die folgende Frage ab: Welche Konsequenzen hat der agile Ansatz für die ITIL-basierten Prozesse? Schließlich verkörpert dieses Regelwerk den Agilitätsgedanken nicht. Die Antwort der ITSM-Verantwortlichen ist relativ eindeutig: Das Ende von ITIL wird keineswegs eingeläutet, denn entweder gehen sie davon aus, dass beide Felder zu einer komplementären Angelegenheit werden oder dass es zu einer Modifikation des Regelwerks durch agile Methoden kommt. Und dass die Unternehmen auch weiterhin nicht auf ITIL verzichten wollen, leitet sich daraus ab, dass nicht einmal jeder Zehnte das Framework zukünftig als überflüssig empfindet. Vor einem Jahr waren dies noch doppelt so viele.
Auch für Siegfried Riedel, CEO der ITSM Group, steht außer Frage, dass ITIL nicht durch den Agilitätstrend ins Abseits gerät, auch wenn das Regelwerk methodisch auf dem klassischen Wasserfallmodell beruht. »Deshalb ist ITIL mit seinem Kerngedanken der Prozessorientierung nicht plötzlich falsch, sondern die IT-Abläufe wandeln sich teilweise und bekommen durch eine agile Ausrichtung ein verändertes Prozessdesign«, betont er. Notwendig sei aber eine evolutionäre Weiterentwicklung des ITIL-Gedankens, schließlich hätten Themen wie beispielsweise Cloud oder DevOps noch gar nicht bestanden, als die letzte und bis heute gültige Version des Frameworks veröffentlicht wurde. Um den veränderten Anforderungen Rechnung zu tragen, bietet die ITSM Group bei ihren Trainings bereits ergänzende Schulungsinhalte an, die sich mit dem Einsatz von ITIL in agilen Service-Landschaften auseinandersetzen.
Ergebnisse
Welche Bedeutung hat für Sie aktuell der Aufbau agiler Prozessstrukturen im IT Service Management?
2017 | 2018 | |
hat eine große Relevanz | 27 % | 49 % |
gewinnt bald an Bedeutung | 40 % | 23 % |
ist noch zu früh | 19 % | 12 % |
wahrscheinlich nicht notwendig | 14 % | 16 % |
(n = 218/223 Unternehmen; Quelle: ITSM Group 2017/2018)
Wie wird zukünftig das Verhältnis von ITIL und agilem ITSM sein?
2017 | 2018 | |
ITIL wird überflüssig | 12 % | 9 % |
ITIL muss deutlich modifiziert werden | 18 % | 25 % |
Agilität und ITIL ergänzen sich | 31 % | 47 % |
keine Einschätzung | 39 % | 19 % |
(n = 218/223 Unternehmen; Quelle: ITSM Group 2017/2018)
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