Unternehmenslandschaft: vielfältig und digital – In München entstehen Innovationen

München hat sich als eines der wichtigsten Zentren der Automobilbranche in Europa etabliert und ist für die Industrie und den Technologiesektor zunehmend ein wichtiger digitaler Standort. Hier sitzen einige der innovativsten Unternehmen der Welt. Die Digitalisierung bringt der Region ein enormes Potenzial, impliziert aber gleichzeitig einen großen Bedarf an Rechenleistung sowie ein sicheres Fundament für digitale Infrastrukturen.

München ist gleich für mehrere Branchen ein Hot-Spot, was die Stadt zu einer sehr vielfältigen und attraktiven Region macht. Zu den größten Unternehmen und Arbeitgebern gehören BMW, der internationale Flughafen, MAN SE und Siemens. Der große Fußabdruck der Mobilitätsbranche in der Region ist unverkennbar. Gemessen am Umsatz und an der Zahl der Beschäftigten, ist dies der wichtigste Industriezweig der Region [1]. Die Unternehmen dieser Branche befinden sich aktuell in einer spannenden und gleichzeitig herausfordernden Phase, denn neue Technologien bieten viele Chancen, doch die nötige Mobilitätswende konfrontiert Betriebe gleichzeitig mit einem Innovationszwang was Antriebsmöglichkeiten und vernetzte Mobilitätsdienstleistungen betrifft. Gerade Forschungsprojekte rund um Themen wie Mobilität der Zukunft und autonomes Fahren sind in diesem Zusammenhang auf eine zuverlässige digitale Infrastruktur angewiesen. Denn bei vielen Vorhaben gilt es, eine riesige Anzahl von Datenbankabfragen und zusätzlich große Datenmengen zuverlässig verarbeiten und analysieren zu können. 

Auch der IT-, Software-, und Kommunikationsbranche kommt in München ein großer Stellenwert zu. Deutschlandweit sind hier die meisten Unternehmen dieser Branche angesiedelt. München hat sich mittlerweile zum Magnet für IT-Unternehmen entwickelt. Firmen wie Microsoft mit seiner Deutschlandzentrale, Google Germany sowie Apple sind hier präsent. Zahlreiche weitere namhafte Unternehmen und Start-ups forschen in München an technologischen Innovationen. Dass hierfür eine sichere, zuverlässige IT-Infrastruktur unumgänglich ist, versteht sich von selbst. 

So verschieden die in München angesiedelten Branchen teilweise sein mögen, so eint sie alle ein bereits starkes und stetig weiter zunehmendes Maß an Digitalisierung. Sie verstehen, dass digitale Lösungen die Zukunft prägen werden und leisten wichtige Beiträge für künftige Innovationen.

Digitalisierungsstrategie der Stadt greift Trends auf. Unter dem Leitmotiv »München. Digital. Erleben« hat es sich die Stadt zum Ziel gesetzt, München digital erlebbar zu machen und formuliert dabei die Vision: »2025 ist München eine zukunftsorientierte und nachhaltig agierende Metropole, die die Digitalisierung aktiv und verantwortungsbewusst zum Wohl der Stadtgesellschaft einsetzt.« Dabei soll die Digitalisierung eingesetzt werden, um Angebote für die Stadtgesellschaft zu schaffen, die schnell und einfach genutzt werden können und gleichzeitig werden Arbeitsweisen und Prozesse für eine effizientere Verwaltung optimiert [2]. Als größter Arbeitgeber der Stadt setzt die Stadt München damit einen Impuls, der sich auch in den bereits genannten Branchen gefestigt hat und zeigt, dass sich die Digitalisierung in München durch alle wichtigen Branchen und Bereiche zieht.

Digitale Infrastruktur benötigt Rechenleistung, Interconnection und digitale Ökosysteme. Obgleich Münchens Betriebe facettenreich und breit ausgelegt sind, haben sich die meisten von ihnen stark digitalisiert. Vielen von ihnen sind an der Erforschung neuer Technologien beteiligt. Das impliziert die Notwendigkeit einer zuverlässigen, stabilen und sicheren digitalen Infrastruktur. Um Daten – auch gemeinsam – verarbeiten und auswerten zu können, sind viele Unternehmen auf eine sichere und direkte Verbindung zu Partnern, Kunden und Serviceprovidern angewiesen. 

Neutrale Rechenzentren, wie die von Equinix, bieten diesen Unternehmen mittels der sogenannten Interconnection die Chance, sich direkt miteinander zu vernetzen – vorbei am öffentlichen Internet. Gleichzeitig erhalten sie Zugang zu einem umfangreichen Ökosystem bestehend aus Cloud-Providern, Partnern und Kunden. Durch den Zugang zu Services in neutralen Rechenzentren können Unternehmen flexibel auf neue Entwicklungen reagieren und ihre Digitalisierungsstrategien- und Prozesse gezielt vorantreiben. Dabei ist die Rechenzentrumsbranche ebenso innovativ, um in Anbetracht des steigenden Bedarfs an Rechenleistung und der ambitionierten Klimaziele den eigenen Fußabdruck möglichst klein zu halten. Die Abgabe von Abwärme an umliegende Gebiete und KI-basierte Programme zur Effizienzoptimierung sind nur einige Beispiele, auf die Rechenzentrumsbetreiber auf dem Weg zur Klimaneutralität setzen. 

So beherbergt auch Equinix‘ neues Münchner Rechenzentrum MU4 Nachhaltigkeitsinnovationen, wie zum Beispiel eine begrünte Fassade, die den klimaneutralen Betrieb bis 2030 stützen sollen. Zudem soll in der nächsten Bauphase des Rechenzentrums ein Aquifer-Thermal-Energy-Storage-System (ATES) installiert werden. (ATES) ist die Speicherung und Rückgewinnung von Wärmeenergie im Untergrund und wird angewendet, um Gebäude zu heizen und zu kühlen. Die Speicherung und Rückgewinnung von Wärmeenergie wird durch die Entnahme und Einspeisung von Grundwasser aus Grundwasserleitern mittels Grundwasserbrunnen erreicht. Das Rechenzentrum ist mit dieser Technologie auch ideal aufgestellt, um Abwärme an umliegende Gebäude und Abnehmer abzugeben, und es besteht großes Interesse dies auch umzusetzen.

Bedeutung als Rechenzentrumsstandort nimmt zu. Da die Digitalisierung mittlerweile in nahezu alle Branchen Einzug gefunden hat, nicht zuletzt auch durch die Covid-19-Pandemie beschleunigt, ist der Bedarf an Rechenzentren groß. Der Verband Bitkom hat im Rahmen seiner Studie »Rechenzentren in Deutschland« verdeutlicht, dass auch München als Rechenzentrumsstandort attraktiv bleibt und seine Bedeutung hier noch weiter steigern wird. Das geht aus einer Experten-Befragung zur Entwicklung verschiedener Rechenzentrumsstandorte hervor. München wird hier hinter Frankfurt-Rhein-Main und Berlin an dritter Stelle genannt – mit zunehmender Tendenz [3]. Dies verdeutlicht, dass München mit seinen innovativen Unternehmen einen wichtigen Platz in der digitalen Landschaft Deutschlands einnimmt.

Die Zukunft bleibt digital. Die in München beherbergten Unternehmen werden auch weiterhin die Zukunft in wichtigen und wegweisenden Bereichen mitgestalten. Die Digitalisierung wird dabei die zentrale Rolle spielen. Das bedeutet wiederum, dass auch Rechenzentren als neutrales Fundament digitaler Infrastrukturen in München nicht mehr wegzudenken sind. Sie bilden als Rückgrat der Digitalisierung eine Grundlage für zukünftige Innovationen und leisten durch eigene Projekte, auch im Bereich der Nachhaltigkeit, ebenfalls einen wichtigen Beitrag.

 


Jens-Peter Feidner,
Managing Director,
Deutschland, Equinix

 

[1] https://stadt.muenchen.de/infos/automotive.html
[2] https://muenchen.digital/digitalisierungsstrategie/
[3] https://www.bitkom.org/sites/default/files/2022-02/10.02.22-studie-rechenzentren.pdf

 

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