Mit der Größe des Betriebs wächst die IT-Infrastruktur. Das gilt erst recht für ein Unternehmen wie die HassiaGruppe mit mehreren Standorten: Die Tochterfirmen sind eigenständig geführte Betriebe, doch ihre IT wird zentral von der ita vero GmbH gemanagt. Als bei der HassiaGruppe die IT-Infrastruktur zu komplex für die verwendeten Netzwerk-Monitoring-Lösungen wurde, erhielt ita vero den Auftrag, eine leistungsstarke Alternative zu suchen. Diese fand man in der Paessler-Software PRTG Network Monitor.
Im IT-Netzwerk der HassiaGruppe werden über 4.000 Netzwerkkomponenten überwacht, Tendenz weiter steigend. Zur verwendeten Hardware zählen neben Servern, Switches und Routern auch Netzwerkkameras, Scanner, Zeiterfassungsterminals, SPS-Systeme sowie NVE-Produktionsdrucker. Darüber hinaus werden Hypervisor, SAN- und Load-Balancer-Umgebungen überwacht. »Mit der Größe und Komplexität dieser Infrastruktur stieg die Anzahl der eingesetzten Monitoring-Lösungen stetig an«, schildert Johannes Schneider die Lage vor dem Systemwechsel. »Das war nicht mehr effizient zu verwalten, weshalb wir nach einer leistungsstarken Alternative suchten.« Schneider ist Leiter Betriebsmanagement der ita vero GmbH – ebenfalls eine Hassia-Tochter, deren Schwerpunkt neben dem Full-IT-Service für die HassiaGruppe auf IT-Lösungen für innerbetriebliche Logistik der Getränkewirtschaft liegt. Außer Hersteller wie Hassia oder Brauereien zählen auch Fachhändler und Logistikfirmen zu den Kunden von ita vero.
Mehrere Lösungen, unnötige Kosten
Der Einsatz verschiedener Lösungen war also nicht länger praktikabel. Hinzu kamen hohe jährliche Softwarewartungskosten und eine fehlende Unterstützung für den Zugriff auf die stationäre Monitoring-Oberfläche von mobilen Endgeräten aus. Dass Benachrichtigungen für einzelne Komponenten und Ereignisse nicht ausreichend flexibel definiert werden konnten, störte den Arbeitsfluss. Traten Störungen auf, konnten die Zusammenhänge zwischen einzelnen Netzwerkkomponenten nicht visualisiert werden. Teilweise überwachten mehrere Monitoring-Lösungen die gleiche Netzwerkkomponente aus verschiedenen Blickwinkeln und verursachten somit unnötige Kosten.
Doch eine bestehende Netzwerküberwachung tauscht man nicht leichtfertig aus. Daher startete ita vero einen ausführlichen Evaluierungsprozess. In die Vorauswahl schafften es neben dem PRTG Network Monitor von Paessler auch vier andere aktuell führende Produkte für Network Monitoring. Nach dem Schulnotenprinzip wurden die verschiedenen Lösungen in mehreren Bereichen bewertet. Im Anschluss an die Tests errechnete ita vero eine Durchschnittsnote, um die beste Lösung für Hassia zu finden. Die Kriterien waren im Einzelnen: Kosten, Funktionalität, Verwaltungsaufwand, Bedienbarkeit und Mobilitätsunterstützung. Um die weitere Entwicklung der Produkte abschätzen zu können, wurde auch die »Vision des Herstellers« in die Bewertung miteinbezogen.
Einfaches Lizenzmodell für flexible Software
»Nach der gründlichen Evaluierung entschieden wir uns schließlich für PRTG Network Monitor der Paessler AG aus Nürnberg. Die Flexibilität der Software sowie die transparente und einfache Lizenzierung haben uns überzeugt«, erklärt Johannes Schneider die Entscheidung. Im räumlich verteilten Netzwerk der HassiaGruppe kommen dafür sogenannte Remote Probes zum Einsatz. Die erforderliche Lizenz richtet sich nach der Anzahl aller in einem Netzwerk verwendeten Messpunkte, Sensoren genannt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern berechnet Paessler für die PRTG-Core-Lizenz mit unlimitierten Sensoren zusätzliche, spezialisierte wie etwa NetFlow-Sensoren nicht extra. Das gewährt schon im Vorfeld die volle Kostentransparenz.
Aktuell werden im IT-Monitoring mit PRTG knapp 20.000 Sensoren innerhalb der HassiaGruppe abgefragt, Tendenz weiter steigend. Für die Abfrage der Daten nutzt ita vero viele der über 200 vordefinierten Sensoren in PRTG, bindet jedoch auch zahlreiche andere Hersteller-MIBs ein, etwa für USV, Storage oder Firewall-Systeme, und fragt bestimmte OID-Werte per SNMP gezielt ab. Aufgrund der vielzähligen Komponenten und Sensoren ist es besonders wichtig, dass über eine RESTful-API-Schnittstelle die Massenbearbeitung von Daten im System sowie ein Export an andere Systeme durchführbar sind.
Ein besonderer Clou: PRTG bietet eine kostenfreie Version für bis zu 100 Sensoren an. Dies ermöglicht ita vero den Einsatz von PRTG auf einem externen Cloud-System, um die wichtigsten Parameter der IT-Infrastruktur von außen zu überwachen. »Die Freeware-Version mit 100 Sensoren reicht völlig aus, um die Erreichbarkeit unserer IT-Systeme extern überwachen zu können. Die komplexe Innensicht wird somit perfekt um eine Außensicht ergänzt, und das mit nur einem Produkt«, merkt Schneider an.
Gute Übersicht auch auf mobilen Endgeräten
Ein weiterer Vorteil der Monitoring-Lösung von Paessler ist die übersichtliche und konsistente Darstellung der Weboberfläche, die auch in Apps für Android und iOS mobil abgebildet werden kann. Wie von den Administratoren gewünscht, lassen sich individuelle Benachrichtigungen auf verschiedenen Kanälen (E-Mail/Push-Notification) für bestimmte Ereignisse definieren. »Besonders wichtig war es uns, die Überwachung und Benachrichtigung flexibel einstellen zu können«, wie Johannes Schneider von ita vero betont. In einem 24×7-Betrieb erforderten die Komponenten teilweise eine sehr unterschiedliche Aufmerksamkeit. »Das können wir jetzt über Scan-Intervalle, Pausierungen und spezielle Notification-Einstellungen sehr detailliert steuern.«
Diese Besonderheit, Abhängigkeiten individuell einstellen zu können, verhindert ein »Over-Monitoring« und damit den Abstumpfungseffekt durch viele unkritische Meldungen. Es ist zum Beispiel einstellbar, dass beim Ausfall von Standortverteiler-Switches daran angeschlossene Komponenten nicht signalisiert werden. Trotz der Menge an Sensoren werden somit nur kritische, wirklich wichtige Meldungen auf den verschiedenen LED-Bildschirmen angezeigt und sofort über das interne Ticketsystem bearbeitet.
Für das Network Monitoring der HassiaGruppe spielt der Business-Process-Sensor eine besondere Rolle: Er kann redundante Komponenten wie Firewalls, Webserver usw. zu einem IT-Service zusammenfassen. Sobald eine Komponente im Prozess ausfällt, ist der IT-Service aus Managementsicht noch verfügbar und wird im Business-Process-Sensor grün angezeigt. Im Hintergrund können jedoch die technischen Maßnahmen eingeleitet werden, damit der IT-Service wieder redundant arbeitet. Diesen Sensor nutzt ita vero auch, um extern erbrachte IT-Services zu überwachen, etwa die Erreichbarkeit externer Mail-In/Out-Server in der Cloud.
Aktive Maps statt Papier für die Dokumentation
Ergänzt wird das Monitoring um zahlreiche Maps für die visuelle Darstellung der IT-Infrastruktur und von ihren jeweiligen Komponenten. »Wir nutzen den All-in-one-Ansatz von PRTG, um sukzessive statische Dokumentationen in Papierform durch lebende, aktive Maps zu ersetzen«, erklärt Johannes Schneider. »Bei Systemumstellungen oder Software- beziehungsweise Hardware-Updates wird die jeweilige IT-Service-Map direkt angepasst. Die in der IT ungeliebte Dokumentation von IT-Systemen macht so einfach mehr Spaß, weil man durch die dynamische Anzeige des Ist-Zustands einen direkten Mehrwert hat.«
Die Maps werden auch zur Dokumentation der Standortverteiler in der HassiaGruppe genutzt. Fällt eine zentrale Switch-Komponente in einem der über 100 Standortverteiler aus, kann der Mitarbeiter im Helpdesk oder in der Rufbereitschaft einen Fehlerort leichter lokalisieren, wo auch immer er sein sollte. Abstraktes Wissen wird dadurch für alle IT-Mitarbeiter sichtbar und anwendbar.
Schnelle Fehlersuche bis zur Switchport-Ebene möglich
In Abstimmung mit Hassia ist künftig geplant, die Patches an den Switch-Systemen direkt in PRTG zu dokumentieren. Da bereits alle Switchports per Traffic-Sensor überwacht werden, ist dafür lediglich die Beschreibung der einzelnen Portsensoren über die RESTful-API anzupassen. Das hätte den Vorteil, dass bei Ausfall einer Komponente nicht nur die Komponente an sich, sondern auch die Patchung im Feld schnell per Suchfunktion zu finden wäre. Bei Tausenden von Netzwerkports ist es außerdem fast unmöglich, Datenerfassungsfehler zu vermeiden. Sind jedoch alle Daten in nur einem System erfasst, steigt automatisch die Datenqualität. Und falls ein klassischer Patchplan gewünscht ist, kann dieser einfach über einen automatisierten Export in Excel-Pivot-Tabellen über die RESTful-API erzeugt werden.
Seit der Implementierung von PRTG gab es bei Updates nur wenige Probleme, und im Fall der Fälle ist aufgrund der einfachen, klaren Datenstruktur der Software schnell ein Wechsel zur Vorgängerversion möglich. »Wenn eine neue Version verfügbar ist, aktualisieren wir unsere Testumgebung sofort und die Produktivumgebung im Schnitt um zwei bis drei Wochen verzögert«, sagt Johannes Schneider.
Fazit
Seit der Implementierung des PRTG Network Monitor von Paessler behält ita vero mit nur einer Softwarelizenz die IT-Infrastruktur aller Standorte der HassiaGruppe im Blick. Flexibel anpassbare Meldekriterien und Maps vereinfachen die Handhabung einer Vielzahl von Netzwerkkomponenten inklusive Lokalisierung – und die Hassia-Mitarbeiter vor Ort sparen Zeit, weil mögliche kritische Ereignisse frühzeitig und automatisch erkannt werden. Das ermöglicht einen Fehler zu beheben, bevor er einen Geschäftsprozess beeinträchtigt oder zu Ausfällen führt.
]]
Über die HassiaGruppe
Die HassiaGruppe zählt zu den größten Mineralbrunnenunternehmen in Deutschland. Sie umfasst das Stammhaus Hassia Mineralquellen im hessischen Bad Vilbel und die Tochterfirmen Lichtenauer Mineralquellen (Sachsen), Glashäger Brunnen (Mecklenburg-Vorpommern), Thüringer Waldquell Mineralbrunnen (Thüringen), Wilhelmsthaler Mineralbrunnen (Hessen) und die Keltereien Rapp’s inklusive Höhl (Hessen) sowie Kumpf (Baden-Württemberg). Im Jahr 2015 erwirtschaftete die HassiaGruppe mit ihren 1.050 Mitarbeitern bei einem Gesamtabsatz von 791 Mio. Litern einen Umsatz von 249 Mio. Euro. Sie belegt Platz zwei unter den bundesweit absatzstärksten deutschen Markenanbietern alkoholfreier Erfrischungsgetränke. www.hassia.com |
DC-Monitoring steigert die Datacenter-Effizienz – Ich sehe was, was Du nicht siehst
Monitoring im Rechenzentrum – Umgebungswerte stehen im Fokus
5 Open-Source-Tools, die beim OpenStack-Monitoring und Optimizing helfen
Durchgängiges Netzwerkmonitoring – Welche Vorteile sind damit verbunden?