Change-Projekte erfolgreicher Veränderer basieren auf drei wesentlichen Schlüsselfaktoren: hohe Reaktionsgeschwindigkeit, veränderungsfreundliche Unternehmenskultur und proaktive Change-Kommunikation.
Vor einem Change-Projekt gilt es für ein Unternehmen zunächst, den Veränderungsbedarf überhaupt zu erkennen. Dabei kann sich ein sinnvolles Frühwarnsystem als Überlebensfaktor herausstellen. Ist die Change-Notwendigkeit schließlich erkannt, verstärkt eine veränderungsfreundliche Kultur sowohl Stabilität als auch Orientierung im Wandel. Zudem können die Mitarbeiter mit einer transparenten und zielgruppengerechten Kommunikation frühzeitig über alle anstehenden Change-Schritte informiert und eingebunden werden. Doch wie festigen Organisationen diese Säulen und etablieren sie als Erfolgshebel? In erfolgreichen Veränderungsprozessen spielen deshalb die operativen Führungskräfte eine zentrale Rolle. Sie wirken als Katalysator zwischen der Strategie und der Umsetzung des Change-Projekts in einer Organisation.
»Ist die Notwendigkeit für einen Veränderungsprozess erkannt, liegt es an der Führungsmannschaft, die operative Umsetzung der veränderten Strategie in das Unternehmen zu tragen und zu initiieren,« sagt Claudia Schmidt, Geschäftsführerin der Mutaree GmbH. »Erfolgreiche Veränderer wissen, wie wichtig es ist, neue Ziele und Prozessmuster zu transportieren und mit gutem Beispiel voranzugehen. Führungskräften muss dabei klar sein, welches Verhalten von ihnen als Leader im Change erwartet wird.«
Erfolg durch Klarheit in der Führung
So zeigt auch die aktuelle Change-Fitness-Studie, dass leider nur knapp zwei von zehn Veränderungsprozessen (19 Prozent) erfolgreich umgesetzt werden. Häufig basiert dieser geringe Wert auf mangelnder Stringenz im Change Management – wobei gerade ein transparentes Vorgehen der Führung als Grundvoraussetzung für den Erfolg gilt.
Neben einem klaren Bewusstsein für ihre Rolle im Change müssen alle Führungskräfte auf schnelle und nachvollziehbare Ergebnisse im Veränderungsprozess achten. Das Know-how über adäquate Methoden und Instrumente für den Umsetzungsprozess gewährleistet dabei nur einen Teilerfolg. Entschlossenes Handeln ist eine weitere wichtige Haltung des Change-Managers, um die Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter und damit den Wandel zu fördern.
Führungskräfte lernen weiter
Die Change-Fitness-Studie zeigt deutlich, dass auch Manager der erfolgreichen Organisationen ihre Umsetzungsarbeit optimieren können. Investitionen in die Change Management-Kompetenz der Führungskräfte sind aus einem sich permanent wandelnden Arbeitsumfeld nicht mehr wegzudenken. Vor allem, wenn es darum geht, Visionen und nachvollziehbare Zukunftsbilder zu entwickeln, sollten Führungskräfte an ihrer Motivationskompetenz arbeiten, um Mitarbeiter für die anstehenden Veränderungsprozesse zu begeistern.
Fazit
Die Mutaree-Change-Fitness-Studie 2014/2015 zeigt, dass es im Change Management darum geht, herkömmliche Verhaltensmuster zu durchbrechen und Mitarbeiter aller Hierarchiestufen mit in das Change-Projekt einzubinden. Allerdings kann dieses Vorhaben nur gelingen, wenn die operative Führungsebene vom Top-Management stärker an der strategischen Ausrichtung der Veränderung beteiligt und gleichzeitig befähigt wird, alle Mitarbeiter für den Change im Unternehmen zu gewinnen.
Lernen, um zu verändern. – Verändern, um zu lernen.
Status quo der Change-Fitness: Kultur, Führung, Kommunikation und Steuerung – was machen erfolgreiche Veränderer besser als andere? Diese Frage untersuchte die Mutaree GmbH gemeinsam mit Sonja Sackmann, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität der Bundeswehr München und Vorstandsmitglied des Instituts für die Entwicklung zukunftsfähiger Organisationen, in der Studie »Change-Fitness 2014«. Um Antworten auf diese Frage zu finden, wurde bei der Auswertung auf die signifikanten Abweichungen im Antwortverhalten zwischen Unternehmen, die ihre Veränderung als erfolgreiche Veränderungen klassifiziert haben, und denjenigen Unternehmen, die Ihre Veränderungen als weniger erfolgreich bewertet haben, fokussiert.
Die Fähigkeit, sich an verändernde Rahmenbedingungen schnell anpassen zu können, kann entscheidend sein. Unternehmenskulturen mit einem Frühwarnsystem, das es ermöglicht, für die Organisation relevante Änderungen schnell zu erfassen, können gestärkt aus Krisen hervorgehen. Sie versetzen sich in die Lage zu agieren anstatt zu reagieren und können aus der Situation der Stärke, Vorteile aus einer Veränderungen ziehen.