Infrastructure Services sind trotz der zunehmenden Bedeutung von Cloud Services noch immer ein wesentlicher Pfeiler des IT-Marktes. Die wenigsten Unternehmen sehen es heute noch als zielführend an, eigene Rechenzentren zu bauen, zu unterhalten und auf einem angemessenen Standard zu halten. Gleichzeitig macht eine zunehmende Ressourcenknappheit im Bereich der qualifizierten Administratoren einen Eigenbetrieb schwierig. Entsprechend wächst der Wunsch, Rechenzentrumsleistungen, aber auch Rechenzentrumsbetriebsleistungen an einen Dienstleister auszulagern.
Bestehende Anwendungen sind in der Regel nicht cloud-fähig und entsprechend ist der direkte Wechsel in die Cloud häufig nicht möglich, so dass klassische Hosting- und Managed Infrastructure Services nach wie vor stark nachgefragt werden. Neue Anwendungen werden in der Regel hingegen cloud-ready entwickelt, so dass diese entweder direkt in Cloud Services betrieben werden können oder zunächst in einer klassischen Umgebung, um zu einem späteren Zeitpunkt in einen Cloud Service migriert zu werden. Entsprechend wichtig ist es bei der Auswahl eines geeigneten Dienstleisters im Hosting- oder Managed-Service-Umfeld darauf zu achten, dass dieser auch zu einem gegebenen Zeitpunkt entsprechende geeignete Cloud-Dienste anbieten kann.
Abbildung: Marktkategorien des Infrastructure Services Vendor Benchmarks 2016 (vereinfachte Darstellung). Quelle: Experton Group AG, 2016.
Die Experton Group hat Mitte 2016 den Markt für Infrastructure Services analysiert. Hierbei hat sich gezeigt, dass die angebotenen Dienstleistungen durchwegs sehr reif sind. Die Grundlagen liegen in den seit vielen Jahren angebotenen Managed Infrastructure Services und den Housing Services. Die meisten Anbieter haben aber natürlich die Zeichen der Zeit erkannt und arbeiten bereits an der Weiterentwicklung ihrer bestehenden Angebote in das Cloud-Zeitalter.
Betrachtet man den Markt für Hosting Services und Managed Services für große Unternehmen ab 5.000 Mitarbeiter, so wird deutlich, dass die Anbieter, was die Portfolio-Attraktivität angeht, recht vergleichbar aufgestellt sind, etwa in den Bereichen Strategie, Delivery-Modelle oder auch Rechenzentrumsausstattung. Deutlicher sind die Unterschiede in Bezug auf die Wettbewerbsstärke, bei der neben Sichtbarkeit im Markt auch beispielsweise Marketing-Aktivitäten, Referenzen, Use Cases und Partnerschaften eine zentrale Rolle spielen.
Die beiden Unternehmen IBM und die Deutsche Telekom (TSI) (T-Systems) können sich dabei leicht vom Rest des gesamten Anbieterfeldes abheben. Die Telekom-Tochter T-Systems erhält sogar dabei die Bestnoten entlang der Kriterien Portfolioattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit und behauptet damit die führende Position vor allen anderen Wettbewerbern im Markt für Hosting- und Managed Infrastruktur Services für große Unternehmen.
Die Deutsche Telekom (TSI) bietet für Large Accounts optimierte Hosting- und Managed Infrastructure Services an, die einerseits in Bausteinen standardisiert und andererseits flexibel kombinierbar sind. Neben klassischen Hosting- beziehungsweise Managed Infrastructure Services für Server und Storage werden auch umfassende zusätzliche Services bis hin zum Anwendungsbetrieb angeboten. Nicht zuletzt mit Rechenzentrumsneubauten wie in Biere baut die Deutsche Telekom (TSI) ihr Angebot sowohl im Bereich Hosting als auch im Bereich Cloud Services stetig aus. Strategisch stehen Cloud Services und Outsourcing-Lösungen im Vordergrund. Dass die Rechenzentren der Deutschen Telekom (TSI) State of the Art sind, über die einschlägigen Zertifizierungen verfügen und als deutsches Unternehmen ausschließlich den deutschen Datenschutzbestimmungen unterliegen, ist selbstverständlich.
Abbildung: Positionierung der Anbieter von Hosting Services für Large Accounts in Deutschland. Quelle: Experton Group AG, 2016.
IBM als Verfolger bietet ebenfalls umfassende Hosting- und Managed Services bis hin zum Anwendungsbetrieb. Hierfür stehen auch Rechenzentren in Deutschland und im europäischen Ausland zur Verfügung.
Spannend ist, dass sich neben den etablierten Anbietern wie der Deutschen Telekom oder IBM auch relativ neue Anbieter wie DARZ in einen tendenziell nicht wachsenden Markt wagen und auch erfolgreich agieren. Dies zeigt natürlich, dass der Markt für klassische Infrastrukturdienstleistungen immer noch attraktiv ist.
Gleichzeitig zeigt sich eine gewisse Cloud-Entwicklung der Angebote im Markt. Housing-Angebote werden durch Cloud-Colocation-Angebote ergänzt, Hosting Services durch Private-Cloud-Angebote und Managed Infrastructure Services schon seit jeher durch Outsourcing-Angebote, die ihrerseits gerne durch private Cloud-Lösungen erbracht werden.
Abbildung: Positionierung der Anbieter von Managed Infrastructure Services für Large Accounts in Deutschland. Quelle: Experton Group AG, 2016.
Wolfgang Schwab, Experton Group, www.experton-group.de
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier; https://www.experton-group.de/research/studien/infrastructure-services-vendor-benchmark-2017/ueberblick.html
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