Durch den zusammen mit Anwendergruppen entwickeltem Ansatz soll eine höhere Transparenz geboten werden.
SAP stellt ein neues Vertriebs-, Audit- und Preismodell für die sogenannte indirekte Nutzung (Indirect Access) vor, das in enger Zusammenarbeit mit Anwendergruppen, Kunden, Partnern und Analysten entstanden ist. Der neue Ansatz soll dafür sorgen, dass Kunden ihre SAP-Lizenzen künftiger leichter und transparenter nutzen können. Er unterscheidet zwischen direktem/menschlichem (Human Access) und indirektem/digitalem Anwenderzugriff [1] (Digital Access) und schafft klare Regeln bei den Themen Lizensierung, Nutzung und Compliance.
Neues Preismodell
Im Markt für Unternehmenslösungen ist das neue Lizenzmodell einmalig. Es gibt Kunden mehr Kostentransparenz beim indirekten/digitalen Zugriff auf SAP-Anwendungen.
- Bisher orientierte sich das Lizenzmodell für SAP ERP an der Zahl der Nutzer (User). Inzwischen finden aber immer mehr digitale Zugriffe auf SAP-Systeme statt. Eine Herausforderung für Kunden, die deshalb verstärkt ein alternatives Lizenzmodell wünschen.
- Zukünftig unterscheidet SAP zwischen:
- Human Access (vorhanden) – der nach User-Anzahl berechnet wird.
- Digital Access – Zugriff über Dritte, Internet of Things (IoT), Bots und/oder andere digitale Zugänge, die auf Basis der vom System selbst verarbeiteten Transaktionen/Dokumente lizenziert werden können.
- Das neue SAP-Modell greift sowohl für den digitalen Kern – SAP S/4HANA und SAP S/4HANA Cloud – als auch SAP ERP.
- Bestandskunden können wahlweise beim bisherigen Modell bleiben oder auf das neu dokumentenbasierte Preismodell wechseln – je nachdem, welches Modell besser zu ihren SAP- und Drittanwendungen passt.
- Es gibt Konversionsangebote, mit deren Hilfe Kunden vom bestehenden auf das neue Preismodell wechseln können.
Klare Trennung zwischen Lizenzvertrieb sowie Audit und Compliance
SAP führt außerdem neue Regeln bei Organisation und Governance ein, die eine strikte Trennung zwischen Vertriebsorganisation und -prozessen und der Auditorganisation und deren Prozessen vorsehen.
- Bis heute kommt es immer wieder zu Differenzen zwischen Kunden und SAP, wie ältere Vertragswerke hinsichtlich der neuen digitalen Anforderungen zu interpretieren sind. Dies wirkt sich teilweise negativ auf parallel verlaufende Gespräche zur Neuanschaffung von Software aus.
- Die organisatorischen Änderungen auf SAP-Seite erlauben nun die Trennung dieser Sachverhalte und ermöglichen unabhängige Diskussionen. Das erleichtert Kunden und Mitarbeitern aus dem SAP-Vertrieb die Zusammenarbeit.
- SAP plant Messwerkzeuge zur Verfügung zu stellen, so dass Kunden in der Lage sind, ihren eigenen User- und Lizenzverbrauch jederzeit selbst zu überwachen.
Zeitrahmen und weitere Informationen
SAP rollt das neue Vertriebs-, Audit- und Preismodell ab April 2018 aus und wird in den kommenden Monaten weiteres Schulungsmaterial und Tools zur Verfügung stellen. So können Kunden die neuen Lizenzbestimmungen leichter verstehen und das für sie passende Modell auswählen.
Weitere Informationen unter https://www.sap.com/indirectaccess.
SAP SE:
Adaire Fox-Martin, Mitglied des Vorstands der SAP SE, verantwortlich für das SAP-Geschäft in Mittel- und Osteuropa (MEE), Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sowie Greater China
»Das Geschäft von SAP zielt auf langfristige, vertrauensvolle Kundenbeziehungen. Wir haben alle unsere Methoden und Prozesse rund um das Thema Indirect Access intensiv auf den Prüfstand gestellt und dabei unseren Kunden genau zugehört. Diese neuen Richtlinien geben unserem Vertrieb alle Mittel an die Hand, so dass unsere Kunden maximalen Mehrwert aus ihren Lösungen erzielen. Wir haben mit allen Beteiligten an einem modernen Kooperationsmodell gearbeitet, das für digitale Innovationen mit SAP eine bisher beispiellose Transparenz und Verlässlichkeit sicherstellt.«
Christian Klein, Chief Operating Officer und Mitglied des Vorstands der SAP SE
»Angesichts der digitalen Transformation haben wir die Herausforderungen unserer Kunden beim Thema Unterlizensierung verstanden und daher die nötige Anpassung vorgenommen. Indem wir ein neues Preis- und Lizenzmodell vorstellen, sorgen wir bei unseren Kunden für höhere Transparenz, Vorhersagbarkeit und Konsistenz. Ich vertraue darauf, dass diese drei Aspekte unsere Kunden zu weiteren Investitionen in digitale Geschäftsmodelle ermutigen.«
Anwendergruppen:
Andreas Oczko, DSAG-Vorstand Operations/Service & Support und stellvertretender Vorstandsvorsitzender
»Die von SAP angekündigte Neuorganisation von Preismodell, Vertrieb, Lizenzaudits und Compliance ist die bemerkenswerte Konsequenz aus intensiven Workshops und Gesprächen mit der DSAG. Mit Hilfe des SAP-Vorstands haben wir gemeinsam eine Vision zum Thema indirekte Nutzung für die Zukunft entwickelt und die Eckdaten für ein neues Lizenzmodell formuliert. Damit ist ein wichtiger erster Schritt getan, um Stolpersteine und Hindernisse aus dem Weg der Digitalen Transformation zu räumen. Weitere werden folgen. SAP und DSAG arbeiten weiter gemeinsam an einem bislang branchenweit einmaligen Preismodell für das Internet der Dinge.«
Geoff Scott, CEO, ASUG
»Wir danken SAP für den offenen und aufmerksamen Dialog mit den Kunden in Sachen Lizenzierung. Bei vielen wichtigen Themen, die wir heute ankündigen, haben wir enorme Fortschritte erzielt. Weitere Details werden wir in den nächsten Tagen kommunizieren. Ich freue mich auf das Feedback aus der Community während der weiteren engen Zusammenarbeit mit SAP.«
Gianmaria Perancin, Vorsitzender SUGEN (SAP User Group Executive Network) und USF (Französischsprechende SAP-Anwendergruppe)
»Wir freuen uns über das neue Modell von SAP. Wir versprechen uns dadurch höhere Transparenz und Einfachheit bei zukünftigen Einsatzgebieten von SAP-Software. Es erfordert noch einige Überzeugungsarbeit, damit Kunden sehen, ob sich das neue Modell für ihre bestehenden Anwendungsfälle kostenneutral verhält. Kunden brauchen Gewissheit, nicht mit neuen Lizenzkosten konfrontiert zu werden, zum Beispiel aufgrund von Diskussionen mit SAP oder durch unklare Vertragsklauseln.«
Analysten:
R »Ray« Wang, CEO, Constellation Research
»Durch die digitale Transformation muss jedes Unternehmen für sich klären, wie es seinen Kunden neuen Mehrwert schafft. Sobald Unternehmen ihre Geschäftsmodelle von Produkten hin zu Dienstleistungen, von Dienstleistungen hin zum Kundenerlebnis, vom Erlebnis hin zu messbaren Ergebnissen entwickeln, dann wirkt sich das auch auf Preismodelle aus. Anbieter von Unternehmenssoftware bewegen sich daher nicht nur in Richtung outcome-orientierter Preise. Sie müssen auch Modelle finden, die einerseits bisherige IT-Investitionen schützen, es Kunden aber andererseits auch ermöglichen, fair und gerecht auf neue Geschäftsmodelle zu wechseln.«
[1] Direkter Zugriff/Human Access erfolgt, wenn ein Nutzer auf den digitalen Kern von SAP über eine Schnittstelle zugreift, die mit oder als Teil der SAP-Software bereitgestellt wird. Indirekter Zugriff/Digital Access erfolgt, wenn Geräte, Bots oder automatisierte Systeme auf den digitalen Kern zugreifen. Oder wenn Personen, Geräte oder Systeme den digitalen Kern indirekt über eine zwischengeschaltete Software eines anderen Anbieters nutzen – zum Beispiel ein Nicht-SAP-Frontend, eine eigenentwickelte Kundenlösung oder die Anwendung eines Drittanbieters.
Starre Lizenzmodelle und Lieferoptionen für Software frustrieren Anwender
Software Asset Management von VMware-Lösungen: Der Weg zur risikofreien Lizenzierung ist steinig
Orientierung im Datenbank-Lizenzdschungel: 7 Kriterien, die Entscheider beachten sollten
Robotic Process Automation: Einen Vorsprung bei der Automatisierung sichern
Digitale Transformation: SAP-Anwender verlangen mehr als einen stabilen ERP-Kern
Hohes Potenzial bei Lizenzverwaltung und Unified Endpoint Management