Pendler: Berufstätige pendeln immer weitere Distanzen

Die Pendelstrecken von Beschäftigten in der Bundesrepublik werden immer länger. Wie die Grafik zeigt, legten Pendler im Jahr 2000 täglich noch rund 8,7 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit zurück. 14 Jahre später sind es schon 10,5 Kilometer. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Demnach ist vor allem der Anteil derjenigen, die mehr als 20 km bis zum Arbeitsort zurücklegen gestiegen.

Die Arbeitswege für Bürger aus unteren und mittleren Einkommensschichten sind am höchsten gestiegen. Für viele sind die Mieten in Großstädten in den vergangenen Jahren kaum mehr bezahlbar geworden, allerdings finden sich dort die attraktivsten Jobs. Resultat sind längere Anfahrtswege. Doch auch hoch qualifizierte Arbeitnehmer nehmen immer weitere Wege zur Arbeit in Kauf. Dabei sind höhere Gehälter häufig ein Anreiz für längere Strecken.

Die Folge dieser Entwicklung sind verstopfte Innenstädte und überfüllte Verkehrsmittel, was große Herausforderungen an die Infrastruktur stellt. Krankenkassen warnen aber auch vor gesundheitlichen Folgen, die stressiges Pendeln verursachen. Patrick Wagner

https://de.statista.com/infografik/13555/deutsche-pendeln-immer-weitere-distanzen/

 


 

Pendeln für den Job?

  • Pendler-Umfrage zeigt: 35 Prozent der deutschen Arbeitnehmer sind zufriedene Pendler.
  • Für 39 Prozent der Deutschen ist ein langer Weg zur Arbeit keine Option.

 

Immer mehr Deutsche nehmen eine längere Strecke zur Arbeit in Kauf, so das Statistische Bundesamt 2009. Die dadurch verlängerten Fahrzeiten gehen jedoch zu Lasten von Familie, Freunden und Hobbys. So zeigt eine aktuelle Umfrage des Online-Karriereportals monster.de, dass 39 Prozent der befragten Deutschen das Pendeln auf Dauer ablehnen. Hingegen nehmen 35 Prozent der Umfrageteilnehmer einen längeren Weg zur Arbeit in Kauf – ihnen macht das Pendeln nichts aus. 26 Prozent der befragten Deutschen empfinden lange Fahrtwege als anstrengend, haben aber keine andere Option. Die Ergebnisse der Umfrage auf einen Blick

 

Können Sie sich vorstellen, zur Arbeit zu pendeln?

Ich pendle bereits und es macht mir nichts aus. 35 % (1.528)
Nein, das ist mir auf Dauer zu stressig. 39 % (1.709)
Das Pendeln ist anstrengend, aber ich muss es tun. 26 % (1.159)

 

Der Vergleich mit Österreich und der Schweiz zeigt, dass die Schweizer flexibler sind, wenn es um ihren Arbeitsweg geht: Hier geben 47 Prozent der Befragten an, dass sie pendeln und damit zufrieden seien. Als zu stressig bewerten in der Schweiz nur 28 Prozent der Umfrageteilnehmer das tägliche Pendeln zur Arbeit, 25 Prozent sind zum täglichen Pendeln gezwungen. Die befragten Österreicher bevorzugen einen kurzen Weg zur Arbeitsstelle: 41 Prozent der Befragten lehnen es ab, dauerhaft zu pendeln. 32 Prozent der österreichischen Teilnehmer pendeln und sind damit zufrieden. 27 Prozent der Österreicher empfinden längere Wege zur Arbeit zwar als anstrengend, müssen sie aber in Kauf nehmen.

 

»Berufliche Flexibilität und Mobilität sind heute auf dem Arbeitsmarkt gefragter denn je. Tägliches Pendeln ist dabei oft eine Alternative zum Umzug«, sagt Marcus Riecke, Geschäftsführer Central Europe bei Monster Worldwide. »Im stärker werdenden Wettbewerb um die besten Kräfte können Firmen ihre Arbeitnehmer dabei mit flexiblen Arbeitsmodellen wie Home-Office-Lösungen unterstützen.«

 

[1] Die Online-Umfrage von Monster erfreute sich großer Teilnahme: 5.078 Befragte in Deutschland, Österreich und der Schweiz stimmten vom 20. September bis zum 3. Oktober 2010 bei der Umfrage ab. Das Karriereportal Monster führt in regelmäßigen Abständen Befragungen auf lokalen und globalen Webseiten des Unternehmens zu Themen rund um Arbeitsplatz und Karriereplanung durch. Diese Befragungen sind nicht repräsentativ, sondern spiegeln die Meinung der Nutzer von Monster wider.

 


 

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