Umwelt: Die Geschichte des Kohldendioxidausstoßes

Kohlendioxid ist im Prinzip kein gefährlicher Stoff, er kommt überall in der Natur vor. Allerdings gehört es zu den sogenannten Treibhausgasen, von denen seit Beginn der Industriellen Revolution immer mehr freigesetzt werden, wodurch der Klimawandel vorangetrieben wird.

Laut Berechnungen des im September 2017 geschlossenen Zentrums für die Analyse von Informationen zu Kohlendioxid CDIAC in den Vereinigten Staaten wurden seit dem Jahr 1751 etwas mehr als 400 Milliarden Tonnen Kohlendioxid weltweit in die Atmosphäre abgegeben – die Hälfte davon seit den 1980er-Jahren https://cdiac.ess-dive.lbl.gov/trends/emis/glo_2014.html .

Wie unsere Infografik zeigt, ist die Verbrennung flüssiger und fester fossiler Stoffe für etwa dreiviertel des weltweiten Ausstoßes verantwortlich, der 2014 bei etwa 9,9 Milliarden Tonnen lag. Die Emissionen durch die Produktion von Zement lag anteilig immerhin bei 5,8 Prozent. Bei der Zementproduktion entweicht Kohlendioxid, wenn die Basissubstanz Kalkstein zu Zementklinker gebrannt wird. Dyfed Loesche

https://de.statista.com/infografik/13569/weltweite-kohlendioxidemissionen/

 


 

Energiehunger und Kohlendioxid-Emissionen der Welt

Tendenziell gute Nachrichten für das Weltklima: Der Energiehunger der Menschen auf diesem Planeten hat laut der jüngst veröffentlichten Neuauflage der Statistical Review of World Energy von BP im vergangenen Jahr nur leicht zugenommen. Die CO2-Emissionen sind gegenüber dem Vorjahr sogar praktisch nicht gestiegen.

Für sowohl den größten Primärenergie-Verbrauch als auch höchsten Kohlenstoffdioxid-Ausstoß ist unverändert Asien verantwortlich – gefolgt von Europa und Nordamerika. Das liegt vor allem an der größten Volkswirtschaft des Kontinents, China. Das Reich der Mitte ist – trotz der im Vergleich mit den Vorjahren eher niedrigen Zunahme des Stromverbrauchs um 1,3 Prozent – bereits zum 16. Mal in Folge der größte Wachstumsmarkt für Energie weltweit.

Gleichzeitig ist das Land allerdings auch führend bei der Luftverschmutzung: Wirtschaft und Verbraucher verursachten 2016 über 9.000 Millionen Tonnen CO2. Im Vergleich dazu machen sich sowohl deutscher Energiebedarf als auch Emissionen geradezu bescheiden aus. Gleichwohl reicht es in beiden Kategorien immer noch für eine »gute« Platzierung in den Top 10. Mathias Brandt

https://de.statista.com/infografik/10015/energieverbrauch-und-co2-emissionen-weltweit/

 


 

Digitalisierung und Klimaschutz: IT kann globalen Kohlendioxid-Ausstoß senken

foto cc0 geralt erde wasser klima

Im Straßenverkehr oder im Büro, in der Industrie oder im Energienetz: Digitale Technologien können in zentralen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens die Effizienz erhöhen und Ressourcen schonen und damit maßgeblich zum Klimaschutz beitragen. Dieses Potenzial muss noch stärker als bisher ausgeschöpft werden, fordert der Digitalverband Bitkom.

Globale CO2-Emissionen senken

Wie wichtig digitale Technologien sind, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren und die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken, zeigt die Studie »Smarter 2030« der Global e-Sustainability Initiative (GeSI). Demnach können ITK-Technologien die globalen CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber jetzigen Prognosen um 20 Prozent senken. So könnte trotz Wirtschaftswachstums, das eigentlich mit mehr Emissionen einhergeht, das Niveau von 2015 gehalten werden.

»Die Digitalisierung revolutioniert die Art, wie wir leben, arbeiten und kommunizieren und diese Revolution bedeutet in aller Regel auch ein Plus an Effizienz und Nachhaltigkeit«, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Telefon- und Videokonferenzen

Ein Beispiel hierfür seien Telefon- und Videokonferenzen. »Bei großen Unternehmen ist es längst selbstverständlich, dass Telefonkonferenzen in vielen Fällen Reisen per Bahn oder Flugzeug ersetzen. Das spart Zeit und Kosten, entlastet die Mitarbeiter und schont zugleich die Umwelt. Diese Möglichkeit muss noch intensiver genutzt werden«, so Rohleder.

Selbstfahrenden Autos

Weitere Beispiele für das Klimaschutzpotenzial von ITK finden sich beispielsweise im Verkehr: Die selbstfahrenden Autos von morgen werden nicht nur bequemer und sicherer unterwegs sein, sondern durch die Vernetzung mit der Infrastruktur auch Staus vermeiden und damit deutlich weniger Sprit als heute verbrauchen.

Industrie 4.0

In der Industrie 4.0 ermöglicht die intelligente Vernetzung von Maschinen eine ressourcenschonende und damit umweltfreundlichere Produktion. Und im Energiebereich werden smarte Technologien es erlauben, Strom aus Wind und Sonne optimal zu nutzen und damit die Energiewende vorantreiben. »Vom Einsatz digitaler Technologien profitieren Unternehmen, Verbraucher und die Umwelt gleichermaßen«, so Rohleder.

CO2-Fußabdruck

Zugleich zeigt die GeSI-Studie, dass die Emissionen, die die ITK-Industrie selbst verursacht, dank der Effizienzmaßnahmen von Unternehmen mittelfristig sinken. So wird der CO2-Fußabdruck der Branche im Jahr 2030 1,97 Prozent der globalen Emissionen ausmachen, ein früherer Report hatte für das Jahr 2020 2,3 Prozent vorausgesagt. Entscheidend hierfür sind laut Bitkom unter anderem die effiziente Organisation von Servern und Rechenzentren sowie Nachhaltigkeit im gesamten Lebenszyklus von ITK-Produkten – von der Planung der Hardware über deren Produktion und Verwendung bis zur Entsorgung.

Die richtigen Rahmenbedingungen schaffen

Laut der GeSI-Studie kann die Bitkom-Branche unterm Strich bis 2030 trotz steigender Leistungen fast 10 Mal so viel CO2 einsparen wie im Sektor selbst entsteht. »Voraussetzung hierfür ist, dass die Politik die richtigen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Implementierung von digitalen Innovationen schafft«, erklärt Rohleder. So muss zum Beispiel der Aufbau einer Smart-Metering-Infrastruktur, der im Gesetzesentwurf zur Digitalisierung der Energiewende vorgesehen ist, vorangetrieben werden. Beim Smart Metering helfen intelligente Messsysteme dabei, das schwankende Stromangebot aus erneuerbaren Energien mit der Stromnachfrage in Einklang zu bringen. Im Bereich der Mobilität müssen zudem möglichst schnell die rechtlichen Rahmenbedingungen für das vernetzte Fahren geschaffen werden. Dazu gehört etwa die Klärung von Haftungsfragen rund um das selbstfahrende Auto. »Zugleich muss die ITK-Branche weiterhin daran arbeiten, ihren eigenen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten – etwa durch konsequente Effizienzmaßnahmen in Rechenzentren.« Bitkom hat hierzu einen Leitfaden veröffentlicht unter: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Leitfaden-Energieeffizienz-in-Rechenzentren.html

Hinweis zur Methodik: Die Angaben zum CO2-Einsparpotenzial durch ITK-Technologien beruhen auf einer Studie der Global e-Sustainability Initiative (GeSI), abrufbar unter: smarter2030.gesi.org

Alle Grafiken (c) Global e-Sustainability Initiative (GeSI)

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